Termin ohne Eltern machn?
Hallo zusammen,
meine Mutter hatte vor ein paar Monaten einen schweren Unfall. (Naja, vorab muss man wissen, dass ich sowieso eine extrem sensible und emotionale Person bin.) Seitdem geht es mir nicht gut, ich habe sehr oft Albträume und auch schon alles versucht, unter anderem Meditieren, um genau das zu ändern. Es hat alles nichts gebracht.
Nun, der Sozialpädagogen an der Schule hat mir gesagt, ich solle mir überlegen zum Psychologen zu gehen um das alles später besser verarbeiten zu können.
Vielleicht würde es mir ja was helfen. Ich möchte aber nicht, dass meine Mutter etwas davon mitbekommt, weil sie das selber sehr belastet. Ich will nicht, dass sie eine große Sorge mehr hat. Deswegen meine Frage an euch; kann ich einen Termin bei einem Psychologen ohne Erlaubnis der Eltern machen?
Lg und danke im Voraus.
6 Antworten
Also vorab mal, wird deine mutter sich so oder so sorgen machen. Wenn du dir keine hilfe holst, macht sie sich eben sorgen, ob du das alleine schaffst, ob du dir nicht lieber hilfe hoken solltest, ob es dir besser gehen wird usw.
Wenn du zur therapie gehst wird sie immer darauf hoffen, das du dir auch wirklich helfen lässt, ob du dem therapeuten vertraust und ihm alles erzählst, ob es dir überhaupt hilft usw. Eine Mutter macht sich immer Sorgen, egal was du anstellst, und ob es etwas gutes oder schlechtes ist.
Aber die sorgen die sie jetzt hat, sind für sie schlimmer und unerträglicher und lässt sie um einiges mehr verzweifeln, als wenn sie von dir erfahren darf, das du dir professionelle hilfe holen willst, damit du einfach jemanden zum reden hast. Da wir ihr ein grosser stein vom herzen fallen und sie wird sich um einiges weniger sorgen machen. Hoffen das es dir hilft und es dir besser geht, das wird sie noch immer im rucksack tragen und die erinnerungen an den umfall und die zeit danach, aber sie weiss dz bist freiwillig dahin gegangen und in guten händen und lässt dir helfen bevor es immer schlimmer wird. Und das lässt ihre sorgen sie erträglicher machen.
Egal in welchen alter du bist, deine mutter wird NIE erfahren was du beim psychologen besprichst, solabge DU nicht sagst, ob er etwas sagen darf/soll und solange DU nicht sembst oder fremdgefährdet bist. Sie wird dann bloss die rechnung oder die rechnungskopie bekommen oder sehen, wenn du dem psychologen mal angeurfen hast, das das auch verrechnet wird. Aber es wird ihr nicht gesagt, worum es geht oder was du mit ihm besprichst.
Also sag es deiner mutter als ihr sowas zu verschweigen. Ich fände das sehr verletztend und du bist kein kind mehr, das was verstecken muss, nein du darfst dazu stehen, das du hilfe brauchst, und deine mama wird froh sein, wenn du dir hilfe holst. Also sei erwachsener und mach einen termin ab.
Alles gute und viel glück.
Also normalerweise glaube ich das deine Mutter froh wäre, wenn du bereit bist dir Hilfe zu holen, Mütter sind verständnisvoller als manche Kinder denken. Der nächste Weg ist jedoch der zu deinem Hausarzt, denn von dem aus wird es gesteuert, er kann es mit einer Dringlichkeit behandeln und bekommt leichter einen Termin für dich. Der sagt dir auch, wie es weiter geht.
Wenn du deine Mutter jedoch übergehst, könnte sie es auch so sehen, das du kein Vertrauen zu ihr hast, also überlege es dir gut, was du machst.
Ich wünsche dir viel Erfolg
Hallo hayrzy,
zuerst einmal finde ich es stark von dir, dass du Hilfe annehmen möchtest.
Wenn du 14 Jahre oder älter bist, kannst du auch ohne deine Mutter zum Psycholtherapeuten gehen. Das Problem ist allerdings, dass die Sitzungen (auch die probatorischen Sitzungen) von dem Psychotherapeuten in Rechnung gestellt werden und diese Rechnungen werden dann vom Patienten bei der Krankenkasse eingereicht, sofern der Therapeut eine Kassenzulassung hat (andernfalls muss man es selbst bezahlen). Das heißt früher oder später wird deine Mutter es mitbekommen.
Abgesehen davon stelle ich es mir schwer vor, eine Psychotherapie „durchzuziehen“, ohne dass deine Mutter davon erfährt. Du müsstest sie belügen, dir Ausreden einfallen lassen für die Zeit in der du dort bist.
Ich glaube, dass Ehrlichkeit und Offenheit der bessere Weg ist. Sie ist deine Mutter, und sie wird sich freuen, wenn du deine Sorgen mit ihr teilst. Sie wird nicht wollen, dass du dich selbst zurücknimmst nur um sie nicht zu belasten.
Alternativ zu einer „richtigen“ Psychotherapie kannst du auch eine Beratungsstelle aufsuchen, die sind oft anonym und kostenlos. Google einfach mal, ob es sowas bei dir in der Umgebung gibt. Ich wünsche dir alles Gute!
Cleo
An die Schweigepflicht ist der Therapeut ab dem 14.Lebensjahr auf jeden Fall gebunden, aber die Tatsache, dass du eine Therapie machst lässt sich wahrscheinlich nicht verheimlichen.
Kannst du.
Du könntest aber auch mal "Zero Limits" lesen, sofern du keine Papierallergie hast, die sich ziemlich ausgebreitet hat.
Ja, kannst du. Es besteht auch dann Schweigepflicht.
Danke für die Antwort!