Sütterlin?korrekt geschrieben?
Ich versuche mir gerade die altdeutsche Schrift sütterlin beizubringen,hab jedoch ein paar Schwierigkeiten und wollte fragen,(jemanden der die Schrift lesen kann),ob es korrekt ist was ich unten im Bild geschrieben habe.
5 Antworten
Ein lobenswerter Anfang. Fehler sind gewiss drin, vor allem zu s-Schreibung. Das lange ſ steht nie am Schluss und auch nicht zwischen 2 selbständigen Wörtern, die ein zusammengesetztes Wort bilden. Geburtstag setz dich aus Geburt und Tag zusammen. Deshalb spricht man bei Geburt-s-tag vom sog. Fugen oder Binde-s. Das ist rund. Das lange ſ ist das normale, meistbenutzte s, dass immer am Anfang steht und inmitten von Wörtern, wenn sie nicht zu einem ursprünglich selbständigen Wort mit s am Anfang gehören oder ein Schluss-s sind, wie bei Hausmeister: Hausmeiſter. … wann immer du Fragen zur korrekten s-Schreibung hast, frage mich einfach.
eine Kurzfassung ist hier: https://www.bfds.de/wp-content/uploads/S-Regeln.pdf
Ich liebe die Frakturschriften. Und ich liebe die Kurrentschriften.
Also das erste, was mir auffällt, was so noch nicht genannt wurde (zum S sind alle Korrekturen gemacht worden etc.), ist das e. Das schreibt man viel enger zusammen, also nur etwa die Hälfte des Abstandes zwischen den Strichen wie beim n. Und das t ist dir recht tief gerutscht, es geht eigentlich nur bis zur unteren Mittellinie und nicht so weit runter wie das s.
Ich lerne auch seit etwa 2,5 Monaten Sütterlin lesen und schreiben. Wie lernst du? Vielleicht hast du Lust, dich mal zu melden. Man findet ja nur selten jemanden, der momentan das gleiche Hobby entwickelt 😂
In dieser Schrift gibt es zwei Glyphen für "s", und bei "alles" brauchst du das End-s.
Am Silbenende wird nicht das lange, sondern das runde s geschrieben, und das t hat keine Unterlänge, damit man es nicht mit f verwechselt. Die Sütterlin-Schrift wird immer mit senkrechten, nicht von links unten nach rechts oben geneigten Buchstaben geschrieben. Das ist Dir am besten bei "wünsche" gelungen.
Nein, es tut mir leid liebe Jxni, aber da sind noch viele Fehler drin,
- das e schreibt man wie eine 11, also sehr eckig (liebe)
- das a ist nicht so offen, wie Du es schreibst (Lipa)
- das Wort wünsche, da fehlt das ü, das n hast Du zum e gemacht, das s ist zu kurz geraten
- alles schreibt man am Ende mit einem runden s, nicht mit dem spitzen, das geht nur in der Wortmitte
- Der Geburtstag ist auch nicht richtig: das erste t fehlt ganz, das a ist zu offen, zwischen dem a und dem g ist irgendwas gerutscht, was da nicht hingehört und das g sieht mehr wie ein y aus.
Aber toll, dass Du es versuchst!
Ja, ich finde diesen ersten Versuch auch ganz beachtlich. Ich habe es mir zwar auch selbst ein wenig beigebracht, aber damals war man diesbezüglich ja viel näher dran durch ältere Verwandte, die immer so geschrieben hatten und das auch nicht mehr ändern wollten. Überhaupt war man gewöhnt, andere Schriften zu lesen. Bei uns zu Hause waren viele Bücher in Frakturschrift, z. B. die alten Märchenbücher, all die Jungmädchenromane meiner Mutter, die sie aufbewahrt hatte und die ich natürlich mit Interesse las, weil das Leben junger Mädchen damals ganz anders war als zu meiner Zeit. Die Beschriftungen von Produkten waren manchmal auch nicht in der vereinfachten Druckschrift, sondern oft noch in Lettern, bei denen man etwas Phantasie haben musste.