Unterschied Cello und Violine - Tonklang?
Hallo, mit dem Cello lassen sich auch hohe Töne spielen. Der höchste Ton der mir auf dem Cello bekannt ist, ist das A9 bzw. das sechsgestrichene a aus Popper's Hungarian Rhapsody https://www.youtube.com/watch?v=HimO0rHuuS0
Das mag jetzt nach einer sehr banalen Frage klingen, aber warum kann das Cello die Violine in einem Orchester nicht ersetzen, wenn die meisten Violin Stücke auch auf einem Cello gespielt werden können? Sorry für die dumme Frage, aber ich spiele weder Violine noch das Cello. Vielen Dank im Voraus!
3 Antworten
Hallo,
das Cello klingt bei hohen Tönen, die auch eine Violine spielen kann, einfach nicht wie eine Violine. Die beiden Instrumente klingen einfach unterschiedlich.
Das hat u.A. auch mit der größe des Instruments zu tun, der Mensur und den Saiten.
Eine Violine artikuliert die hohen Töne ganz anders als ein Cello. Die Violine mit ihren dünneren Saiten, der kürzeren Mensur und dem kleineren Korpus hat einen viel schnelleren Ton als das eher behebige Cello mit dicken Saiten und großem Korpus.
Außerdem ist ein Violoncello teurer als eine Violine und nicht so leicht zu transportieren. Von den praktischen spieltechnischen Belagen abgesehen ist auch noch zu erwähnen das selbst die Viola, also die Bratsche eine Daseinsberechtigung hat. Jedes dieser Instrumente wurde so konstruiert, dass es in seiner primären Tonlage am besten klingt.
Hallo Chilledkroet.
aber warum kann das Cello die Violine in einem Orchester nicht ersetzen, wenn die meisten Violin Stücke auch auf einem Cello gespielt werden können?
Das ist nicht der Fall. Kaum auch nur eine Orchesterstimme für Violine kann in angemessener Art und Weise auf einem Cello gespielt werden.
Tatsächlich endet der normale Tonumfang des Cello bei a2. Ganz am Ende des Griffbretts, höchste Seite. Alles darüber sind Flageolettöne. Diese Töne sind etwas wackelig und anspruchsvoll- man kann sie niemals robust in schnellem Tempo, und laut genug, und stabil genug spielen, um damit vollständig eine Violine zu ersetzen. Und es würde nicht nur deshalb völlig anders klingen.
PS: Die ersten anderthalb Jahrhunderte von der Renaissance bis zum Barock hat man nicht nur kürzere Griffbretter verwendet, sondern auch mehr Leersaiten, weniger Lagespiel, und kaum je Flageolet-Töne. Noch bei Bach ist beim Cello in der Regel Schluss bei a1- es war ein klares Bassinstrument anders als heute.
Es hat seitdem keinen Grund mehr gegeben, an der Grundkonfiguration der Streicher was zu ändern. Auch wenn die einzelnen Instrumente heute etwas größere Tonumfang haben ergänzen sie sich optimal, jedes in seiner Lage.
Das Cello klinkt einfach mehr sexy ;-)