Was tun gegen panische Angst vor Geistern?

15 Antworten

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Worum ging es denn in dem Film? Kannst du ihr nicht irgendwie einreden, dass Geister nette Wesen sind, die das Haus "beschützen" oder so? Vielleicht gibt es auch noch mehr Filme zu dem Thema, mit denen du sozusagen ihre schlechten Erinnerungen auslöschen kannst.

Kinder haben sehr viel Fantasie, daran solltest du vielleicht irgendwie anknüpfen. Malt gemeinsam ein Schild, auf dem steht, dass der Geist bitte draußen bleiben soll und klebt es an die Tür. Versuch aber nicht, die Geister "abzuwehren" - so verlieren sie ihren Charakter des Bösen nicht und deine Tochter hat weiterhin Angst. Bau lieber auf einem gemeinsamen, friedlichen Zusammenleben auf und deine Tochter wird damit leben lernen und es vielleicht irgendwann vergessen. 

Kitharea  05.10.2016, 11:49

Ist natürlich auch eine sehr gute Idee den Kindern die Geister als "gut" darzustellen. Vielleicht sogar besser als meine^^

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moenli 
Fragesteller
 05.10.2016, 11:55

Der Film ist eigentlich nicht erschreckend und das Gespenst ist ganz lieb und freundet sich mit den Kindern an

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BellAnna89  05.10.2016, 13:12
@moenli

Eine vierjährige kann der Handlung aber nicht folgen.

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Die Tochter einer Freundin fürchtete sich vor dem Wolf. Darauf hat meine Freundin mit ihr gespielt: Achtung, jetzt kommt der böse Wolf, und dann hat sie selbst den Wolf gespielt (immer so, dass die Tochter keine Angst hatte), und die Tochter aufgefordert, mitzuspielen, so dass die Tochter den Wolf sozusagen "zähmen" konnte... d.h. sehen konnte, dass es ihn nicht gibt, dass es eine Phantasiegestalt ist, aber dass man Phantasiegestalten auch die Form geben kann, die man selber will: d.h. man kann in der Phantasie aus "bösen" Geistern "gute" Geister machen...


Geh mit ihr mal in eine Beratungsstelle. Die Wartezeit ist nicht lang.

Wo du aufpassen musst, und das scheint bereits der Fall zu sein, ist dass die Angst  zum "sekundären Krankheitsgewinn" wird.

Die Frage ist nämlich nicht nur: wo kommt die Angst her, sondern auch: wozu dient sie? Was ist ihr Nutzen?  Und der Nutzen liegt auf der Hand! Sie kontrolliert dich. Sie übt Macht aus. Und das "Angst"verhalten scheint sich auszuweiten.  Geht die Kleine in den Kindergarten? Und wie verhält sie sich da? Oder weigert sie sich.

Als Vierjährige ist sie genau in diesem Alter, wo sie ausprobiert, wo ihre Macht liegt. Kinder in dem Alter machen gerne, Machtspiele mit den Eltern.

 Natürlich solltest du mit ihr keine harte Konfrontations"therapie" machen, wie es deine Eltern gemacht haben. Aber du musst sie schon auch anfordern! Und darfst dann auch nicht zu nachgiebig sein. Ich würde z.B. darauf bestehen, alleine in der Toilette zu sein. Schließlich ist das ein intimer Ort, wo man alleine sein will.

Dann würde ich die Kleine draußen lassen. Und sie ist auch mitnichten "die Arme."  Vor der Toilette kann sie machen, was sie will. Auf dich warten, weinen, auf dem Boden liegen, brüllen. Du gehst nicht darauf ein! ... Und wenn du aus der Toilette rauskommst, beachtest du sie nicht groß. Du redest über das Thema "alleine bleiben" nicht mit ihr, du fragst nie, wieso heulst du, du appellierst , bittest, predigst auch nicht. 

Rede mit ihr über ihr Verhalten nicht mehr. Dulde es, aber beachte es nicht.

Wenn das Kind nicht alleine in seinem Zimmer spielen will, muss es das nicht. Das heißt aber nicht, dass du dann mit ihm spielen musst. Du hast schließlich Hausarbeiten zu erledigen. (Und wenn nicht, such dir welche).

Wenn du beim Einschlafen bei ihr sein musst - zwei Stunden - was macht ihr dann? Redest du mit dem Kind, liest du ihm vor, unterhaltet ihr euch? Wunderbar für das Kind! Wozu "Angst" doch gut sein kann.

Bleibe ruhig bei ihr, lies ihr 10 Min. etwas vor, sage ihr dann "Gute Nacht". Bleib ruhig da, aber unterhalte sie nicht mehr. Nimm dir ein Buch mit oder den Laptop und beschäftige dich mit dir selbst. Bei möglichst gedämpftem Licht. Und wenn das Kind dann "Mama," sagt und unterhalten werden will, dann sagst du stur und freundlich: "Nein, schlaf jetzt." und dann liest du weiter oder daddelst auf dem Handy. Mach es ihr langweilig.

Entzieh dem Kind den sek. Krankheitsgewinn.  Rede ihm die Angst nicht aus, rede am besten gar nicht über dieses Thema, vor allem nicht das leidige Predigen und Appellieren. "Du brauchst doch keine Angst zu haben."

Nichts dergleichen. Verbiete dem Kind das Verhalten nicht, aber entziehe ihm den Nutzen. Das hat mit Härte nichts zu tun, denn du bleibst ja freundlich.  Es hat was mit Konsequenz zu tun.

ansonsten: www.bke-elternberatung.de


Alle anderen Ratschläge sind auch gut. Aber denke an den sek. Krankheitsgewinn. Solange es deiner Tochter Nutzen bringt, wird sie das Verhalten nicht aufgeben.


 


kugel  05.10.2016, 13:45

Danke!

Super in die Worte gefasst, die mir fehlten!

Wir hatten das gleiche Szenario mit unserer damals 5jährigen Tochter. Allerdings war es nicht das kleine Gespenst sondern der Nikolaus...

So wie Du, hat es uns - bisweilen nervenzerfetzten - Eltern erklärt. Aktion und Reaktion. Natürlich macht man sich Sorgen ums Kind und ist sich überhaupt nicht sicher, ob es nun wirklich Angst ist, oder ob sie eine bestimmte Reaktion von uns erwartet...

Wir haben unser Verhalten bei ihren "Anfällen" und "Heulereien" geändert. Hatten ein bestimmtes Ritual beim zu Bett gehen. Alle Schränke durchsucht, unterm Bett und in jede Ecke Geisterspray. Nachtlicht in die Steckdose. Und sich vom Kind immer versichern lassen, dass NIX da ist. Und wir Eltern und Kind immer nach der abendlichen Durchsuchung einig waren, das alles ok ist.

Kaum zur Tür draußen, ging die Heulboje los!

Da hilft nur eines: Standhaft bleiben. Kurz zum Kind rein, mit fester Stimme erklären, dass alles in Ordnung ist, weil man ja gemeinsam zuvor alles durchschaute. Und wieder gehen ohne großen Firlefanz oder mit ins Elternbett oder oder oder. Einfach bestimmt bleiben.

Es mag hart klingen aber eben das gibt dem Kind auch ein Stück Vertrauen denn, wenn die Eltern felsenfest vermitteln, dass da nichts ist, dann muß es auch so sein. Wenn Mutti und Vati immer zum trösten und sonstwas kommen, dann die Sache ja nicht ganz koscher sein...

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Dahika  05.10.2016, 14:02
@kugel

Wenn Mutti und Vati immer zum trösten und sonstwas kommen, dann die Sache ja nicht ganz koscher sein...

so ist es. Den SAtz: du brauchst auch keine Angst zu haben, streicht man am besten aus seinem Sprachschatz.

Ich werde nie vergessen, wie ich mit kleiner Tochter (vier) und Oma auf einem tollen Spielplatz war. Die Kleine kletterte auf eine hohe Rutsche. War äußerst vergnügt und wollte gerade rutschen, da rief die Oma, ich konnte sie nicht mehr hindern: "Du brauchst auch keine Angst zu haben."  *kopfgegendieWandschlag."

Der kleinen Tochter fiel alles aus dem Gesicht. Sie erbleichte und saß dann über eine Viertelstunde unschlüssig oben auf der Rutsche, bis sie sich mühselig wieder an den Abstieg über die Leiter machte.

Merke: der Satz: "du brauchst auch keine Angst zu haben", macht die Kinder erst aufmerksam, dass da was Bedrohliches ist. Niemand würde ja dem Kind ein Eis schenken und ihm sagen: "Du brauchst auch keine Angst zu haben."

Der Satz wird nur gesagt, wenn man allen Grund hat, Angst zu haben! Und wenn man es vorher nicht wusste, jetzt weiß man es. LOL

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Du solltest alle Antworten hier vergessen und professionelle Hilfe suchen! Auf Grund der Dauer des "Problems" deiner Tochter ist es längst zu deinem geworden, oder besser, zu eurem! Hier könnt ihr daher nicht mehr selber herauskommen, sondern müsst euch Hilfe von außen suchen!

Geister entstehen doch nur in der Fantasie, das Kind weiß das noch nicht.

Du mußt sie davon überzeugen durch ein praktisches Erlebnis. Meine Empfehlung dazu wäre:  Mache mit ihr bei Dunkelheit einen kleinen Waldspaziergang und zeige ihr, daß so manche Büsche aussehen können wie Gestalten, wie Ungeheuer, Menschen oder Tiere. Bleib aber dicht bei ihr und erkläre ihr, daß das nur so aussieht, weil´s dunkel ist. Da verbirgt sich kein Leben dahinter, schon gar nicht ein Geist, das denkst du dir nur aus.

Wenn du das mit etwas Ausdauer geschafft hast, kannst du´s dann erleben, daß das Kind es verstanden hat und jetzt von sich aus die Umgebung absucht nach derartigen Täuschungen. Dann wird´s sogar lustig. Es hat erkannt, daß es Geister garnicht gibt und sie nur in der eigenen Fantasie existieren.

Wenn sie dann wiedermal einen Film sieht, wo Geister in lebender Gestalt auftauchen, wird sie das eher lustig finden und vielleicht fragen, wie man das so in dem Film darstellen konnte.

Hab das früher schon mal durchgeführt mit Erfolg, es hat gewirkt !

dfllothar, der Kinderfreund, grüßt dich und wünscht dir Gutes Gelingen !

dfllothar  05.10.2016, 14:35

Dazu fällt mir gerade noch was ein: 

Am 31. Oktober, das ist ein Montag, ist HALLOWEEN . Verkleide deine Tochter irgentwie als Geist und geh mit ihr in den Abendstunden hinaus auf die Straße. Bring ihr dazu ein paar gespenstige Armbewegungen bei, vielleicht noch ein paar Laute wie HUHUUH, und du wirst seh´n, daß sie die Geistergeschichten doch recht lustig findet.

Versuch´s mal so, andere Kinder tun´s doch auch, weil´s lustig ist.

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