Warum werden Kinder in Deutschland zum Religionsunterricht gezwungen?
Hallo Zusammen,
ich bin tollerant und akzeptiere andere Werte und stelle hier nur meine persönliche Meinung dar. Daher bitte keine Bekehrungsversuche. Meine Meinung ist kein Angriff an die Christen.
Ich bin wie viele von uns gegen unseren Willen getauft und zur Kommunion indirekt gezwungen (Die Großeltern hätten einen riesen Laden gemacht, wenn ich nein gesagt hätte) ich bin nicht religiös und schon lange aus der Kirche ausgetreten.
Jeder soll frei selbst entscheiden ob er abtreibt, es sich selbst macht, sich scheiden lässt oder ein sündiges Leben lebt.
Nun ist es leider so, dass die Partnerin und derren Familie eine Taufe und ein Religionsunterricht (Katholisch selbstverständlich) als essentiel ansieht. Eine Taufe konnte ich Gott sei Dank :-) umgehen, da es hier 2x JA benötigt und ich nein gesagt habe meinen Sohn zum Sünder zu erklären und ihm den Teufel auszutreiben und die Christlichen Werte einzuprägen nur damit er nicht in die Hölle kommt, welche nur dem Angstzweck dient, Zuflucht in der kostenpflichtigen Kirchenmitgliedschaft zu finden. Er wird mit 14 nun selbst entscheiden ob er das will oder nicht.
Bald steht die Schule an und die familieren Konflikte blühen leider wieder auf. Ich bin gegen ein Religionsunterricht, da dort den Kinder ausschließlich christliche Werte vermittelt werden. Ich möchte aber das er sich frei entscheiden kann ob er Moslem, Atheist, Christ oder Hinduist wird. Oft habe ich von Nachbarn erfahren dass dort Kindern die christliche Enstehungsgeschichte (Gott erschafft die Welt in 7 Tagen) usw. beigebracht wird und gebetet wird, was ich als Angriff meines neutralen religiösen Erziehungsstils ansehe (Ich selbst glaube an das Universum, alle Kraft, Freude, Hoffnung usw. gibt es dort ich sehe es nicht schlechter an als christliche Werte. Die tollen christlichen Geschichten kann ich auch gut erfinden.).
Nun haben aber Richter entschlossen, dass die Teilnahme am Religionsunterricht und den Schulgottesdiensten dem Kindeswohl entspreche. Die Nicht-Teilnahme stellte nach Ansicht des Gerichts eine Gefährdung des Kindeswohles dar. Daher hat mein Nein keinerlei Wirkung wenn die Mutter vor dem Familiengericht klagt.
Das Urteil wurde tausenfach bestätigt. Ich bin nun traurig und sehr gekrängt, wie man mit geteiltem Sorgerecht zu christlichen Werten eines unschuldigen Kindes genötigt wird und die Macht der Kirche ausgebaut wird, indem man auf Kinder früh eine christliche Prägung vermittelt. Es wird leider alles auf einen Sorgerechtstreit rauslaufen, da wir eine zu unterschiedliche religiöse Prägung haben und die Partnerin und Familie ständig gegen meine Werte kämpfen. Wahrscheinlich werde ich das gesamte Sorgerecht verlieren und muss dann schauen wie es weitergeht, da niemand auf meiner Seite ist.
7 Antworten
Ich bin in Baden-Württemberg aufgewachsen und dort haben Menschen ohne Religion eben zum Religionsunterricht immer eine Freistunde gehabt - sowohl in der Grund-, Real- als auch der Berufsschule. Niemand wurde zur Teilnahme gezwungen.
Das war allerdings in den 80er Jahren.
Später hat man meines Wissens nach Ethik-Unterricht eingeführt für alle, welche nicht am Religionsunterricht teilnehmen.
Ich würde mit allen Mitteln auf die Barrikaden gehen, wenn mein Kind zum Religionsunterricht und Schulgottesdienst gegen meinen Willen gewzungen würde.
Wie ist es denn dann mit Moslems? Müssen die etwa auch zum katholischen Schulgottesdienst gehen?
Sorry, aber im Grundgesetz steht was von "Religionsfreiheit".
Das Grundgesetz muss überall greifen, das es das oberste Gesetzeswerk der BRD ist.
Nimm es dir nicht so zu Herzen. Du hast eine religiöse Erziehung überstanden, ich ebenfalls. Dein Sohn hat diese Möglichkeit auch.
Und je mehr du der Vernünftige bist, der Ruhende Pol, desto leichter hat er es. Je heftiger der Konflikt zwischen euch Ex-Partnern ist, um so größer ist die Gefahr, dass er sich für eine Seite entscheidet, anstatt sich einfach zu entwickeln und dann zu sehen, wo er steht.
Die Lage ist nun mal, wie sie ist, und genau in dieser Lage solltest du in gewissem Maße professionell reagieren, Beruf Vater. Versuche, das Sorgerecht zu behalten! Damit bewirkst du wahrscheinlich mehr, mittel- und langfristig.
Ist vielleicht nicht die Antwort, die du erwartet hast, aber denk mal drüber nach. Meine Kinder haben jedenfalls alle nach Jahren, in denen sie bei der Mutter wohnten, zu mir (zurück) gefunden.
Um das Kind tut es mir halt nur leid, da es sich so zu keinem zugehörig fühlt, da beide unterschiedliche Religionen haben und es eben gegensätzlich vermitteln. War die Mutter psychisch/finanziell nicht mehr in der Lage oder warum kamen Sie nach so langer Zeit heim ?
Es fällt mir schwer es nicht zu Herzen nehmen, da ich Religion etwas persönliches empfinde und daher einen chronischen Hass auf Großeltern usw. haben die auf Teufel komm raus Ihre Religionsansichten vermitteln wollen.
Nuja, wenn ich an meinen eigenen Religionsunterricht zurückdenke, dann ist da kein bleibender Schaden entstanden.
Es wurde auch nie behauptet, dass es keine Evolution gab.
Rückblickend betrachtet waren es halt ein paar skurrile Geschichten zu den anderen schrägen Geschichten mit denen ich in meiner Kindheit konfrontiert wurde. (Sprechende Elefanten, Hexen die von Kindern im Ofen Verbrannt wurden, Kindermädchen die Mit einem Schirm durch die Gegend flogen usw usw....
Ich halte den Religionsunterricht zwar für quatsch, aber er hat dennoch Verfassungsrang, als einziges Unterrichtsfach. Ich verstehe es nicht, aber eine Kindeswohlgefährdung sehe ich darin nicht. Religionsunterricht soll ja auch befähigen sich mit dem Glauben auseinander zu setzen oder diesen kritisch zu hinterfragen.
Also nutze die Gelegenheit mit Deinem Kind auch über deine Werte zu sprechen und auch weshalb Du die Religion für Dich nicht mehr ausübst.
Schöne Grüße
Ja das stimmt. In der Grundschule muss ein Kind zum Religionsunterricht gehen. In meiner Grundschule gab es zwar türkisch, aber auch nur für die Türken selbst. In der weiterführenden Schule gibt es meist Ethik, in meiner Schule allerdings nicht. Ich gehe in eine katholische Privatschule, deswegen muss man sich für evangelisch oder katholisch entscheiden. Ich bin selbst gläubig evangelisch, aber in evangelisch werden halt alle gesammelt, die türkisch, orthodoz, atheistisch oder sonst was sind. Weil in meiner Region die meisten katholisch sind.
Schade, dass wir in einem so armen Land leben wo der Vatikan die Lehrkräfte bezahlt und die Eltern wo Ethik oder ein anderes Fach ab Klasse 1 wollen nicht gehört werden. Von wegen tolles Grundgesetz dass der Staat und Religion getrennt ist...
Naja aber man kann ja selbst entscheiden ob man auf speziell diese Schule gehen möchte. Allerdings kann ich deinen Einwand ab der 1. Klasse gut verstehen.
Die neue Regierung will das nun ja regeln, da mittlerweile weniger als 50% der Schüler überhaupt einer Religion zugehörig sind.
In Ethik lernt man auch ausführlich andere Religionen kennen, teilweise auch philosophische Ansätze. Das wäre doch eine gute Alternative.
Ja, wird aber leider nicht angeboten weil die Kirche noch zu viel Einfluss hat.
Wo lebst du denn? Bei uns gibt es Ethik und sogar Leute die in Religion waren und wechseln möchten, wird es nicht verboten. Dieses Schuljahr haben wir zB zwei neue Schülerinnen in Ethik die davor NEUN (!) Jahre in Religion waren...
sicher nicht ab Klasse 1, da hat man nämlich nicht die Reife
Doch. Ich hatte bereits ab der ersten Klasse in der Grundschule Ethik. Da haben wir uns natürlich nicht mit allzu komplizierten Dingen auseinander gesetzt, aber trotzdem...
Das Grundgesetzt greift hier nicht, da die Religion fester verankert ist und über dem Gesetz steht. Du hast recht, wenn es kein Ethik gibt, werden Moslems zum christlichen Unterricht gezwungen, wenn es ein Elternteil fordert.