Taufpatin ohne Firmung werden?

4 Antworten

Das kirchliche Recht schreibt die Firmung als Voraussetzung für das Patenamt zwingend vor. Wieso bist du denn nicht gefirmt? Und wieso bist du nicht bereit, die Firmung nachzuholen (es gibt auch Erwachsenenfirmung)?

Tatsächlich könntest du aber auch den angedeuteten Weg beschreiten, dass du den zweiten Paten bzw. Taufzeugen machst. Besprecht das mit eurem Pfarrer vor Ort.

Die Firmung ist eine Soll-Bestimmung, nicht zwingend. Hängt vom Taufpriester ab, ob er Dich zuläßt. Ich denke aber, die meisten werden es bewilligen. (Bei Firmpaten ist man - verständlicherweise - etwas strenger, wenn's um dasselbe Sakrament geht, das der Pate offenbar zu unwichtig fand....)

Ggf. kann Deine Schwester ja auch die Taufkirche danach auswählen, wenn ihr das wichtig ist und der Heimatpfarrer das kategorisch ablehnt (was ich nicht annehme).

Im Worst Case kannst Du jedenfalls Taufzeugin werden. Im Innenverhältnis macht das dann ja nichts aus.

Ich selbst bin auch Taufpate und nach meiner Erinnerung nicht nach der Firmung gefragt worden (hab' sie eh gemacht, aber ich wüßte nicht, ob ich darüber eine Urkunde greifbar habe. Hätte ich in meinem Pfarramt sicher bestätigen lassen können - aber daran würde ich mich erinnern.)

Woher ich das weiß:Hobby – Persönliches Interesse an Kirchenrecht und Kirchengeschichte
omikron  29.12.2020, 10:33

Can. 874 CIC spricht von "muss gefirmt sein". Das ist keine Soll-Bestimmung, sondern ein Muss und hat weltweit Gesetzeskraft.

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Firmian  29.12.2020, 13:53
@omikron

Stimmt, der Punkt geht an Dich.

Aber Dispense sind ja kirchenrechtlich grundsätzlich möglich.

(In der Praxis.... habe ich auch schon mal mitgekriegt, daß ein Ausgetretener und bekennender Atheist Taufpate wurde - der Pfarrer fand's egal.....)

In meinem oben beschriebenen Fall hat möglicherweise der Vater des Täuflings bestätigt, daß er sicher weiß, daß ich gefirmt wurde, weil er dabei war. Oder hat der Taufspender mich gefragt? Ich erinnere mich nicht, aber kann's nicht ausschließen. Urkunde mußte ich jedenfalls ziemlich sicher keine beibringen.

Wäre interessant, warum die Fragestellerin nicht gefirmt wurde - kein Interesse an der Kirche oder eher ein Zufall (zB Wohnungswechsel, als man gerade "dran" gewesen wäre).

Wobei das ja grundsätzlich nachholbar wäre, wenn die Interesse hätte. Bei Erwachsenen braucht man auch keinen Bischof dazu.

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Das hast du richtig gelesen, nach Kirchenrecht muss der Tauf-oder Firmpate gefirmt sein und darf nicht ausgetreten sein. Nur mit Firmung ist man ein voll-iniziierter Katholik, so wie Protestanten konfirmiert sein müssen.

Allerdings ist es so, dass oft nicht gefragt wird, ob der Pate gefirmt ist, da es früher selbstverständlich war, dass ein Katholik gefirmt wurde. Auch nehmen das einige Taufpriester nicht so wichtig mit diesem Thema.

Ich kenne allerdings auch Bistümer, die vom Paten ein Taufzeugnis verlangen, worin steht, ob man gefirmt ist, oder nicht.

Das Patenamt ist eine Aufgabe innerhalb der Kirche. Man soll die Taufe bezeugen und das Kind im Glauben unterstützen. Wie soll man das machen, wenn man gar keine Ahnung hat? Du kannst auch als Tante ein sehr gutes Verhältnis zu deinem Neffen haben, dafür brauchst du kein Patenamt.

Wenn es dir aber wichtig ist, die Kinder im Glauben zu begleiten und ein Patenamt zu übernehmen, könntest du dich noch firmen lassen. Geh einfach zu deinem Pfarrer und frag mal nach. Es gibt Erwachsenenfirmungen oder manchmal macht es auch der Pfarrer in der Gemeinde selber bei einem Gottesdienst.

Die sind da ziemlich locker geworden. Deine Schwester sollte das einfach mal mit dem Pfarrer besprechen.

Ich bin evangelisch und selbst Patin eines katholischen Kindes. Ich bin zwar konfirmiert, gefragt wurde danach aber nicht.