Trinkgeld, hier und USA?
Hallo, habe gerade einen Artikel über die USA und Trinkgelder gelesen. Es scheint dort ja für jede Handlung von Bedienungen oder Hotelangestellten eine Trinkgeldpflicht zu geben. Bei einem Restaurantbesuch sollten mindestens 15-20% veranschlagt werden. Ich persönlich finde das Wahnsinn, dort sind Sätze zu lesen wie: "10% sind eine Beleidigung" oder "Wer es sich nicht leisten kann Trinkgeld zu geben, der soll auch nicht in ein Restaurant gehen, "Wer so billig ist, der soll zum mc donalds um die Ecke". "Wer kein Trinkgeld gibt ist ein A*****" etc.
Ich finde, da hat es die Wirtschaft geschafft, warum schlagen die nicht die angeblichen Bedienungskosten, die fehlen würden, einfach auf die Rechnung, das wäre mir persönlich lieber. Da frage ich mich bei solchen Sätzen, wollen die lieber dass man dort nicht isst und trinkt und sein Geld ausgibt nur weil man es sich nicht leisten kann horrende Trinkgelder zu geben oder es schlicht nicht möchte. In Deutschland in einem Restaurant runde ich meistens auf das können manchmal auch ein paar Cent oder paar Euro sein. Bei hohen Beträgen lege ich meistens noch nen Fünfer drauf, das sind in der Regel 5-10%, mehr da würde ich mir ehrlich gesagt wie Krösus vorkommen und doof. In Asien gilt Trinkgeld übrigens als Beleidigung.
Was ist eure Meinung dazu?
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Ich sehe es auch so, wer kein Geld fuer Trinkgeld hat, der braucht auch nicht in das Restaurant.
Hier in den USA macht die Dame hinter der Bar am Tag 100 Dollar Gehalt und 300-500 Dollar an Trinkgeld, kommt immer auf die Location an.
Die Frage ist nun, warum bekommen diese Leute denn Trinkgeld und der Typ an der an der Kasse nicht? Nun, das liegt daran, dass diese Leute fuer dich laufen, sich um die kuemmern ect..
In Deutschland muss man da sicher keine 20 % geben, aber hier in den USA gehoert das zum guten Umgang und damit habe ich auch kein Problem. Wer 7-8 Dollar fuer ein Bier hat, der hat auch Trinkgeld.
Bekannten Barkeepern gebe ich auch mehr als 20 %, meistens so um die 30%.
Hierbei muss man betrachten das die Amis ein komplett anderes Wirtschaftssystem haben als wir hier.
Es ist einfach so dass die Kellner da drüben hauptsächlich vom Trinkgeld überleben und wer kein Geld dafür hat geht auch eigentlich nicht in ein Restaurant. Das gehört sich nicht, finde ich. Wer nicht bereit ist die Kellner zu bezahlen soll nicht in entsprechenden Etablissements speisen.
Die Argumentation ist aber nicht schlüssig.
Wenn ich eine Pizza für 8$ bestelle, dazu freies Wasser trinke, zahle ich 1,20 $ ... wenn ich ein richtig teures Menus, mit gutem Wein im besseren Restaurant verzehre, und 100$ steht auf der Rechnung pro Person, dann kann ich mir auch 15$ für den Service leisten.
Natürlich sollte man Trinkgeld bezahlen, wenn man es für angemessen hält. Aber die Kellner sollte immernoch der Geschäftsführer zahlen, dem ich seine Speise abkaufe in denen diese Kosten enthalten sein sollten.
Mir geht es ums Prinzip und den Zwang. Ich hab gelesen ich glaube Süddeutsche, wer eine Rechnung von 55 Euro hat und 60 gibt und sagt, Rest für sie dann wird böse geschaut. Dann geht's im Hotel weiter für die Putze 20 Dollar einplanen pro Woche und dem Kofferträger mindestens 2 Dollar und den Koffer selber tragen " wird noch weniger gern gesehen". Da stimmt was nicht und ich kann mir auch nicht vorstellen dass das alle toll finden. Die Mitleidsnummer zieht bei mir nicht, ich zähle auch. Nur fürs Verständnis ich gebe gern auch ein Trinkgeld aber die Höhe und ob überhaupt liegt bei mir aber wie oben beschrieben dann ist diese Region nichts für mich.
Also wenn du die nicht an die USA anpassen willst, dann mache da doch keinen Urlaub. So einfach ist das.
Ich verstehe ja das du dich über das generelle Prinzip und die Mentalität etwas aufregst. In Deutschland bist du es aber nicht anders gewohnt. Es ist einfach ein anderes System. Da drüben gehört es sich so. Da ist es eine Art Sitte - wenn man so will. Das Wirtschaftssystem hier ist ja schon fast Luxus im Gegensatz zu da drüben. Hier bekommen wir ein Mindesgeld, mit dem jeder seinen Alltag bestreiten kann. In den USA greift der Staat nicht ein. Da hat jeder selbst dafür zu sorgen, dass sie Geld verdienen. Und viele können sich nur durch Trinkgeld was leisten. Hier bei uns ist es ein kleiner netter Dienst zwei Euro zu verschenken - drüben ist es eine vorgeschriebene Sache Einfache Kiste.
Andere Ländere, andere Sitten, USA ist nicht Japan und nicht Deutschland ..
Bei uns ist 10% grosszügig, bei uns verdient man aber in der Gatronomie auch ohne tip genug zum Leben, in usa zahlt man das Servicepersonal über den tip (zu 70 oder 80%) ... in vielen Touristenlokalen werden 15% zwangstipp gleich auf die Rechnung geschrieben, dann muss mnn auch nichts extra geben, habe schon erlebt, das der versehentlicb Doppel tip zurückgewiesen wurde .. tip ist kein Geschenk sondern üblicher Lohn für den Service.
wenn man in normalen Lokalen unterwegs ist, schreibt man 15% des Nettobetrags vor tax (Mehrwertsteuer) auf die Abrechnung ... alles andere ist wirklich nicht üblich.. machen nur geizige, blöde Ausländer.
Wenn man sich für besonders guten Service bedanken will, darf es auch mal 20% sein.
Wenn man wirklich sauer ist und Service oder Speisen wirklich sch... ... dann legt man einen cent auf den Teller mit der Rechnung .. das ist unmissverständlich ... habe ich in ca. 20 us Reisen ein einziges Mal gemacht .. weil die Bedienjnb kann ja nichts für die Küche. in dem Fall an den ich micbh erinnere war das Steak zäh wie Leder und der Kellner wurde auch noch pampig. Üblich ist schon bei kleinsten Reklamationen .. neues Gericht oder Gratisdessert ...
Okay danke für deine Einschätzung. Trotzdem wo, 10% erzwungenes Trinkgeld als Unverschämtheit gilt mache ich keinen Urlaub. Trinkgeld direkt auf der Rechnung finde ich gut zumindest für den Kunden aber sie könnten gleich etwas mehr verlangen und die Angestellten besser bezahlen. Das hat System und in meinen Augen nichts mit Sitten oder Gegebenheiten zu tun da es um den eigenen Geldbeutel geht und nicht im die Tatsache die linke oder rechte Straßenseite zu benutzen oder die Hand zu geben oder nicht.
Die höheren Löhne hier und das teurere Sozialsystem, sowie die 2-3mal höhere Mehrwertsteuer sind hier in den Restaurantpreisen enthalten. (die Tax kommt auch oben drauf, ist in den meisten Staaten zwischen 5 und 10 %)
Es ist nicht logisch, das es teurer wird, wenn alles einzeln ausgewiesen wird. Ob die USA teurer ist als Deutschland, hängt vom Dollar/Eurokurs ab, und ist auch von Region zu Region unterschiedlich, in Berlin kostet ein Bier auch nicht gleich viel wie in Hamburg oder München.
Hier argumentiert man, dass es verbraucherfreundlicher ist, wenn Preise brutto ausgezeichnet sind, aber 300 Mio Amerikaner kennen das seit sie den Dollar in der Hand hatten, nicht anders, da wirst du kaum auf Verständnis stossen, wenn du einem Amerikaner die Vorteile einer Brutto Preislegung erklären wolltest.
Wer in den USA Urlaub macht, hat sich vorher hoffentlich über die dortigen Gegebènheiten informiert. Ob es uns gefällt oder nicht, es ist nun mal so, dass Servicekräfte hauptsächlich vom Trinkgeld leben.
Ich hätte es auch gern anders....
Meiner Meinung nach sollte man Trinkgeld geben, wie man kann und Lust hat. Schließlich ist es eine nette Geste und soll (jedenfalls in Deutschland) zeigen, dass das Essen gut war bzw. die Angestellten freundlich waren.
Ich runde auch immer auf, mal gebe ich auch 1-2 Euro drauf, dass wars dann aber auch.
Abschaffen sollte man es nicht, doch man sollte es auch keinem verübeln, wenn man am ende des Monats kein Trinkgeld gibt.
In den USA gibt es aber das Problem, dass die Angestellten zu wenig Lohn bekommen und auf das Trinkgeld angewiesen sind. Das ist in Deutschland einfach besser geregelt.
Ja, das wusste ich nicht. Das sind halt andere Sitten, welchen ich mich dort auch anpassen würde.
Ich habe mich auf das System in Deutschland bezogen.
Das ist aber eine tolle Welt. Die einen, schicke, reiche Leute oder diejenigen, die nach Gehalt erhalt alles auf Null pumpen um in einem "Etablissements" speisen zu können. Die dürfen oder wie? und der Dreck, der trotzdem ein bis zwei mal im Jahr Essen gehen möchte und kein Geld für horrende Trinkgelder besitzt der ist nicht gewollt? Es geht auch meist nicht um ein extra feines Restaurant mit Michelin Stern sondern um die 0815 Buden. Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass es im Interesse vom Restaurantbesitzer ist, wenn Leute nicht mehr dort essen, weil ihnen das Trinkgeld geben zu hoch ist. Aus diesem Grund haben es manche Restaurants in den USA explizit abgeschafft habe ich in einem Zeit Artikel gelesen, jedoch nur vereinzelnd.