Suche Kinderbücher, die christliche Werten vermitteln - ohne Zauberer und Hexen ...

18 Antworten

...anstatt nun all die schönen Kinderbücher stante pede zu verbannen, würd´ ich mir stattdessen doch lieber meine Gedanken machen über jene Frau, die diesbzüglich so gerne von "dämonisch" spricht; viel unheimlicher nämlich als jeder einzelne Harry-Potter-Band ist mir jede (!) Form von Extremismus; und da nützt es auch nur wenig (bis gar nichts), wenn der im "christlichen Gewand" so um die Ecken schleicht.


Relativ kurz nur eben, und zur Erklärung (von dem da oben):

Märchen (und auch alle anderen "Zaubergeschichten") haben für Kinder eine ganz besondere Bewandnis. Sie befassen sich mit dessen Inhalt immer ganz intuitiv, "verlassen" sozusagen die Verstandesebene, und gehen direkt hinein in das, was man als "innere Sicht" beschreiben könnte.

Und auf dieser (sehr viel tieferen) Ebene geht es immer um einen Symbolgehalt (du kannst, wenn du magst, einfach mal unter "Archetypen im Märchen" googeln). Da also geht es um ganz uralte Bilder (z.B. dem der bösen Hexe), welche wiederum in Verbindung stehen mit ganz elementaren seelischen Prozessen. In denen geht es dann beispielsweise ebenso um Erfahrungen des Erwachsenwerdens ("Sich-Loslösens") wie auch die Entwicklung von "Liebesfähigkeit" (auch der Nächstenliebe, jawohlja!) oder "das Heranreifen" durch Erfahrungen, überstandene Krisen....

Und nicht zuletzt machen diese Geschichten (seien es die Märchen oder auch besagter Räuber, die kleine Hexe, wer auch immer) sehr deutlich, dass "das Böse" gegen "das Gute" letztendlich keine Macht hat.

Wenn all das in seiner Summe (und so man denn unbedingt will) nicht auch etwas zutiefst "Christliches" darstellt, dann weiß ich es nicht. ^^


Und zu "der Magie" noch kurz:

Unmittelbar mit dem im Zusammenhang steht das sogenannte "Magische Denken", das Kindern (etwa so im Alter zwischen 4 und 7 Jahren) zu eigen ist - und in dieser Zeit sind sie bekanntlich den Märchen gegenüber ja auch sehr offen; danach schließt sich dieses Zeitfenster zunächst dann wieder (bevor es sich vielleicht irgendwann wieder öffnet.......).

Kinder (und insbesondere Vorschul- und Grundschulkinder) betrachten die Welt ja nun mit ganz anderen Augen, als Erwachsene das so gemeinhin tun. So ein einfacher Pappkarton beispielsweise ist für sie alles - aber kein einfacher Pappkarton (der kann, wie man weiß Piratenschiff, Ritterburg, Drachenhöhle, Märchenschloss, Puppenstube undundund sein). Niemals aber nur ein Ding aus Pappe.

Denn im Gegensatz zu "uns", die wir "gelernt" haben, dass die Dinge "sind, was sie sind", kennt das kindliche Denken noch keine Grenzen, sozusagen. Für Kinder ist alles vorstellbar - und alles auch möglich. Sie "erwarten" sozusagen "das Unerwartete"; es schreckt sie auch sehr viel weniger als uns.

Auch insofern also "mildert" sich nochmals all das, was einem Erwachsenen (und vielleicht ja auch der so christlichen Dame, von der du sprachst) die Haare zu Berge stehen lässt, wenn er so´n Märchenbuch aufschlägt. Für Kinder ist das, was sie da hören, eben lediglich "zauberhaft" (auch wenn´s uns "grausam" erscheint) - und ganz ihrem (derzeitigen) Blick auf die Welt entsprechend...

(und im Übrigen muss man sich nur mal bisschen zurück erinnern, wie es einem selbst so erging als Kind..... und das ist -weißt du ja selbst, wie du hier andernorts schreibst- gar nich´ mal so schwierig)


Angesichts all dessen verzichte ich mal auf irgendwelche weiteren Bücher-Tipps; und lege sehr ans Herz, die schon vorhandenen Bücher im Regal zu lassen. Beziehungsweise: den Bestand um "Hotzenplotz & Co" noch zu erweitern!

kleineantwort  13.09.2012, 08:29

Inhaltlich ein suuuuper Beitrag und prima erklärt!

3x Daumenhoch!

0
sunista 
Fragesteller
 13.09.2012, 13:02
@kleineantwort

Herzlichsten Dank für die ausführliche Erläuterung.

Mit meiner Frage wurde sehr respektvoll umgegangen und darauf hoch qualifiziert geantwortet.

So macht gf Sinn.

5 x Daumenhoch.

0

Hallo, ich Glaube wenn Kinder lesen Bücher über die Liebe wo gibst noch Moralische Aspekten es kann nur Positive Mitwirkungen für allgemeine Erziehung und Entwicklung Prozess haben. Aber Kinder müssen noch Realistische Welt in seinem Gedächtnis haben. Herz mit Liebe, dass wünscht jeden Eltern für seine Kinder und Erfolgreiche Schulausbildung damit Kind Selbstbewusst sein kann und Integration in die Sozial Umfeld nicht Ansträngen wird. In Internet oder in die Bücherei suchen und besser zusammen mit dem Kind. Viel Erfolg und Friede mit Freude für die Seele

Hey, geh doch einfach mal in eine christliche Buchhandlung und gug dir die vielen Kinderbücher an. Da findest du prima Sachen. Meine kinder fanden einfach hammer:"Nicht wie bei Räubers". und die sieben Folgen von "Der SChlunz" Total spanend. Spannung mit Sahnehäupchen.

Was ist schlimm und "unchristlich" an fantastischen Geschichten? Sind christliche Werte nicht meistens auch Werte unserer Gesellschaft? Ich als Kind/Jugendliche kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich denke, dass Bücher, die die Fantasie und das eigenständige Denken anregen viel mehr wert sind als Bücher, die nur die Haltung einer bestimmten Religion "verkörpern". Vielleicht genügt ja auch eine Kinderbibel für den Anfang, aus der jeden 2. Abend vorgelesen wird? Ich bin zwar Atheistin, aber ich habe mir früher auch gern die Geschichten von Jesus angehört und ich denke auch, dass er selbst für nicht gläubige ein Vorbild sein sollte. Aber man könnte ja an den anderen Abenden auch etwas vorlesen, wobei die religiöse Erziehung in den Hintergrund rückt und es einfach um die Fantasie und die Geschichte geht? Und viele Kinder lieben auch Geschichten, in denen einfach mal Quatsch gemacht wird! Schöne Kinderbücher sind bsw. von Astrid Lindgren, Erich Kästner oder Michael Ende (z.B. Momo, Pippi Langstrumpf, Ronja Räubertochter, Die Brüder Löwenherz, Die unendliche Geschichte, Das doppelte Lottchen ...).

YJYjY  15.09.2012, 11:19

Das doppelte Lottchen :-) Was habe ich die Geschichte geliebt...und da können sogar noch Erwachsene was lernen!

0
Leseratte98  15.09.2012, 20:09
@YJYjY

Ist wirklich eine schöne Geschichte... ^^ Habe ich früher auch oft gelesen.

0

In erster Linie ist es wichtig, was Du an Haltungen Deinen Kindern vorlebst.

Ich weiß nicht, geht es um Buben oder Mädchen, die lesen nämlich recht unterschiedlich. Insbesondere bei Buben hat sich gezeigt, dass diese Bücher mögen, in denen es Helden und Kämpfe und zu bestehende Missionen gibt. Hab auch beobachtet, dass viele Buben, denen man diesen Lesestoff "verweigert" zu Nicht-Lesern werden.

Und noch ein Punkt - Du schreibst ja, dass Du die Bücher vor dem Gespräch mit dieser Frau gut fandest. Vielleicht solltest Du Dich von dieser genannten Frau nicht zu sehr verwirren lassen, ich denke, Du warst vorher auf einen guten Weg.