Wie sieht der beruf eines Technischen Systemplaners und Produktdesigners im Alltag aus?

2 Antworten

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Ist die Ausbildung wirklich schwierig (überhaupt zu schaffen in 2 Jahren als Hauptschüler - falls ich überhaupt eine Stelle damit finde)?

Ja es ist nicht einfach.

In meiner Umscchlung war ich mit Produktdesigner die ersten Wochen zusammen.

Ob Du Hauptschule oder eine andere Schulbildung hast ist nicht relevant, sondern das technische Verständnis, räumliches Debken. usw.

Um festzustellen ob das was ist, kann man in einem Berufsförderungzentrum ein Aufnahmetest machen.

Ich bin mittlerweile im 3. Ausbildungsjahr als Technische Systemplanerin im Bereich Versorgungstechnik. Ich habe mir erst mal den Artikel durchgelesen, den du verlinkt hast. Ich habe selten jemanden erlebt, der so schlecht über den Beruf redet. Natürlich ist die Ausbildung und auch der spätere Berufsweg kein Zuckerschlecken, aber wer will den ganzen Tag Eier schaukeln?

Also in der Berufsschule wirst du im ersten Ausbildungsjahr sehr viel mit Maschinenbau konfrontiert. Das ist für mich im Heizungs-,Sanitärbereich natürlich nicht von Belangen gewesen. Aber es steht auf dem Lehrplan. Das heißt, du brauchst vor allem Mathe und Physik. Im zweiten Jahr ging es dann los mit Heizung, Sanitär und Lüftung. Vorzugsweise erst einmal Heizung, weil das der Größte Brocken ist im Lehrplan. Auch hier heißt es: Mathe, Mathe und nochmals Mathe. Gezeichnet haben wir in der Schule kaum. Und auch im Betrieb (ich arbeite in einem kleinen Betrieb mit ca. 50 Mitarbeitern, davon ca 15 im Büro) zeichne ich nicht jeden Tag. Nicht umsonst wurde der Beruf neu geordnet und heißt nun nicht mehr technischer Zeichner, sondern Planer. Es gibt Tage, da muss ich Berechnungen aufstellen, um unseren Kunden eine komplette Anlage auszulegen. Um zu Wissen, welche Wärme benötigt wird und wie wir diese Aufbringen. An anderen Tagen bin ich auch auf Baustelle, allerdings wird das immer seltener. Ich rede natürlich oft mit den Leuten aus der Berufsschule, wie deren Alltag aussieht. Ich bin aus ca. 15 Leuten die einzige, die auf Baustelle fährt. Dabei ist es äußerst sinnvoll zu sehen, wie die Sachen, die du am Bildschirm zeichnest auch in Wirklichkeit aussehen. Du wirst staunen, wie sich das unterscheiden kann. Außerdem ist es schön zu sehen, wie das, was man mühsam am PC geplant hat, auch wächst. Jedes Projekt ist bei mir ein Baby :D

Andersherum hat er in seinem Artikel recht. Ja, der Beruf, besonders in der Ausbildung, ist zeitintensiv. Für die Berufsschule muss man sehr viel lernen, weil einem das viel abverlangt. Aber nach 8 Stunden Schule nochmal 8 Stunden ranzuhängen ist weitaus übertrieben. Aber faul darfst/kannst du hier nicht sein.

Im Betrieb arbeite ich jeden Tag um die 8,5 Stunden. Das geht manchmal auf das Gemüt, besonders im Sommer. Aber es ist machbar, solange man Spaß bei der Sache hat. Ich arbeite hier auch nicht alleine im einem muffigen Büro, wie er es beschreibt, in dem man vereinsamt oder so etwas in der Richtung. Ich arbeite mit einer ausgelernten Kollegin zusammen, die einem auch immer wieder hilft, wenn es mal hakt. Die Projektleiter sind manchmal etwas sturrsinnig, weil sie denken, dass man so ein paar Linien schnell mal aus dem Ärmel schütteln kann, was natürlich nicht der Fall ist. Da muss man schon ein dickes Fell haben, um nicht gleich aus der Haut zu fahren, weil jemand nicht begreifen will, dass dieser Beruf ernst zu nehmen ist und seinen Aufwand erfordert. Aber das ist in jedem Beruf so. Jeder meint, dass der Beruf des anderen doch ein Klacks ist und man das selber eh viel schneller erledigen kann. Schwachsinn.. Deswegen würde ich mir einen Beruf niemals madig machen lassen.

Ich muss dir aber ehrlich sagen: es gibt nicht einen Hauptschüler bei mir. Die meisten haben einen Reaschulabschluss, Fachabitur oder Abitur. Ich habe auch 3 Umschüler dabei, die inzwischen um die 30-40 sind. Die haben aber auch alle bereits Berufserfahrungen in der Richtung und schaffen es daher auch relativ gut, sich in den Alltag und in der Schule zu integrieren.

Aber man ist kein unwissender Zeichner, der nicht toleriert oder akzeptiert wird, die Frage dabei ist nämlich immer, was man daraus macht und wie sehr man sich selber einbringen kann.