Unfreundliche Kunden am Verkaufsstand, wie umgehen?

24 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe auch seit mehreren Jahren in der Gastronomie gearbeitet. Zuletzt am Flughafen. Das heißt, extrem viele Menschen, total gestresst, unterschiedlichste Kulturen und viele (nicht alle) der Meinung, ich sei deren Sklavin. Ich habe sehr oft nicht mal ein „guten Morgen“ bekommen. Viele Bestellungen liegen so ab:“ein Espresso. Ich habe nicht viel Zeit!“. Meine Antwort:“auch Ihnen erstmal einen wunderschönen guten Morgen. Was darf es denn sein der Herr?“. Dann haben sich die meisten geschämt, sich entschuldigt und mit Respekt bestellt. Man darf sich den Tag nicht verderben lassen wegen so unfreundlichen und respektlosen Menschen. Sind sie der Meinung ich müsste sputen, lasse ich mir extra viel Zeit. Und auf so Aussagen wie von der Frau einfach nicht eingehen. Die sind deine Nerven nicht wert. Es gibt zum Glück überwiegend gute und nette Menschen. Auf die sollte man sich fokussieren :) wegen dem Wechselgeld: so einen Fall hatte ich auch mal. Der Mann hatte „nur“ 200€ und war direkt zur Ladenöffnung da. Dementsprechend hatte ich auch nichts zum Wechseln. Bin jede Möglichkeit mit ihm durchgegangen (Kartenzahlung, Geld in einem anderen Store wechseln lassen, etc.). Irgendwann wurde er ungeduldiger. Ich genauso. Das Problem: die hatten ihren Kaffee schon am Tisch. Am Ende konnte er noch ein paar Münzen zusammenkratzen und ich hab denen ihren Kaffee vergünstigt gegeben, weil ich einfach keine Lust hatte, mich früh am Morgen (6Uhr) mit jemandem zu streiten. Und nein, der Kunde ist nicht immer König. Behandelst du die Servicekraft schlecht, bekommst du auch dementsprechend die Antworten zurück. Wir sind auch Menschen! Also Kopf hoch, einfach drüber lachen und weiter arbeiten :)

Vereinzelt aber trotzdem immer wieder hatte ich solche Probleme auch - aber eher dahingehend, dass die Leute meine damalige private Telefonnummer rausbekommen hatten, zu Unzeiten anriefen oder aber bei mir persönlich zuhause abends "vorbeischauten". Die wurden dann regelmäßig frech, wenn ich ihnen erklärte, dass ich hier wohne und nicht arbeite, keine Unterlagen hier habe und man mich gern morgens in der Firma anrufen oder anmailen kann und ich mich dann auch nach Möglichkeit umgehend melde, aber nicht abends oder gar am Wochenende und auch nicht um halb sechs morgens (ist alles vorgekommen).

Ich war immer freundlich. Verstanden und beherzigt hat das im Übrigen genau EINE Person ... von vielleicht 40 oder 50, die über sieben Jahre hinweg immer wieder gekommen sind. Die anderen waren frech und rätzig, schimpften rum; einen besonders schlimmen Unruhestifter habe ich mal, da ich als nebenberuflicher Hausmeister das Hausrecht ausüben durfte, aus der Wohnanlage geworfen und tatsächlich Hausverbot erteilt. Der hat mich dann hinterher "nicht mehr gekannt", aber damit kann ich leben.

Andere Option: Auflaufen lassen. Ich hatte früher als im Imbiss eines meiner Freunde ausgeholfen. Vor Jahren hatten wir einen Kunden, dem nichts gut genug war. Die Pommes nicht, die Wurst nicht, das Cola nicht kalt genug - er kam alle paar Sekunden wieder und war sehr unfreundlich. Am Ende sagte ich so zu ihm ... dann geh'n Sie doch woanders hin ... und habe mich um ihn nicht mehr gekümmert.

Wichtig ist aber sich nicht aufzuregen und sich nciht aus der Ruhe bringen zu lassen.. wie geschrieben wurde, solche Leute sind oft ganz arme Typen, die nix zu meledn haben aber auf Willy Wichtig machen müssen, um sich zumindest dadrüber zu definieren, dass sie zu irgendwelchen Koofmichs vom Außendienst oder irgendwelchem Servicepersonal herablassend sind -----> nicht aufregen lassen.. ich wurde hier mit den JAhren auch viel ruhiger und was mich anfänglich provoziert hatte, war für mich später nur noch zum Lachen. Am besten reagiert man nicht groß, zumal solche Leute in der Regel beratungsresistent sind - oder man macht sie rhethorisch so sehr fertig, dass sie hinterher nicht wissen, wo links und wo rechts ist. Das ist jedoch sehr anstrengend. Ich habe das mal gekonnt und auch regelmäßig gemacht - es ist aber nicht einfach, jemanden so fertig zu machen, dass er hinterher erst merkt, wie tief er gerade eben eigentlich verletzt worden ist.

Ansonsten sind diese Unruhestifter nur zu beduaern. Niedriges Selbstbewusstsein bis hin zum Minderwertigkeitskomplex, eine gewisse Unzufriedenheit mit sich selbst, das Gefühl "sich immer vor Anderen beweisen zu müssen" und auch eine gewisse Genugtuung "sich gewisse Dinge jetzt leisten zu können" spielen da häufig auch mit rein. Ich kenn' die Litanei nur zu gut ... unter anderem deswegen gehe ich z.B. nicht mehr an Klassentreffen. Aber es gibt auch einfach nur typische Aufschneider; mancher ist von Natur aus so ein Großhals, kann alles besser, weiß alles besser, hat von allem ein bisschen mehr und so weiter ... wobei man das mit gewisser Lebenserfahrung, Weitsicht und auch Menschenkenntnis relativ rasch beurteilen kann. Die kriegt man mit den Jahren und wird dann automatisch gelassener.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Honeysuckle18  26.04.2020, 15:27

Sehr treffende Antwort !

Erinnert mich an die TV-Werbung vor längerer Zeit:

"Mein Haus, mein Auto, mein Dingsbums...." ;)

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rotesand  26.04.2020, 15:49
@Honeysuckle18

Danke!

Wer sich über irgendwelche Konsumgüter definiert, so zumindest meine Erfahrungen, der versucht damit meist nur von diversen Baustellen in seinem Leben abzulenken. Mir geht's auch mit einem 23 Jahre alten Mercedes C180 gut. Er tut, was er soll.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag noch!

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Honeysuckle18  27.04.2020, 16:48
@rotesand

Danke auch dir - ebenso liebe Grüße und einen schönen Rest-Montag...;)

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"Die meisten sind freundlich." Das ist alles was du dir erträumen darfst, so hart das klingt. Solche müssen einem zum einen Ohr rein und zum anderen wieder rausgehen. Denken darfst du dann natürlich alles. Es ist auch keiner deiner Kunden "verpflichtet bei dir zu kaufen. Wem deine Ware nicht passt weil es ihm zu teuer ist oder die Qualität nicht seinen Vorstellungen entspricht, der "muss" nicht bei euch kaufen.

Honeysuckle18  26.04.2020, 14:03

Eben - dann sollen sie sich billigen Müll reinstopfen:

Hauptsache, Geiz is(s)t geil !

Jeder ist selbst verantwortlich - nicht nur für sein Leben und seine Gesundheit etc...

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Am besten gar nicht. Sofern die Kunden nicht wirklich beleidigend oder ähnliches werden.

Jedoch habe ich den Verdacht, dass die Frau mit Dir zu handeln versuchte. Diese indirekte Androhung, dass man dann woanders kauft, kommt mir bekannt vor.

Die Leute erwarten, dass man dann springt und alles macht, um etwas zu verkaufen. Entweder weil sie selbst so arbeiten oder gar keinen Kontakt mit Kunden haben.

Jedoch sollten wir uns von den Spruch, dass der Kunde König sei verabschieden. Niemand im Job im Kundenkontakt hat unterschrieben die Menschenwürde abzutreten.

Vor ca einem Jahr sah ich ein Foto von einer Tafel eines Restaurants. Darauf wurde aufgefordert das Personal freundlich zu behandeln, weil man leichter einen neuen Gast findet als gutes Personal.

Das Blöde ist, man darf diesen Zeitgenossen nichts erwiedern, das Gute ist man darf denken was man will.

Stell dir die Person folgendermassen vor: Auf dem Topf sitzend, die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen weil die Wurst da hinten einfach nicht raus will.