Unsere Identität in der echten Welt löst sich bereits von unserem digitalen Bild?
Kontext:
Wir laden Teile von uns selbst hoch, unsere Fotos, unsere Worte, in ein Online-Reich, das zurzeit von 5 großen Konzernen beherrscht wird. Deren Profite gehen zu 100% auf unsere Informationen zurück, auf die Dinge, die wir bereitwillig beitragen.
Das ist gewissermaßen eine dunklere Version der Singularität, die jetzt schon eingetreten ist.
Unsere Identität in der echten Welt löst sich bereits von unserem digitalen Bild.
---------
Die letzten zwei Sätze verstehe ich nicht und es würde mich freuen, wenn mir diese jemand erklären wollte und könnte.
3 Antworten
Das ist gewissermaßen eine dunklere Version der Singularität, die jetzt schon eingetreten ist.
Eine Singularität wird im Innern großer Schwarzer Löcher vermutet. Ganz klar äußert sich der_die Autor:in nicht. Es könnte eine Anspielung hierauf sein, dann ist hier eine riesen Datensenke, also der unwiderrufliche Abfluss von Daten aus unseren Einflussbereich, gemeint.
Unsere Identität in der echten Welt löst sich bereits von unserem digitalen Bild.
Die im echten Leben vorzufindende Person und das Bild dieser Person in der digitalen Welt stimmen nicht mehr überein.
Deren Profite gehen zu 100% auf unsere Informationen zurück, auf die Dinge, die wir bereitwillig beitragen.
Ich bin eher der Meinung dass unsere Handykamera und Mirikfon alles aufzeichnet was so geht und hochgeladen wird um uns zu beurateilen und passende Werbung etc zu zeigen, bestimmte Jobanzeigen etc. Das wenigste was wir freiwillig hochladen ist wichtig für die Konzerne.
Auch die Bewegungsdaten, wo gehen wir hin, wie lange sind wird dort, was kaufen wir ein.
eil es bekannt ist, dass wir sie geben.
Dennoch fahren wir auf Handys ab und nutzen sie ..
stimmt auch wieder. Wobei ich das mag, Influencer die ich mag deren Kleidungsstil wird mir auch in Shops angezeigt zum Kaufen. Ich finde so gute Kleidung die man über google Suche und Zalando z.B. nicht so leicht findet.
Dadurch hab ich meinen Stil gefunden und mir schauen viele Leute nach.
Bevor ich ein Handy und Social Media hatte, habe ich 0815 Sachen von C&A oder Galleria getragen. Das sah langweilig aus, weil 70% die Sachen tragen.
Wobei ich das mag
Eben!
Vielen anderen ergeht es genauso!
Bevor ich ein Handy und Social Media hatte, habe ich 0815 Sachen von C&A oder Galleria getragen. Das sah langweilig aus, weil 70% die Sachen tragen.
Genau, vielen geht es um Individualität (Ungeteiltheit mit sich selbst) und Bestätigung.
Keine blöde Anmache von mir, aber mal angenommen, ein Mensch könnte einfach seine Aufmerksamkeit in und auf sich selbst lenken, wäre er ganz einfach und schnell, völlig kostenlos ungeteilt mit sich selbst.
Und weiter, mal angenommen, ein Mensch könnte sich einfach auch mit unaufgeregter Kleidung dennoch selbst bestätigen, in seinem Sein, Tun, Wirken, Wert, indem er entsprechend wertig und bestätigend über sich selbst denkt, ..... könnte er ganz einfach, schnell, leicht, völlig kostenlos, ganz unaufgeregt an all die Bestätigung kommen, nach der er sich so sehnt.
Für solche Dinge / Wünsche wären wir grundsätzlich nicht abhängig von anderen, sprich frei.
Aber diese Freiheit und Unabhängigkeit von anderen, auch Selbstbestimmung, kann dem eigenen Zugehörigkeitsgefühl natürlich arg zusetzen und angst machen.
Dieser Konflikt zwischen Selbstbestimmung und Zugehörigkeit glaube ich, den führen wir häufig und versuchen dabei, eine gesunde Mitte davon zu finden, um sie einzunehmen.
Und weiter, mal angenommen, ein Mensch könnte sich einfach auch mit unaufgeregter Kleidung dennoch selbst bestätigen, in seinem Sein, Tun, Wirken, Wert, indem er entsprechend wertig und bestätigend über sich selbst denkt, .
das ist ein statement. da mache ich ein screenshot um mir das zu behalten.
Unser digitales Bild ist der Teil unserer Selbstdarstellung, der digital öffentlich zugänglich ist. Auch vor Internet und Digitalisierung war die öffentliche Darstellung nicht deckungsgleich mit der privaten Identität, die nur wenige mitbekommen.
Insofern stört mich das 'bereits' in dem Satz, da es suggeriert, dass dieses Loslösen nur eine Folge der Digitalisierung wäre. Sie ist eine Unterstützung, aber nicht die Ursache.
Leider keine ganze Antwort auf meine Frage, die mich von dir interessiert hätte, aber ein guter und interessanter Einwand, für den ich dir danke.
Mit der "dunkleren Version der Singularität" kann ich nicht viel anfangen, mir scheint es mehr ein hochtrabendes Geschwafel.
Bestenfalls könnte Singularität die Einzigartigkeit sein und dunkel das Bild davon, weil es nur begrenzte Informationen enthält. Dann passt aber das Eintreten wieder nicht.
Aber auch diese Informationen tragen wir bereitwillig bei, weil es bekannt ist, dass wir sie geben.
Dennoch fahren wir auf Handys ab und nutzen sie .... freiwillig .... wir zahlen auch sehr viel Geld dafür ....