Unterschiede zwischen der katholischen Kirche und der evangelischen Kirche?

10 Antworten

Bei den Katholiken gibt es die Kommunion und die Firmung. Da gibt es den Papst als Oberhaupt. Es gibt einen Beichtstuhl wo du dem Priester deine Sünden erzählen darfst, wenn du willst. Den Zölibat gibt es. Messen. Die heilige Jungfrau Maria hat einen hohen Stellenwert. Und ich glaube sie mögen rote Kerzen. In den Kirchen gibt es auch kleine Becken wo du dich vor dem Eintritt segnen kannst.

Bei der evangelischen Kirche gibt es keinen Papst. Dort soll niemand Gott näher stehen als ein anderer, da die Leute vor Gott alle gleich sein sollen. Die Priester heißen dort Pastoren und dürfen auch heiraten und Kinder haben. Es dürfen ebenfalls Frauen Pastoren werden. Es werden Gottesdienste abgehalten und die Kinder werden konfirmiert. Es gibt keinen Beichtstuhl, da Martin Luther die Ansicht verbreitete dass nur Gott allein dir die Sünde abnehmen kann.

nobytree2  19.08.2021, 11:07
Und ich glaube sie mögen rote Kerzen. 

eher zu Weihnachten

 In den Kirchen gibt es auch kleine Becken wo du dich vor dem Eintritt segnen kannst.

jetzt gerade nicht - wegen Corona.

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Die wesentliche Unterschiede:

  1. Die katholische Kirche ist sakramental, sie hat Sakramente (Beichte, Eucharistie, Firmung, Weihesakrament, letzte Ölung, auch die Ehe ist ein Sakrament, die Taufe ist wohl auch bei den Evangelischen ein Sakrament).
  2. Sie ist hierarchisch durch das Weihesakrament mit Diakone, Priestern und Bischöfe. Weiterhin hat sie das Papsttum, einen leitenden Bischof über die übrigen Bischöfe, basierend auf der Stellung Petrus als Fels (Kephas) und Nachfolger Christi. Entsprechend hat sie auch ein Lehramt: Zwar solle jeder die Bibel lesen, in Zweifelsfragen - damit nicht jeder nach eigenem Gutdünken Vorschriften aus der Bibel ableitet und eigene Lehren und Konfessionen erschafft - wirkt das vom Heiligen Geist gelenkte Lehramt der Kirche, welches vom Papst, den Bischöfen und den Priestern ausgeübt wird.
  3. Bei den Protestanten entscheidet allein der Glaube (sola fides), bei den Katholiken die moralische Reife des Menschen in der Annahme der Gnade von Gott, wozu auch der Glaube gehört, aber nicht das pure für wahr halten meint, sondern auch das vollumfängliche Leben nach dem, was man für gut und wahr hält. Weiterhin nimmt die Katholische Kirche die Tradition als Quelle zur Auslegung der Bibel, um das ursprüngliche Verständnis der Urkirche fortzuführen.
  4. In der katholischen Kirche gelten die Heiligen als Teil der Kirche, weiterhin wird Maria entsprechend Lukas 1,48 seliggepriesen (nicht aber angebetet, da sie kein Gott ist, abweichend insoweit die palmarianisch-"katholische" Kirche).
gottesanbeterin  19.08.2021, 11:14

Die evangelische Kirche hat doch auch Sakramente!

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nobytree2  19.08.2021, 11:22
@gottesanbeterin

Die Taufe habe ich ja geschrieben, bzgl. Abendmahl (das zweite Sakrament) - kann man so sehen, es ist bei den Evangelischen aber eher eine Gedächtnisfeier. Daher aus Sicht der Evangelischen zwei Sakramente, aus Sicht der Katholiken jedoch bei den Evangelischen nur ein Sakrament, weil das Abendmahl der Protestanten bei den Katholiken nicht als Sakrament gilt (deren Taufe hingegen schon).

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gottesanbeterin  19.08.2021, 11:32
@nobytree2

So stellt sich also die römische Kirche über die reformierte Kirche, wie eh über alles andere auch. Das ist ja dann auch noch ein wichtiger Unterschied: sie beansprucht fuer sich, allein im Besitz der Weisheit und der Wahrheit zu sein.

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nobytree2  19.08.2021, 11:40
@gottesanbeterin

es geht mehr um eine abweichende Begriffsdefinition als um die Stellung zueinander. Der katholische Sakramentsbegriff weicht etwas von dem der Evangelischen ab. Und ja, die Katholiken haben einen Wahrheitsanspruch, viele Evangelische aber auch.

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Es gibt äussere Unterschiede und theologische.Der theologische betrifft besonders die Rechtfertigungslehre welche aussagt wie der Mensch zum Reich Gottes gelangt, also letztendlich als gerecht erkannt wird zum Leben im Reich Gottes.

Die Kirchen aus der Reformation forcieren hier Glaube, Gnade und Schrifttreue. Sie stützen sich hier besonders auf (den falsch verstandenen) Paulus und ignorieren den Weg, den Jesus vorgegeben hat. Die kath. Lehre stützt sich vorwiegend auf die Botschaft Jesu, welche das gerechte Handeln (im weitestem Sinne) als Vorraussetzung benennt um als gerecht erkannt zu werden. Sie schliesst damit auch Menschen ein, welche um Jesus oder Gott nicht wissen oder "Glauben" so nicht bringen können. Festzustellen ist hierbei aber, dass diese Offenheit in der kath. Kirche auch nicht immer präsent war, aber von der Theologie her eben möglich, wogegen bei den Kirchen aus der Reformetion der "Glaube" unabdingbar ist , was oft auch "Bibelglaube" mit einschliesst also ziemlich realitätsfremd ist. Der fantische Fundamentalismus, welcher besonders in den USA gepflegt wird ist ja bekannt. Gerechterweise muss aber gesagt werden, dass in der Praxis gelebtes Christentum, im Sinne der Botschaft Jesu, in beiden Konfessionen gleich präsent ist.

Die meisten hier in den Antworten benannten Unterschiede sind sekundär oder sogar falsch "gewichtet".

Katholisch:

  • Papst in Rom ist das Oberhaupt
  • Transsubstantiationin während der Messe. Brot und Wein werden wirklich Blut und Leib Christi, er ist realpräsent. Es ist nicht nur ein "Symbol".
  • Weihe von Priestern und Diakonen (Klerikern)
  • Zölibat (Ehelosigkeit) bei Priestern
  • verschiedene Dogmen (Glaubenssätze) z. B. unbefleckte Empfängnis Mariens, Unfehlbarkeit des Papstes, wenn er "ex cathedra" spricht
  • Heiligenverehrung

Evangelisch:

  • gibt es das oben aufgezählte alles nicht
  • Also Dogmen gibt es auch, aber z. B. nicht die Dogmen über Maria
  • National organisiert.

Das sind so die Hauptunterschiede. Es gibt noch mehr, aber eigentlich vereint uns auch viel. Besonders der Glaube an Jesus Christus!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Der wichtigste Unterschied und auch der grösste ist, dass die römische Kirche samt ihrem Klerus fuer sich einen höheren Stand gegenüber Gott als das gemeine Kirchenvolk fuer sich beansprucht. Sie stellt sich quasi zwischen Kirchenvolk und Gott. Stellt sich als Vermittler dar, ist aber in Wahrheit Verhinderer. Wie wissen doch hoffentlich allesamt, dass Priester auch nur Menschen mit Fehlern und Schwächen sind, so wie der Rest der Menschheit auch.