Umwelt, Ernährung?


27.04.2020, 19:06

Spielt die nachhaltige Ernährung überhaupt eine große Rolle?

Wenn ja, wie? Gibt es schon Studien/Fakten, vielleicht auch mit Zahlen?

Kann ich z. B. auch mithelfen?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Ernährung ist ein ganz entscheidender Punkt beim Klimawandel und natürlich auch bei vielen Umweltproblemen.

Der Fleischkonsum hat dabei NICHTS mit dem Klimawandel zu tun.

wenn das Ausatmen und Kot von Mensch und Tier ein Problem wären für den CO2 Haushalt, dann wären wir alle längst erstickt. Tiere gibt es dabei schon Millionen von Jahren länger und auch zahlreicher als heute. In Bio lernt man dass es einen natürlichen CO2 Sauerstoff Kreislauf gibt.

https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-wer-atmet-verstaerkt-den-treibhauseffekt

Das MEthan das Tiere ausatmen wird auch immer wieder genannt wäre so schlimm. Dabei wird Methan nach 15 Jahren in der Atmosphäre zersetzt, CO2 erst nach 35.000 Jahren.

Fleisch - Milch - Käse - Eier sind demnach Klimaneutral

=================================================================

Obst und Gemüse stellt das Hauptproblem beim Klimawandel dar.

Dabei ist das OBst und Gemüse selber CO2 negativ (also CO2 reduzierend) im Anbau. Das Problem liegt aber woanders

  • Tomaten aus Spanien
  • Erdbeeren aus Israel
  • Mango , Soja , Zitronen usw.

Das wenigste Obst und Gemüse das wir konsumieren bauen wir auch selber an.

Das nächste Problem ist die Lagerung. Gigantische Gefrierhäuser und andere Lagereinrichtungen gibt es für Obst und Gemüse ein zigfaches z.B. als für Fleisch.

Ein weiteres Problem sind Reifekammern. Bananen , Tomaten und anderes wird in künstlichen Reifekammern nachreifen lassen.

Dazu kommen dass teilweise z.B. in Spanien ganze Täler unter billigen Foliengewächshäusern Nahrung anbauen. Dabei ist die Plastikfolie nur ein Problem. Reduzierung des Grundwasserspiegels, künstliche Beheizung, künstliche Beleuchtung usw.

Aber das reicht noch nicht. Noch schlimmer sind besondere Absurditäten. z.B. werden Krabben in Deutschland gefangen, nach Afrika verschickt, weil es dort billiger ist die Krabben zu pulen und dann wieder zurückimportiert um hier billiger verkauft werden zu können.

Auch wenn der Fleischkonsum an sich nicht schädlich ist, macht der übermäßige Konsum von tierischen Produkten wiederum Probleme. So importieren wir auch Fleisch aus dem Ausland z.b. aus Brasilien. Dort werden Regenwälder niedergebrannt um Weideflächen zu schaffen. Für andere Tiere wird Soja aus dem Ausland als Kraftfutter importiert.

Auch hier gibt es Absurditäten. So werden Schweine in Deutschland gezüchtet und ins Ausland zum Schlachten verbracht weil dort die Arbeitskraft billiger ist.

Zuletzt wird noch zuviele Lebensmittel vernichtet die gar nicht in den Handel kommen. Schau meine letzten Beiträge an dort hab ich die Gründe dafür aufgelistet.

Dazu kommt noch die große Biolüge. Nicht nur das mehr Bio verkauft als angebaut wird, sondern auch dass es ein Märchen ist, das Bio ungespritzt sei. Im Gegenteil halte ich das Kupferspritzmittel das in jedem Biobetrieb zum Einsatz kommt als höchst bedenklich. Meist wird im Biobetrieb doppel sovil gespritzt wie in der herkömmlichen Landwirtschaft.

Was kann ein jeder von uns tun?

  • weniger Fleischprodukte (aber vegan muss nicht sein)
  • regionale und
  • saisonale Nahrung
  • Lebensmittel brauchen einen höheren Preis um qualitativ hochwertig und ökologisch zu sein
Madiko  29.04.2020, 09:08

Ich finde deine Ausführung sehr gut. Und über manch neue Info bin ich erschreckt.

Lebensmittel wie Gemüse, nur das unverpackte konventionelle, sind teuer. Jetzt noch etwas mehr. Ich spreche von Bayern. Keine Ahnung, wo du wohnst, wo es anders sein kann. Und dann noch teurer?

Dann wird es ja unerschwinglich.

0
WAYKOW  29.04.2020, 10:30
@Madiko

wir sind es gewohnt, das Lebensmittel so gut wie Nichts kostet. Aber zu den Preisen sind wirklich gesunde Lebensmittel kaum zu produzieren.

Ich persönlich baue ein Großteil Obst und Gemüse selber an. Das kann FAST JEDER man braucht nicht einmal einen Garten dafür. Selbst ein Balkon oder ein Parkplatz ist geeignet.

0
Madiko  30.04.2020, 11:39
@WAYKOW

Ich habe einen kleinen (tja, was ist jetzt "klein"?) Balkon. Magst mir einen Tipp geben, denn ich bin äußerst angetan von deinem Selbstversorger-Lebensstil? Vielleicht, ob ich auch Beetbehälter nicht aus Plastik nehmen kann, sondern z. B. aus Metall?

0
La123456930 
Fragesteller
 06.05.2020, 10:32
So werden Schweine in Deutschland gezüchtet und ins Ausland zum Schlachten verbracht weil dort die Arbeitskraft billiger ist.

Hast du vielleicht auch eine Quelle?

Ich habe im Internet nichts gefunden.

0

 Es wird viel mehr Fleisch gegessen, als ökologisch nachhaltig produziert werden kann. Fleischkonsum gehört zu den wesentlichen Verursachern von Treibhausgasen, die den Klimawandel verschlimmern:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/klimawandel-fleischkonzerne-co-emissionen-1.4058225  

Veganer sparen jährlich im Schnitt zwei Tonnen Treibhausgase:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/veganer-sparen-jaehrlich-zwei-tonnen-treibhausgase-a-1264577.html

Zudem importiert Deutschland auch Tierfutter für Nutztiere aus Ländern wie Brasilien. Dort wird zur Schaffung der Ackerflächen der Regenwald brandgerodet:

https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/fleisch

https://www.transgen.de/lebensmittel/2622.futter-soja-ohne-gentechnik.html

Hinzu kommt der hohe Ressourcenverbrauch. Ein Nutztier muss im Schnitt erst einmal sieben Kalorien pflanzlicher Nahrung fressen, um selbst eine Kalorie tierischer Nahrung zu produzieren. Verfüttert wird hauptsächlich Kraftfutter aus Mais, Soja, Weizen und Raps. Rund 60 % der Äcker in Deutschland werden für den Anbau von Tierfutter verwendet, schreibt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft.

https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-arbeiten-foerster-und-pflanzenbauer/was-waechst-auf-deutschlands-feldern/

Auf einem Großteil dieser Ackerflächen ließe sich auch Nahrung direkt für den Menschen anbauen. Das ist eine größere Lebensmittelverschwendung als alles was in Supermärkten, Restaurants und Privathaushalten zusammen weggeworfen wird.

https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/fleisch-und-futtermittel.html

"Auf der Fläche, die man für vier Gramm Rindfleisch benötigt, könnte man 100 Gramm pflanzliche Nahrung mit vergleichbarem Eiweiß- und Kaloriengehalt erzeugen. Die Differenz von 96 Gramm betrachten die Forscher als Verlust durch die Ernährungsweise. Bei Schweinefleisch beträgt dieser Verlust 90 Prozent, bei Milchprodukten 75 Prozent, bei Hühnerfleisch 50 Prozent und bei Eiern 40 Prozent."

https://www.welt.de/wissenschaft/article174932174/Mit-veganer-Ernaehrung-bekaeme-man-viel-mehr-Menschen-satt.html

Für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch müssen ca 15.000 Liter Wasser aufgewendet werden:

https://www.welt.de/wissenschaft/article6012574/Ein-Kilo-Rindfleisch-kostet-15-000-Liter-Wasser.html

Die Nutztierhaltung ist zudem durch die Ammoniak-Ausdünstungen der Fäkalien die größte Quelle für Feinstaub in Deutschland:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/100445/Massentierhaltung-Hauptverursacher-fuer-Feinstaub

Die Entsorgung der Fäkalien (als Dünge deklariert) versucht das Grundwasser mit Nitrat:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/nitrat-im-grundwasser-durch-ueberduengung-und-guelle-a-1027279.html

Auch Weidehaltung ist keine Lösung. Hier ist die Klimabilanz sogar noch schlechter als bei Intensivtierhaltung, weil Weiderinder pro kg Fleisch deutlich mehr Methan produzieren. 

https://www.blick.ch/news/schweiz/umwelt-fleisch-vom-weiderind-ist-umweltschaedlicher-als-aus-grossviehmast-id5185811.html  

https://www.aargauerzeitung.ch/wirtschaft/fleisch-vom-weiderind-ist-umweltschaedlicher-als-aus-grossviehmast-130376391

Zudem braucht man bei Vollweidehaltung 3,5 ha pro Kuh. Da kann man sich den exorbitanten Flächenbedarf leicht ausrechnen, wenn die Massentierhaltung durch Weidehaltung ersetzt werden soll.  

Ja, die Ernährung hat einen Einfluss auf das Klima. Eine nachhaltige Ernährung wirkt sich auch positiv auf das Klima.

Zunächst einmal heißt es im Allgemeinen:

Der ökologische Fußabdruck tierischer Produkte ist im Vergleich zu anderen Lebensmitteln sehr groß. Die Produktion von einem Kilo Rindfleisch verursacht zwischen sieben und 28 Kilo Treibhausgase, während Obst oder Gemüse bei weniger als einem Kilo liegen.

https://www.umweltbundesamt.de/fuer-klima-umwelt-tierische-produkte-hoeher#ist-die-uba-forderung-nach-abschaffung-der-mehrwertsteuervergunstigung-fur-fleisch-neu

Weiterhin wirst du hier einige andere Beiträge finden, in der ein Vergleich aufgestellt wird und meist nur pflanzliche Produkte aufgelistet werden, die bei uns nicht angebaut werden. Jedoch vergessen sehr viele, dass es hier saisonale und regionale Produkte gibt, die es zu kaufen gibt.

Beispielsweise für April: Da gibt es folgende Pflanzen regional und saisonal:

Äpfel, Rhabarber, Butterrüben, Champignons, Kartoffeln, Lauch / Porree, Möhren / Karotten, Pastinaken, Rote Bete, Rotkohl, Spargel, Spinat, Weißkohl, Zwiebeln, Chicorée, Feldsalat, Portulak.

Dazu kommen noch:

Vollkornprodukte, diverse Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen.

Außerdem gibt es viele weitere Produkte, die man zwar nicht standardmäßig in diese Kategorie zuordnen kann, diese jedoch aber ebenso regional zu kaufen gibt. Wie z.B. regionale Produkte für Sojabohnen und Tofu.

Abgesehen davon gibt es auch regionale Produkte, die zwar außersaisonal produziert werden, aber dafür dennoch ökologisch sehr gut, weil sie z.B. in Gewächshäusern produziert werden.

Vergleicht man dies mit tierischen Produkten (auch Weidehaltung), so stellt sich heraus, dass dies meist umweltfreundlicher ist (siehe auch den Beitrag vom Umweltbundesamt).

Ebenfalls relevant ist die Erkenntnis von CO2:

 Bei Weidehaltung gilt auch unter anderem:

Im Durchschnitt entstehen bei Weidehaltung laut Erkenntnissen der FAO mehr Treibhausgasemissionen, als wenn die Tiere vor allem im Stall gehalten werden. Im Schnitt beziffert die FAO die Klimagasproduktion bei Weidesystemen auf 2,72 kg CO2-Äquivalent, in gemischten Haltungssystemen hingegen nur auf 1,78 kg.

https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/bei-weidehaltung-entsteht-deutlich-mehr-co2-als-im-stall-9584597.html

Und zum Fleischkonsum im Allgemeinen gilt:

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Ziele beim Umwelt- und Klimaschutz nur erreicht werden können, wenn der Fleischkonsum sinkt. Deshalb ist es sinnvoll, die Subventionierung tierischer Produkte zu beenden und gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktion umwelt- und klimaverträglicher machen. Dafür schlägt das UBA im Bericht zu umweltschädlichen Subventionen zum Beispiel vor, die Agrarsubventionen der EU oder die Agrardieselsubventionierung zu reformieren.

https://www.umweltbundesamt.de/fuer-klima-umwelt-tierische-produkte-hoeher

Woher ich das weiß:Recherche

Das ist die große Frage. Während bei uns in zb Deutschland Nachhaltigkeit und Veganismus großer Beliebtheit erfährt werden andere Länder wie zb China reicher und mehr Leute können sich Tierprodukte dort leisten. Das heißt was bei und nicht in den Verkauf kommt, bringt Absätze anderswo wie zb China (Asien)

Aber auch andere Länder außerhalb Europa schwimmt auf der Nachhaltigkeit und Vegan Welle nicht wirklich mit.

Und schaut man in unsere Läden da gibt es zwar immer mehr vegane und nachhaltige Produkte, doch sind das eher zusätzliche Produkte als Ersatzprodukte. Also Zusatzeinkommen (Marktlücke) die bedient werden.

Um etwas wirklich für die Umwelt zutun, müsste man regional einkaufen. Ladenketten meiden und keine Produkte konsumieren die Importiert werden. Doch in Deutschland ist das schwer bis unmöglich auf Import zu verzichten.

man kann kein Klima "retten"...

Eine Ökologisch nachhaltige Mischkost ist das beste für die Umwelt.

Forscher von sechs Universitäten in den USA haben herausgefunden, dass die vegane Ernährung beim Kampf gegen den Welthunger gar nichts bringt.
Mischernährung mit geringen Mengen an Fleisch sowie die lakto- und ovo-lakto-vegetarische Ernährung seien im Kampf gegen den Welthunger lukrativer.

https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/welternaehrung-vegane-ernaehrung-ist-nicht-zielfuehrend-9596970.html

Die Landwirtschaft (Fleisch und Pflanzenproduktion) von Deutschland hat nur ein Anteil von 0,21% an der Menschen gemachten Klimagasproduktion.

Trashtom  28.04.2020, 08:31

Welche Forscher? Welche Universitäten? Welche Studien sind das?

Ich sehe hier nur einen Bericht eines Landwirts ohne Quellen.

5