Haben Katholiken und Evangelen alle genau die gleiche Bibel?

12 Antworten

Theoretisch ja, sofern es den überlieferten Text angeht, aber sie haben durchaus unterschiedliche Ausgaben mit unterschiedlichen Zusatzinhalten/Anhängen. Übersetzungen gibt es mitlerweile viele und sie sind nicht speziell an eine Konfession gebunden.

Es gibt verschiedene Bibel-Übersetzungen, die mehr oder minder richtig übersetzt wurden (Offb.17,17; Offb.22,18-19).

Die "Luther-Ü. - 1912" beschreibt das göttliche "Passah" (Lk.22,15), dem Tod Jesu,

jedoch mit "Ostern", einem heidnischen Fest zu ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Ostera bzw. Astarte.

Die "Weltkirche" (Offb.17,1-6) benutzt ihre eigene Schrift (Katechismus),

um die Menschen "ihren Weg" (Joh.8,44; 2.Kor.11,14) zu lehren.

Woher ich das weiß:Recherche

An sich schon, allerdings haben wir Katholiken 73 Bücher im Kanon, während die Protestanten 66 Bücher zum Kanon zählen.

Auch gibt es unterschiedliche Übersetzungen, wir Katholiken benutzen im Gottesdienst die Einheitsübersetzung.

Die Protestanten haben keine einheitliche Übersetzung, sie benutzen verschiedene wie z.B die Schlachter- oder die Elberfelder-Übersetzung.

Die katholische Kirche hat die Einheitsübersetzung. Diese Einheitsübersetzung gründet auf den ältesten Bibeln, die noch erhalten sind, u. a. dem Codex Sinaiticus aus dem 4.Jahrhundert n.Chr.

Luther kannte den Codex Sinaiticus nicht, weil der erst im 19.Jahrhundert in einem alten Kloster gefunden wurde.

Peter19235 
Fragesteller
 21.03.2020, 17:33

Zitat: „den ältesten Bibeln, die noch erhalten sind, u. a. dem Codex Sinaiticus aus dem 4.Jahrhundert n.Chr.“

Das heißt, die frühen Christen haben erst 4 Jahrhunderte nach Jesus Geschichten über sein Leben und Wirken ausgeschrieben? Warum hat das so lange gedauert? Wurden die Geschichten vorher nur mündlich überliefert? Oder gab es ältere Texte, die nicht erhalten sind oder von den Römern zur Zeit der Christenverfolgungen vernichtet wurden?

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ogdan  21.01.2021, 10:25
@Peter19235

In den letzten 10 Jahren hat man Aufzeichnungen gefunden, die direkt aus den Jahren nach der Auferstehung Christi stammen. Die in den 70er Jahren entwickelte Theorie, daß es eine Primärquelle Q gibt von der alle Evangelisten abgeschrieben haben und in die Sie noch Sondergut "S" eingebracht haben, ist nicht mehr haltbar.

Die unterschiedlichen Schriften (es existieren ja auch noch Evangelien außerhalb der Bibel, z. B. das Thomas-Evangelium) wurden in Konzilien zusammengestellt. Die geheime Offenbarung des Johannes, die ebenfalls in die Bibel aufgenommen wurde, entstand ja z. B. je nach Datierung 70 n. Chr. oder 135 n. Chr. - als prophetisches Buch enthält sie ja auch keine Berichte über das Leben und Wirken Christi auf Erden.

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Nein, sie haben nicht die gleiche Bibel.
Luther wollte das Papstamt abschaffen, aber in Sachen Bibel wollte er selber Papst sein und hat eigenmächtig entschieden, welche Schriften zur Bibel gehören sollen und welche nicht.

Damit hat er den 1.200 Jahre alten Konsens in der Kirche aufgekündigt. Mehr muss man zu Luther wohl nicht sagen.