"Titanic" durch Lecksegel zu retten gewesen?

4 Antworten

Salue

Die Titanic war seinerzeit das sicherste Passagierschiff der Welt. Die Querschoten waren damals etwas neues und Rettungsboote hatte es mehr, als das Gesetz verlangte (allerdings zu wenige für alle Passagiere).

Nach dem Crash mit dem Eisberg gab es keinen Grund anzunehmen, dass das Schiff sinken würde. Der Konstrukteur war ja mit an Bord und musste dann zuerst, nach der Feststellung der Länge des Risses, ausrechnen was passieren wird.

Der Abdichtungsversuch mit den Segeln war nie probiert worden und hätte sofort nach dem Crash vorgenommen werden müssen.

Das Schiff schwamm noch fast 2 Stunden bis es versank. Jeder andere Passagierdampfer wäre mit diesem Schaden innert Minuten abgesoffen.

Tellensohn

Es waren keine Lecks, sondern ein einzelner, 90m langer Riss, der mehrere abgeschottete Abteilungen überbrückte. 90m sind schon ne Adresse, er wird auch dementsprechend breit gewesen sein. Schwer abzudichten, selbst wenns nur um eine Reduzierung der eindringenden Wassermenge geht.

Noch dazu drang in kürzester Zeit so viel Wasser ein, dass der 1. Kesselraum innerhalb von 10 Minunten komplett überflutet war und die meisten der dort eingesetzten Besatzungsmitglieder bereits ertrunken waren.

Kein Dampf, keine Pumpen. Und auch keine Leute um irgendwelche Havariepläne auszuführen.

Orogond  01.11.2018, 01:27

Falsch. Das mit dem 90 m Leck ist ein Humbug. Das Schiff hatte mehrere Lecks, mit einem Umfang von 1 qm. Geteilt in die ersten 5 Abteilungen.

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FresherKnilch  01.11.2018, 11:43
@Orogond

Okay mag sein, ich beschäftige mich nicht besonders viel mit der Titanik. Dennoch war der Kesselraum 1 bereits nach kurzer Zeit überflutet. Womit hätte man also die Pumpen betreiben sollen?

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Orogond  01.11.2018, 12:11
@FresherKnilch

Ja das stimmt mit dem Kesselraum. Da kann man nix machen. Sie Pumpen waren sehr schwach. Ich kenn mich sehr aus über die Titanic. Bin ein Fan :p

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Eindeutig eine Sache von Theorie und Praxis.

Man muss die Gegebenheiten zum Zeitpunkt der Katastrophe berücksichtigen.

Zum einen war zunächst keinem klar, was geschehen war und es wurde laut Aufzeichnungen, vieles versäumt, u.a. umfassende Kontrollen durchzuführen und die Situation somit richtig beurteilen zu können. Weiterhin galt das Schiff als unsinkbar, keiner rechnete mit einer ernsthaften Beschädigung des Schiffes, die gar zum Untergang führen könnte.

Wie man heute weiß, waren es tatsächlich mehrere, teilweise relativ kleine Lecks. Auch dies war zum Zeitpunkt des Unglücks niemandem klar. Um ein Leck auf einem Schiff dieser Größenordnung bekämpfen zu können, muss man zunächst davon Kenntnis haben. In der heutigen Zeit sicherlich um einiges einfacher, gibt es doch verschiedene Überwachungseinrichtungen, die hier hilfreich sind. Auch hier ist das aber kein Garant dafür, dass darauf die richtigen Maßnahmen ergriffen werden.

FresherKnilch  01.11.2018, 11:57

Man darf auch die Laufwege auf einem so großen Schiff nicht vergessen. Allein um die Segel abzunehmen und zu den Flaschenzügen, zur richtigen Position an Deck zu bringen, dürften mindestens 30 Minuten vergehen. Da ist die Meldestrecke von der Leckverortung noch gar nicht mit eingerechnet.

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Ja das wäre womöglich eine gute Idee gewesen. Leider hat es keiner getan. Dabei hatten sie Zeit gehabt, die kleinen Lecks anzurichten. Aber alle fokussierten auf die Passagiere.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung