Unterschied zwischen angewandter Mathematik und Physik?

5 Antworten

Angewandte Mathematik gibt es eigentlich nicht. Mathematik ist eine beschreibende Sache von Logiken und Zusammenhängen. Die Physik - sowohl die theoretische als auch die angewandte Physik - bedient sich solcher Logiken und Zusammenhänge, um ihre Erkenntnisse zu beschreiben.

Das ist jetzt ein bisschen zweischneidig, denn Trigonometrie ist ja auch ein Teilgebiet der Mathematik (wenn man das so sehen will). Aber auch die Trigonometrie bedient sich der Logiken und Zusammenhänge der Mathematik, um z.B. Flächeninhalte von Figuren oder deren Umfang zu bestimmen.

Klar, es gibt so Begriffe wie Finanzmathematik. Das ist aber das gleiche. Das Finanzwesen bedient sich der Logiken und Zusammenhänge der Mathematik, um sich selbst zu beschreiben. usw. usw. usw.

es gibt viel angewandte Mathematik, die mit Physik nichts zu tun hat. Spieletheorie und das Finanzwesen ist nur ein Beispiel.

Vermutlich in den Fächern.

Du hast je nach Basisstudium von Mathe und Physik andere Fächer, auch wenn viele Reinmathematikfächer in Physik drinnen sind.

Der Fokus ist ein anderer.

In der Physik ist die Mathemtik nur ein Werkzeug und wird auch so verwendet. Es geht Primär um das Abbilden von Beobachtungen in Mathematische Modelle und das Interpretieren der Ergebnisse.

In der angewandten Mathematik geht es mehr um die Mathematik an sich und nicht um die Physik die sie beschreibt. In der angewandten Mathematik hat man eben allgemeine mathematische Problemstellungen die sich eben aus der Physik, Chemie etc. ergeben und man sucht nun eine allgemeine Lösung für diese Probleme. Diese Probleme können zB die Lösungen von Differentialgleichungen etc. sein. Woher dieses Problem stammt und wo es in der Physik angewendet wird interessiert dich hier nur am Rande.

Ein klassisches Beispiel ist der harmonische Oszillator. Der harmonische Oszillator ist nur ein Mathematisches Modell welches eben im Bereich der angewandten Mathematik entwickelt wurde. Der Physiker, Elektrotechniker etc. beschreibt nun zB irgendein reales System und entdeckt in den Gleichungen dann das Modell des harmonischen Oszillators. Da das Modell von diesem und die Lösung bekannt ist muss der Physiker nun keine Differentialgleichungen mehr lösen sondern nimmt einfach dieses Mathematische Modell und hat die Lösung für sein Problem gefunden.

Hi Kamuiii,

Hier ein kurzer Versuch zur Differenzierung.

Mathematik ist zuallererst eine rein logische Konstruktion, ohne jeden Bezug zur Realität.

Es hat sich allerdings gezeigt, dass viele ihrer Formeln, Regeln und Schlussfolgerungen (zb in der Physik) auf die Realität anwendbar(also zu überprüfbaren Resultaten führend) sind.

Unter 'angewandter Mathematik' versteht man teils sehr spezielle Verfahren der Mathematik, die zb Algorithmen für Ingenieure (finite Elemente, numerische Verfahren u.Ä.), Finanzmathematiker, Statistiker oder eben Physiker bereitstellen, um konkrete Probleme zu beschreiben.

Die Physiker benutzten nur Teilgebiete der angewandten Mathematik (bevorzugt sehr Grundlegende, den sie suchen nach möglichst 'einfachen' Zusammenhängen).

MFG automathias

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Elektrotechnik, Physik, Informatik - RWTH Aachen