Unterschied Hume vs. Locke?
Hallo,
ich finde zu der Frage, inwiefern sich die empirischen Erkenntnistheorien von David Hume und John Locke letztendlich unterscheiden, keine wirkliche Lösung. Worin befinden sich schlussendlich die zentralen Unterschiede und/oder Gemeinsamkeiten?
danke im voraus
1 Antwort
John Locke postulierte die Existenz zweier grundlegender Ideenarten: einfache und komplexe. Die Entstehung einfacher Ideen erfolgt durch Sinneswahrnehmungen, während komplexe Ideen durch die Verknüpfung simpler Vorstellungen entstehen. Im Kontrast dazu behauptete David Hume, dass sämtliche Ideen auf einfachen Vorstellungen basieren und dass es keine wahrhaft neuen Ideen gibt. Ein zentraler Divergenzpunkt liegt in der Auffassung der Kausalität. Locke akzeptierte die Kausalität als unerlässliches Prinzip zur Weltverständigung. Hume hingegen hegte Zweifel an der rationalistischen Vorstellung einer notwendigen Kausalität und argumentierte, dass diese auf Gewohnheit und Erfahrung beruht. Hume betonte das Problem der Induktion, indem er die Gültigkeit kausaler Schlussfolgerungen in Frage stellte. Er argumentierte, dass die Vorstellung von Ursache und Wirkung nicht auf logischen Prinzipien, sondern auf Gewohnheit beruht. Locke war in dieser Hinsicht optimistischer und vertraute stärker auf die Vernunft. Hume legte den Grundstein für eine skeptischere Betrachtung der Kausalität und Induktion, während Locke einen eher optimistischen Blick auf die Vernunft hatte und die Möglichkeit betonte, durch Erfahrung sichere Erkenntnisse zu erlangen.