Urlaub für Krebskranke?

10 Antworten

Ciao :-)

Zuerst ein Mal, das ist eine wunderschöne Idee und ich ziehe meinen Hut vor dir, denn du denkst an andere, was heute sehr selten ist.

Meinst du jetzt, wie wir (als Krebskranke) uns einen letzten Urlaub vorstellen?

Ich habe schon alle mögliche Urlaube in meinem Leben gemacht, aber was mich absolut beeindrucktist eine Kreuzfahrt im Mittelmeer.

Du musst wissen, dass man mit einer Krankheit mit alles Sinnen wahr nimmt. Das kann ich auch und das fühlt sich sehr schön an.

Man steht an Deck und riecht die Seeluft, die immer anders riecht. Wusstest du, dass das Meer morgens kühl und frisch riecht (es kitzelt in der Nase). Mittags spürt man die Salzkristalle auf seiner Haut und das Meer riecht würzig kräftig. Abends und nachts ist die Luft so klar und rein und riecht nach Tang, man bekommt ganz leicht Gänsehaut (nicht von der Temperatur)

Die Sonnenuntergänge sind einzigartig und sie geben einen das Gefühl, die Sonne gehe nur für einen allein unter.

Ich weiß, dass das sehr viele nicht verstehen können, was ich da schreibe, aber so fühlt jemand der Hochsensibel ist und das sind Menschen die schwer krank sind auch.

Die "Mein Schiff" Flotte wäre da wohl am Besten, denn es ist kein Ballermann Lärm und beste Zeit  April - Juni und September - November.

Die Städte besichtigen kann man, aber man muss nicht, wie man sich fühlt. Ich schicke mir immer von jeden Hafen selbst eine Postkarte, damit ich zuhause auch noch was davon habe.

Mein letzter Wunsch ist es, dass ein Teil von mir (Haarbüschel) auf dem Meer einmal seinen Weg sucht.Beerdigungen auf See sind nicht ganz so einfach, sonst würde ich dieses wollen. So beeindruckend ist es für mich.

Mein Onkel hatte Darmkrebs und er hat immer wieder gesagt, dass er am Meer sterben will, oder wenigstens noch mal dort Urlaub machen. Er ist leider so schnell gestorben, dass wir ihm den Wunsch nicht mehr erfüllen konnten.

Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.

LG

Das ist Typsache. Als meine Mutter Krebs hatte, hat sie sogar eine Kur abgelehnt, da sie sich zu der Zeit in ihrer gewohnten Umgebung am wohlsten/sichersten fühlte.

Das ist denke ich stark abhängig davon wie 'fit' die Betroffenen zum entsprechenden Urlaubszeitpunkt noch sind.

Wenn es den Betroffenen noch größtenteils gut geht (halbwegs schmerzfrei, halbwegs mobil), kann das durchaus viel Freude bereiten.

Mein Opa ist z.b. nochmal nach Ägypten gereist - da ging es ihm schon nicht mehr ganz so toll, aber er wollte es unbedingt (war schon immer jemand, der gerne gereist ist) und musste danach dann auch direkt ins Krankenhaus, weil es schlussendlich viel zu anstrengend für ihn gewesen ist.

Meine Oma, die ebenfalls an Krebs litt, wollte hingegen nicht mehr groß durch die Gegend reisen. Ein Wochenendausflug zur Ostsee (ca. 2 Std. Autofahrt), nochmal das Meer sehen, abends zusammensitzen - generell, das die ganze Familie nochmal zusammen kam - das war ihr hingegen wichtiger, als noch was von der großen weiten Welt zu sehen.

Ich denke, die einfachste Art herauszufinden, inwiefern sich eine erkrankte Person an Urlaub erfreut bzw. noch die Kraft dafür aufbringen kann und wie genau dieser Urlaub aussehen soll, erfragt man einfach bei der Person selbst :)

Jeder der in irgendeiner Form krank ist wünscht sich aus dem Alltag ausbrechen zu können und seien es nur ein paar Tage Urlaub fernab der Heimat.

Ich denke, das hängt davon ab welche Art von Krebs derjenige hat und wie weit es bereits fortgeschritten ist. Jemand der kurz vor dem Ende steht, wird sich kein Urlaub mehr wünschen. Die Person wartet nur, das das ewige Leiden ein Ende hat. Aber einer der vielleicht gerade am Anfang der Krankheit steht, da kann es durchaus gut möglich sein.