Vater droht Familie weil ich schwul bin?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Auch wenn alle hier recht damit haben, das dein Vater sich unmöglich verhält, Homosexualität nichts Schlimmes ist und es völliger Quatsch ist, das du deinen Bruder irgendwie anstecken könntest, so bleibt natürlich zu bedenken, das dein Vater kulturell anders geprägt ist - vermutlich spielen hier auch gewisse Religöse Sichtweisen eine große Rolle.

Natürlich würdest nicht du die Familie zerstören, sondern das übertriebene (religiös/kulturell bedingte) Ehrgefühl deines Vater wäre es, was die Familie zerstört.

Die große Angst vor den Freunden/Bekannten als ehrenlos dazustehen, weil er seinen schwulen Jungen gewähren lässt, dürfte für ihn nahezu unüberwindbar sein. 

Man könnte meinen dein Vater würde nun geprüft werden was ihm wichtiger ist. Sein Gesicht zu wahren vor Freunden die aus kulturellen/religiösen Gründen Homosexualität als Todsünde und Schande betrachten  oder aber zu seiner Familie und somit auch zu dir zu stehen und salopp gesagt darauf zu schxxßen, was die Freunde davon halten.

Als Deutscher der mit hier üblicher Kultur und Religion aufgewachsen ist, erscheint es einem natürlich als klar und deutlich, das du dein Recht auf Glück beanspruchen solltest - im Notfall auch gegen den Willen deines Vaters.

Dass das aber aus deiner Sicht sicherlich nicht so einfach ist, ist etwas, das man natürlich auch bedenken muss. Auch wenn der Vater sich schlimm verhält - er bleibt der Vater und die Familie ist wichtig und die Angst, das sie zerbricht ist natürlich groß.

Hier ist guter Rat teuer. Ich weiß nicht ob dein Vater mit Fakten zum Umdenken bewegt werden könnte. Sprich Aufklärung über das Thema Homosexualität.

Wüsste er das man sich seine sexuelle Orientierung nicht aussuchen kann, sollte ihm klar werden, das du dagegen auch nichts tun kannst und niemand Schuld ist - es also auch keinen Grund gibt sich dafür zu schämen.

Wüsste er, das Homosexualität nicht ansteckend ist, wäre ihm sicherlich auch klar, das es keinen Grund gibt, deinen Bruder z.b. von dir zu trennen.

Würde ihm klar werden, was ein Leben in Ignoranz der eigenen Gefühle und Bedürfnisse bedeutet, müsste er, so möchte man meinen, verstehen, das er Umögliches von dir verlangt bzw. sowas einfach nicht verlangen kann und darf.

Ob er überhaupt dafür zugänglich ist ist fraglich. Wenn man es aber versuchen will ihm zu verdeutlichen, was Homosexualität tatsächlich ist, wäre es sicherlich sehr hilfreich, wenn ihm das jemand vermittelt, deren Wort er wert schätzt. Jemand aus der gleichen Kultur oder gleicher Religion - jemand mit Autorität, jemand zu dem er aufblickt. So jemanden zu finden ist mitunter aber nicht einfach.

Ich würde dir auf jeden Fall raten Hilfe von außen anzustreben. Eine offizielle Stelle (Jugendamt z.B.),. Ob es Organisationen gibt, an die man sich wenden kann weiß ich nicht. Hab kurz mal sporadisch gegoogelt. es gibt zig Berichte dazu, aber nirgends fand ich Adressen/Telefonnummern für direkte Hilfe oder Rat.

Hast du mal versucht Rat in entsprechenden Foren zu finden? Also LGBTQ Foren in denen sich vielleicht auch Leute tummeln, die eine ähnliche Geschichte haben.

Vielleicht haben die ja Adressen zur Hand, die dich unterstützen können.

Ich wünsche dir viel Glück

don2016  12.11.2016, 00:09

@holjan...hättest du mal andere Antworten gelesen   (das gehört für meine Begriffe hier auch dazu) ,  daß wir nicht alles doppelt reden, würdest du deinen letzten Abschnitt anders geschrieben haben; ich habe diesbezüglich informeirt, ansonsten hast du auch gute Argumente dabei; dennoch Kultur und Religion hin und her, für mich hat die Liebe des jungen Menschen, seine Orientierung erste Priorität; der Vater lebt auch hier in Deutschland und hat sich unseren Statuten anszupassen und nicht der Sohn der Steinzeitreligion aus dem Abendland, bzw. egal woher...  liebe Grüße aus Köln

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holjan  12.11.2016, 00:32
@don2016

Ich verstehe deinen Standpunkt und teile ihn sogar, jedoch ändert das nun mal wenig an den tatsächlichen Umständen, denen der Fragesteller ausgesetzt ist.

Der Vater hat dazu eben offensichtlich eine andere Meinung, ob wir das nun gut finden oder nicht. Natürlich sollte er sich anpassen an örtliche Gegebenheiten, nur offensichtlich tut er das nicht und man wird das auch nicht erzwingen können.

Auch wenn es für uns unverständlich scheint, wie ein Vater so reagieren kann, so ist es nun aber auch nicht überraschend, das Immigranten ihre kulturellen und religiösen Gepflogenheiten und Wertevorstellungen nicht beim Grenzübertritt ablegen.

Es ist in vielen Immigranten-Familien nun mal üblich, das für uns rückständig scheinende Wertevorstellungen auch weiterhin Bestand haben, das Ansehen und Familienehre über alles gehen, eben oft auch über die Liebe und Pflichtbewusstsein gegenüber den eigenen Kindern stehen.

Das müssen wir weder gut finden noch nachvollziehen können, aber das muss eben auch berücksichtigt werden, bei der Lösungsfindung. :)


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Hallo Mytime,

ich frage mich, wieso Dein Vater auf eine so absurde Idee kommt, daß Deine Mutter für Deine Homosexualität verantwortlich sein soll. 

Das ist für mich so ähnlich, wie wenn ein Mann seiner Frau Vorwürfe macht, daß sie ein Mädchen geboren hat. Heute weiß man, daß die Gene des Vaters für das Geschlecht des Kindes ausschlaggebend sind.

Homosexualität ist keine Frage der Sozialisation oder Erziehung, sondern eine genetische Veranlagung wie auch die Linkshändigkeit. 

Deshalb braucht sich Dein Vater keine Gedanken darüber machen, daß Du Deinen Bruder damit "anstecken" könntest. 

Es ist auch nicht auszuschließen, daß die homosexuelle Veranlagung aus der Familie Deines Vaters kommt, auch wenn sie dort nicht offen gelebt, sondern verheimlicht würde.

Du bist intelligent und offen und wünscht Dir, daß Du so akzeptiert wirst, wie Du bist. Laß Dich von Deinem Vater nicht verunsichern und schon gar nicht erpressen. Du bist ok, so wie Du bist.

Alles Gute,

Giwalato 

Dein Vater ist einfach ein Idiot (sorry für die harten Worte). Wenn er in einer homophobe Umgebung leben will, dann muss er wohl in sein Heimatland zurück. Zu Mal Homosexualität weder ansteckend ist, noch deine Mutter dafür etwas kann. All das spricht leider für einen sehr niedrigen Bildungsstand deines Vaters. Auch kann er deinen kleinen Bruder nicht einfach mitnehmen, nach einer evtl. Scheidung.

Dein Mutter sollte sich am Besten Hilfe holen. Es gibt überall Bertungszentren für Frauen und auch für Frauen, die auf Grund von kulturellen Unterschieden Probleme haben.


don2016  12.11.2016, 00:14

...auch gut formuliert...liebe Grüße aus Köln

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Es ist gut, dass du dich jetzt erst einmal zurückhältst. "Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird" heißt ein Sprichwort. Warte erst einmal ab wie sich die Lage entwickelt. Möchte deinem Vater sagen, dass sich Jugendliche in deinem Alter oft "ausprobieren" und sich vieles in deinem Leben noch ändern kann. Er sollte es nicht als Katastrophe ansehen. Versteh mich richtig, vielleicht bleibt deine Veranlagung so, vielleicht auch nicht. (Jetzt empfindest du es so und ich kann das akzeptieren).

Vielleicht sprichst du mal aus dieser Sicht mit deinem Vater. Das würde ihn bestimmt erst einmal beruhigen.

Alles Gute!

Du solltest dich trotzdem mit deinem Freund treffen! Zeig ihm das er dir auch in solchen Situation sehr wichtig ist. 

Das Verhalten deines Vaters ist einfach...ekelhaft. Das er sowas zu seiner Frau sagt-.- Sie sollte sich eher von ihm trennen. Und das er deinen kleinen Bruder mit nimmt...haha bei geschiedenen Eltern bekommt in den aller seltensten Fällen der Vater die Kinder:) Wenn er dann vor Gericht mit dem Gründ kommen würde: "Aber SIE hat einen Sohn von mir schwul gemacht und wird das jetzt mit ihm auch machen!" Ich würde das feiern xD So peinlich.

Vielleicht hört das ja dann aber auf und er gewöhnt sich dran. Wenn nicht dann soll er sich halt scheiden lassen und alleine leben. 

don2016  12.11.2016, 00:11

lieber shadow...sehr gute, passende Worte, gefällt mir, liebe Grüße

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