Umweltschäden von Untertagebau und Tagebau?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Von "besser" kann hier nicht die Rede sein. Beides schadet der Umwelt. Aber wenn man bereits vor 300 Jahren so gedacht hätte, lebten wir immer noch in der Biedermeierzeit.

toomuchmoon5 
Fragesteller
 26.01.2021, 14:04

Zerstörung von Landschaften, Wäldern und sogar Dörfern hat man doch bei dem Untertagebau nicht?

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DerHans  26.01.2021, 14:06
@toomuchmoon5

Hast du schon mal Gesehen, dass Häuser in einem Tagebruch verschwunden sind? Und was denkst du wo das ganze Grubenwasser bleibt, das abgepumpt werden muss. Incl. der Schwermetalle die ausgeschwemmt werden

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Untertagebau... das Ruhrgebiet ist am absacken und das Grundwasser versalzte, wenn die Ewigkeitspumpen nicht mehr liefen. Die alten Stollen werden oft mit Müllverbrennungsanlagenasche gefüllt, damit sie nicht einstürzen, tatsächlich kann aber auch diese ins Wasser geraten. Noch schlimmer ist es, wenn Atommüll dort gelagert wird.

Tagebau ist sicher nicht besser. Der Flächenfraß ist gigantisch und eine Renaturierung nur schwer möglich, da salz- und schwefelhaltige Grubenwässer Leben unmöglich machen. Die Tagebaugruben müssen mit Abraum verfüllt oder geflutet werden. Hinzu kommt in den Bergbaufolgelandschaften das Risiko von Absackungen. Flugsände und Feinstaub belasten die Lungen, in tiefen Erdschichten sind oft erhöhte Radioaktivität oder Schwermetalle vorhanden.

Es kommt aber immer auf die Ausmaße und die örtlichen Gegebenheiten/Geologie an. Kleine Kiesgruben und Steinbrüche, die nachher oft wertvolle Lebensräume für bestimmte Vögel/Fische/Amphibien bilden, sind nicht so problematisch wie die Mondlandschaften im Kohleabbau. Hingegen sind die zahlreichen kleinen, illegalen Gold- und Kobaltminen im Regenwald ein viel größeres Problem als Minen irgendwo in der Wüste.

Ein weiteres Problem sind oft eher Nebenprodukte. In der Inneren Mongolei wird etwa ein Großteil der seltenen Erden gefördert und hochgefährliche, ätzende Schwermetallwässer einfach in offene, undichte Becken geleitet. Oder Rotschlamm bei der Aluminiumproduktion.

Der größte Unterschied zwischen Ober- und Untertagebau liegt daher meiner Ansicht nach nicht in den Risiken, sondern der Rentabilität.

toomuchmoon5 
Fragesteller
 28.01.2021, 21:41

Wieso flutet man den Untertagebau nicht mit Wasser dann kann es ja nicht einstürtzen oder man lässt es einfach einstürtzten?

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Salatkoch  29.01.2021, 09:58
@toomuchmoon5

Wie ich schon sagte, weil dann diverses, was man nicht im Grundwasser haben will, hochsteigen könnte. Das sind Salz, Schwefelwasserstoff, Schwermetalle, Säuren, radioaktive Elemente wie Uran, Radium und Thorium. Oder Abfälle.

Die EInsturzgefahr sollte auch mit Wasser noch bestehen! Es gab zwar in der Vergangenheit einige Versuche, "die Pumpen abzustellen". Aber das Ding ist, man weiß bis heute nicht so wirklich, ob das Wasser wirklich so hoch steigen kann (bis Grundwasserspiegel) und ob diese Stoffe nicht durch Gesteinsschichten gefiltert werden.

Das Ruhrgebiet leidet bis zum Sankt Nimmerleinstag unter den Folgeschäden. https://www.dw.com/de/bergbausch%C3%A4den-im-ruhrgebiet-kosten-f%C3%BCr-die-ewigkeit/av-17788755

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Ein Tagebau sieht erstmal heftig aus - schonmal einen aus dem Flugzeug gesehen? Aber das ist temporär, vielleicht über ein-zwei Generationen und danach kann das Land wieder anderweitig genutzt werden. Untertagebau dagegen erzeugt langfristige Schäden. Hier im Ruhrgebiet müssen zum Beispiel alte Bergwerke ausgepumpt werden - für immer.