unterdurchschnittliche emotionale Intelligenz?

7 Antworten

Da bist Du auf eine ganz billige Abzocke reingefallen. Ich habe mich eben mal schnell durch den angeblichen Persönlichkeitstest der Süddeutschen durchgeklickt. Dabei kommt es weder auf die aneinander gereihten blöden Statements an, noch auf  die Antwortauswahl des vermeintlichen „Testteilnehmers“. Darauf kann sich ohnehin kaum einer ernsthaft konzentrieren (was jedem ernsthaften Test widerspricht!) wegen der reihum flackernden Werbebanner (schätzungsweise 500 bei 100 Testabschnitten). Dafür zahlt die Werbewirtschaft in der Kalkulation, dass die meisten Leute, die sich auf solche langweiligen angeblichen „Test“-Seiten verlieren, sich früher oder später auf die glitzernden Werbeseiten verlieren und anschließend teure Bestellungen aufgeben. Wenn sich einer trotzdem geduldig bis zur einhundertsten Testfrage durchklickt (Das habe ich ab der zehnten Frage völlig blind gemacht im Sekundentakt), bekommt er vermutlich die Standard-Antwort für alle Teilnehmer. Die ist so geschickt formuliert, dass der naive Teilnehmer nach einem gewissen „emotionalen Training“ geneigt ist, zwecks Selbstkontrolle die ganze Test-Zeremonie zu wiederholen und hinterher wieder Geld auszugeben.

Solche angeblichen "Tests" nützen in aller Regel ohnehin nur den Leuten, die sich dafür bezahlen lassen, mit irgendwelchem Unfug die Zeitungsspalten zu füllen. Wenn ich an Empathiemangel leiden würde, dann würde ich das im Alltag bemerken. Dazu bräuchte ich keine geheimnisvollen Testergebnisse.  

Hallo Zusammenprall1,

Die emotionale Intelligenz wurde nach dem IQ "entwickelt" und das mit guter Begründung:

Mitte des 20 Jhd. entwickelte Binet ein als „Intelligenztest“ berühmt gewordenes Verfahren. Dieser Test misst hauptsächlich die Fähigkeiten zu Abstraktion und Flexibilität beim Umgang mit logischer Information und man behauptete auch das jener „IQ“ im Verhältnis zum Erfolg (Verdienst, Partnerschaft, gesell. Stellung, Freunde usw.) eines Menschen korreliert. Weitere Untersuchungen haben aber ergeben das sich dem IQ nur 20%, dem Erfolg eines Menschen zuschreiben lassen also gibt es offensichtlich wichtigere Faktoren als der logischen und abstrakten Intelligenz. Findige Forscher in Yale/New Hampshire entdeckten eine zusätzliche Form der Intelligenz: sie umfasst vor allem das Verständnis und Umgang unserer Emotionen. Genau diese „emotionale Intelligenz“ schafft es besser als jeder andere Test den Erfolg in unserem Leben zu erklären. Gemessen wird der emotionale Quotient anhand von vier Faktoren:

 1.   Die Fähigkeit, seinen eigenen Gefühlszustand und den anderer zu erkennen;

2.   Die Fähigkeit, den natürlichen Ablauf von Gefühlen zu verstehen (ganz so wie sich in etwa Schachfiguren auf einem Schachbrett entsprechend ihren Regeln bewegen);

3.   Die Fähigkeit, über seine eigenen Gefühle und die anderer vernünftig nachzudenken und zu urteilen;

4.   Die Fähigkeit, mit seinen eigenen Gefühlen und denen anderer richtig umzugehen;

Diese vier Fähigkeiten bilden die Grundlage von Selbstbeherrschung und gesellschaftlichem Erfolg. Sie liegen Selbsterkenntnis, Zurückhaltung, Mitfühlen, Kooperationsbereitschaft und der Fähigkeit zur Konfliktlösung zu Grunde. Ich wette jeder Einzelne ist überzeugt alle vier Bereiche hervorragend zu beherrschen, in Wahrheit haben manche einfach nur bessere wenn auch dysfunktionale Mechanismen entwickelt als andere um ihr Überleben zu sichern.

Als Beispiel:

Als Virtuosin der emotionalen Intelligenz galt die Kinderärztin und Psychoanalytikerin Francoise Dolto, sie verstand es mit einer einzigen Geste oder wenigen Worten, ein Kind zu beruhigen das schon Tagelang weinte. Aber selbst in unserem Alltag lässt sich schnell verdeutlichen wie unfähig wir sind mit unseren eigenen Gefühlen umzugehen. Wenn unser Tag etwa sehr stressig war, wenn wir müde sind, wenn man uns beleidigt hat, dann reagieren wir häufig nicht mit dem was wir eigentlich brauchen. Statt angemessen darauf zu reagieren, wie sich etwa 20 Minuten ruhe zu gönnen oder sich ein wenig Abzugrenzen, verstehen wir nur ich brauche…. und hängen an das „ich brauche“, falsch eingespielten Gewohnheiten wie zum Beispiel Essen, Alkohol oder Nikotin an.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Und nein du bist kein emotionaler Krüppel, im Gegensatz zum IQ der sich im Laufe deines Lebens kaum weiterentwickelt, lässt sich der EQ egal in welchem Alter verbessern. Wer seine Gefühle nur in gut oder schlecht einteilen kann, wird mit den vier Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz Schwierigkeiten haben.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen.

1. Internettests sind nicht vertrauenswürdig.

2. EQ ist auch nur eine Größe, mit der man angeblich etwas aussagen kann, also auch nicht vertrauenswürdig.

3. Die Frage ist doch eigentlich, wie Du mit deinem (Sozial)Leben zurechtkommst?

zusammenprall1 
Fragesteller
 06.05.2011, 22:00

Klar kann man den Menschen nie ganz erfassen und solche Tests bevorzugen immer die Gruppe die ihn entworfen hat , aber irgendetwas sagen sie nunmal aus, es ist ja eben nicht ein bloßes Horoskob, dass man aus den Sternen liest. Menschen die Beim klassischen Intelligenz test unterdurchschnittlich abschneiden werden als zurückgebleiben bezeichnet, wenn ich mich nicht irre, meine Frage ist also, was mein schlechtes abschneiden in dieser Art Test bedeutet. Denn als Psychisch auffällig würde ich mich nicht beschreiben oder als kalt mir oder anderen gegenüber

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Halodri85  07.05.2011, 01:07
@zusammenprall1

Ich bin weiterhin der Meinung, dass es nichts aussagt.

Um Gewissheit zu bekommen müsstest Du besser eine Umfrage bei Menschen machen, die Dich kennen (Feedback) oder die Fragen von diesen Menschen über Dich beantworten lassen.

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Hallo zusammenprall,

ah, diese Tests! Na, ja! Ich würde dem nicht allzu viel Glauben schenken!

Viel Wichtiger ist, was Du für einen "Feedback" bekommst von Deiner Umgebung, Deinen Eltern, Deiner Familie, Deinen Freunden.

IQ-Test: der Name IQ kommt von der Abkürzung IntelligenzQuotient . Normalerweise, hat man einen IQ von annähenrd 100, ein bißchen darunter will nichts heißen. Es gibt viele Tests, deren Ergebnisse von einander abweichen. Ich würde mir keinen Kopf machen!

Gruß, Emmy

 

zusammenprall1 
Fragesteller
 06.05.2011, 21:17

Also ich meine tatsächlich EQ, emotionale Intelligenz. Der klassische Intelligenzbegriff ist ja eigentlich schon wiederlegt worden als Mittel den Menschen zu klassifizieren.

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emily2001  07.05.2011, 08:50
@zusammenprall1

Hallo zusammenprall,

ich würde sagen: Emotionen sind subjektiv! Wenn Du z. B. eine wissenschaftliche Ausbildung hast, dann wird man Dir einen mangelnde EQ bescheinigen. Ist alles relativ!

Gruß, Emmy

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zusammenprall1 
Fragesteller
 08.05.2011, 01:05
@emily2001

Was ist denn nicht subjektiv ;D ? Wenn etwas nicht subjektiv ist kann man sich getrost Gott nennen ;-)

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Schon die erste Frage des Tests ist schwachsinnig - wenn ich meinen Roman weiterlese, so kann ich das aus verschiedensten Gründen tun. Emotional Intelligent muss ja nicht gleich hysterisch heißen. Aber ich mach mal weiter und sage Dir später, was ich von dem gesamten Test halte ...

zusammenprall1 
Fragesteller
 06.05.2011, 21:23

Bei mir kam eine Frage zu einem Roman gar nicht vor, ich habe den hier gemacht: http://kuerzer.de/q8tCvdIKh

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BlackRainbow666  06.05.2011, 21:44
@zusammenprall1

Jo, und was steht da in den Antworten zur ersten Frage? :)

(zumindest wenn ich ihn anklicke^^)

Manches stimmte, war aus meinen Antworten gut abgeleitet, manches stimmt einfach für jeden, und manches stimmte nicht. Durch die gezielten Fragen, von denen zumindest einige sinnvolle Ergebnisse liefern sollten, würde ich sagen, der Test ist knapp über einem Horoskop anzusiedeln - wie gesagt auch deshalb, weil es für ein Verhalten diverse Gründe geben kann. Aber vielleicht ist der durchschnittliche Süddeutsche-Leser ja so standardisiert, dass er in so ein Schema passt ...

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zusammenprall1 
Fragesteller
 06.05.2011, 21:51
@BlackRainbow666

Bei den meisten Fragen würde ich generell etwas anderes tun als es die Antwortmöglichkeiten vorgeben, das mit dem Roman habe ich überlesen . Ich habe mir den Wiki Artikel darüber durchgelesen und dieser Test ist anerkannt und manche Wissenschaftler halten ihn für aussagekräftiger als klassische Intelligenztests. Natürlich muss man im Internet Abstriche machen, aber sofern man ehrlich antwortet und so weiter, also ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll ;-)

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Zobel  07.05.2011, 14:34
@BlackRainbow666

@Black666

ich komme so ziemlich zum gleichen Ergebnis wie du

und es sind wirklich viele Fragen dabei zu unkonkret das man sie irgendwie sinnvoll beantworten kann. Mir fällt zwar leider kein Beispiel ein, aber es waren locker 15 Fragen bei denen es überhaupt nicht klar war wie die gemeint waren.

So auch dein Beispiel mit der Kreuzfahrt, klar wird da implizit auch gefragt, ob du bei einer Kreuzfahrt eher gesellschaftlich (Gespräch weiter führen) oder einzelgängerisch (Roman lesen) unterwegs bist, aber bei einer Kreuzfahrt kommen sicher viele Leute zu beidem, was soll man dann ankreuzen?

Dann gab es Fragen bei denen ich erst mal die eine und danach eine andere Antwort zutreffen würde (z.B. wenn ich in eine Gesellschaft komme in der ich keinen kenne, würde ich erst die Leute studieren und danach mit einigen auch ins Gesprächkommen)

...und dann so widersprüchliches Zeug wie: "würden sie immer oder nie" mit einer Skala von 1-6 zu beantworten, da hätte oft auch ein Ja oder Nein gereicht

@zusammenprall

Ich würde die Auswertung nicht einfach kritiklos lesen und hinnehmen, würde aber sie aber erst mal vorbehaltlos hinterfragen, um vielleicht auch etwas zu entdecken, was man sich so bis jetzt nicht eingestanden hat, denn eine Regel gilt grundsätzlich:

Niemanden belügt man so gut wie sich selber ;o)

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dompfeifer  07.05.2011, 18:29
@zusammenprall1

Wenn dieser angebliche "Persönlichkeitstest" etwas mit Wissenschaft zu tun hat, dann bin ich Psychologie-Professor. Das einzig halbwegs Wissenschaftliche an der Aktion ist der trickreiche Verkauf der Werbeflächen auf den Websites, deren Preis sich nach der Anzahl der Mausklicks von Neugierigen richtet. Die mögen glauben, geheimnisvolle Neuigkeiten aus ihrem Seelenleben zu erfahren. Welchen Wiki-Artikel hast da gelesen?

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