Toxische Gase bei Verbrennungen?

5 Antworten

Weil bei einer chemischen Reaktion wie bei der Verbrennung neue Stoffe entstehen die im Plastik so nicht enthalten sind.

Wenn’s nicht brennt, sind die (Gift-)Stoffe gebunden. Erst beim erhitzen werden sie flüchtig und für die Atemwege gefährlich.

PeterKremsner  11.10.2021, 20:02

Ich würde sie nicht als gebunden bezeichnen sondern sie sind gar nicht im Ausgangsmaterial enthalten sondern bilden sich erst bei der Verbrennung.

PVC enthält zB keine Salzsäure aber die entsteht bei der Verbrennung von PVC.

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Hallo qwert149,

das Problem hierbei ist in der Regel eine unvollständige Verbrennung. Das heißt der Kunststoff verbrennt eben nicht vollständig(Wie in einer Müllverbrennung) sondern die Verbrennung bricht aufgrund verschiedenster Gründe ab(Temperatur, Luftzufuhr....).

Ein Beispiel wären zum Beispiel Polyamide. Nur H, C und N wenn man die jetzt vollständig(ideal) verbrennen würde käme CO2 H2O und N2 raus. Das passiert in der Praxis aber eben nicht insbesondere wenn man "irgendwas irgendwie" verbrennt.

Denn dabei kann eben HCN(Blausäure) entstehen insbesondere wenn auch Metalle in der Nähe sind. Das gleiche gilt für die "typischen" Begleitstoffe von unvollständigen Verbrennungen wie CO, Ruße, PAKs welche eben auch ein besondere Gefahr stellen können.

Zusätzlich gibt es noch Kunststoffe die Halogene wie Cl oder F enthalten. Hier kommt es bei der Verbrennung zur Bildung von HCl oder HF welche äußerst giftig sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Viele Jahre beruflich damit beschäftigt.

Verbrennung ist ein chemischer Prozess, bei dem immer neue Stoffe gebildet werden.

Ein einfaches Beispiel ist die Verbrennung von Methan (Erd/Biogas). Dabei Reagieren Methan und Sauerstoff zu Kohlendioxid und Wasser.

Bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen wird immer Kohlendioxid freigesetzt, aber je nach Stoff auch andere Verbrennungsprodukte, die giftig sein können.

Diese Stoffe sind im Ausgangsmaterial logischerweise nicht enthalten, da sie im Zuge der Verbrennung neu entstehen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Lehramtsstudium für Biologie/Chemie (Gymnasium)

Verbrennen ist eine chemische Reaktion, aus den vorhandenen chemischen Verbindungen werden neue chemische Verbindungen, das ist nicht ungewöhnlich. Nimm so was banales wie Kochsalz: Das kannst du natürlich beliebig anfassen, du kannst es auch essen, alles kein Problem. Wenn du aber durch eine Kochsalzlösung ein bisschen Strom dran legst, dann hast du plötzlich gasförmiges Chlor, und das ist giftig.

Kohle kannst du auch ohne Probleme anfassen, kein Problem für die Hände, oder? Ist ja nur reiner Kohlenstoff. Beim Verbrennen entsteht Kohlenmonoxid, das ist giftig und hat schon viele Leute umgebracht.

Die Luft um uns herum besteht zu einem großen Teil aus völlig ungiftigem Stickstoff, wir atmen das ständig ein und aus. Bei einer Verbrennung wird ein Teil davon zu verschiedenen Stickoxiden umgewandelt - und die sind wiederum sehr schädlich.

Und so geht das immer weiter. Bei der Verbrennung von Kunststoffen entstehen eine ganze Reihe von Verbindungen, die mit dem ursprünglichem Kunststoff nix zu tun haben und auch nicht in ihm enthalten oder sonstwas sind - sie bestehen nur aus denselben Atomen, aber in andere Anordnung. Und darauf kommt es an.