Väterlicher Freund zieht sich zurück?
ich habe mit 18 jahren 1990 meinen Vater durch Krankheit verloren, wir sind religiös /neuapostolisch, seit der Zeit hatte ich bis jetzt meinen Jugendleiter als Freund und väterlichen Ersatz als Ratgeber, Inzwischen hatte Er das Ehrenamt Gemeindeevangelist, nun ist Er beruflich in rente und auch vom Ehrenamt entbunden, letztes jahr im Oktober bei seinem letzten Besuch meinte Er meiner Mum und Mir gegenüber, es ändere sich nichts, er wäre für uns da wenn etwas ist. Jetztseit januar allerdings zieht Er sich komplett zurück, sagt ich solle mich an eine weitere andere person wenden, Er könne mir nun auch nicht mehr bei der Steuer helefen -hätte sich was geändert wo Er sich nun nicht auskennt.
Mir ist klar, das Er nach seiner familie nun schaut, öfters im Urlaub ist, nach Schwiegereltern schaut usw-verstehe Ich. Aber warum sagte Er im Oktober für uns wäre Er weiter da wenn etwas wäre. Er ist kein widersprüchlicher Mensch, habe ihm 1000 Prozent Vertrauen geschenkt und nun das ? ich konnte mit ihm ganz frei offen reden, das fehlt mir nun gewaltig.
ich bin gerade auf Jobsuche das auch nicht perfekt läuft, bin 49 jahre. Derjenige an den Ich mich wenden soll kann ich zwar auch eigentlich frei reden-aber doch nicht so ganz frei ie beim anderen, da der zweite ein höheres Ehrenamt in der Kirche inne hat und mehr Respekt dabei ist.
Mich bringt das gerade sehr ins Ungleichgewicht meines Glaubens, abends im Bett kreisen Gedanken das ich nicht einschlafen kann. Durch das Virus ziehen sich auch so viele zurück und man kaum jemand an den man sich wenden kann. Ich tue mir schwer mit der Situation umzugehen....
4 Antworten
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Frage ihn am besten bei nächster Gelegenheit nach dem Grund für seinen plötzlichen Rückzug und frage auch gezielt danach, ob du etwas falsch gemacht hast oder etwas zwischen euch steht - vermutlich sind auch das genau die Gedanken, die dich jetzt beschäftigen. Da sollte man drüber reden können. Sage ihm auch, dass er ruhig ehrlich sein kann ... dann weiß jeder, wo er dran ist und du musst nicht weiter drüber nachdenken, was vorgefallen sein könnte.
Ansonsten war er offenbar 32 Jahre lang für euch da. Das lässt drauf schließen, dass er damals schon gut im Erwachsenenalter war und inzwischen scheint er ja sogar Rentner zu sein - ich denke, dass der Mann recht betagt ist und vielleicht auch gesundheitliche Probleme hat, die es ihm nicht weiter ermöglichen für andere da zu sein.
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Ihn darauf ansprechen tue ich mir gerade schwer. Er weicht meinen Fragen aus, widersprochen hat Er sich nie, aber jetzt aktuell war es so
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Jeder Mensch hat das Recht auf sein eigenes Leben. Auch wenn er seinerzeit versprach, euch immer zur Seite zu stehen, so könnte sich doch in der Zwischenzeit einiges verändert haben, vielleicht ist dein Ratgeber auch krank und ist dadurch sehr eingeschränkt. Du musst das einfach akzeptieren und dich für deine Zukunft anders einrichten. Es gibt Menschen, die haben nicht das Glück, jahrelang einen väterlichen Betreuer an ihrer Seite zu haben. Sie stehen alleine da, auch in ihren Entscheidungen. Das ist jetzt für dich ein neuer Lebensabschnitt, in dem du lernen musst, für dich selbst Entscheidungen zu treffen. Du kannst das schaffen, wenn du nur willst.
Bleibe doch weiterhin in Brief-oder Mail-Kontakt zu deinem früheren Betreuer, ohne ihn zu bedrängen, dir zu helfen. Erkundige dich nach seiner Gesundheit und wünsche ihm und seiner Familie schöne Osterfeiertage.
Alles Gute!
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Dieser Mensch hat dich gestützt, dir geholfen, dir beigestanden. Nun bittet er dich, dein eigenes Leben zu führen und ihn langsam loszulassen.
Bedanke dich bei ihm, erkenne, was du ihm zu verdanken hast. Du bist längst in einem Alter, wo du niemanden vor dir brauchst, du hast es aber bislang noch nicht gelernt, selber mit Schwierigkeiten umzugehen. Es war praktisch, es war einfach, du konntest immer auf ihn zurückgreifen.
Du musst lernen, Verantwortung zu übernehmen und deinen Freundeskreis zu erweitern. Hier kannst du Erkundigungen einziehen, wie man etwas angeht, Fachleute kennenlernen, die einem empfohlen werden, aber die Dinge dann eigenständig ausführen.
Aber suche nicht wieder einen derartigen Menschen! Was für ein Glück hattest du, dass er dich Jahrelang begleitet hat.
Er möchte nun sehen, wie du - sein Küken- allein zurecht kommst. Zeig ihm, was er dir beigebracht hat, zeig ihm, dass seine Mühe und Zeit nicht vergebens war.
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Er ist Ansprechpartner für allgemeine Dinge, jedoch nicht Dein Steuerberater.
Kann verstehen, dass Du seiner vermutlich kostenlosen Tätigkeit hinterher trauerst.