Suche geeignetes professionelles Programm zum komponieren?
Hallo, Ich suche ein geeignetes Programm zum komponieren.
Ein Freund von mir, empfahl mir etwas namens: ,,Finale'', ein Programm, welches dafür ziemlich geeignet sein soll.
Bei der recherche fand ich noch ein Paar andere Programme bspw. Sibelius und mehr.
Solange das Programm nicht teurer als 800 Euro ist, ist mir der Preis gleich, Ich suche ein möglichst vielseitiges und professionelles Programm, um komplexere Stücke aufs Papier bringen zu können (ansonsten blieb mir eh nur das Papier, was viel zu anstrengend wäre).
Nebenbei, werde Ich mir, für dieses Programm, dann auch einen neuen und eigenen Computer kaufen. Ich habe gehört, dass der Computer, bei speziellen Programmen auch meißtens speziellen Anforderungen entsprechen muss. Also wenn sich jemand auskennt und mir ein Programm empfiehlt, welches am besten passen sollte, dann bitte ich (BITTE) darum, dass man mir auch sagt welche Computersoftware dafür am besten wäre und ob der Computer irgendetwas spezielles benötigt (bsp: bei vielen CAT-Software´s benötigt der Computer eine bessere Grafikkarte, welche dann auch noch so 200 EURO, oder mehr, kosten kann).
Da ich mich nicht auskenne, und mir empfehlungen sehr viel recherche-Zeit einsparen würden, würde Ich mich über jede hilfreiche Antwort sehr freuen.
3 Antworten
Grundsätzlich handelt es sich bei diesen Programmen nicht um "Kompositionssoftware", sondern um "Notensetz-Software": Beide Programme sind darauf ausgelegt, dass Du darauf bereits vollständig fertigkomponierte Stücke eintippst. Du musst vorher auch die Länge des Stücks (in Takten) vorgeben etc. So etwas eignet sich keinesfalls zum Komponieren!
Generell rate ich beim Vergleich zwischen Sibelius und Finale dringend zu Sibelius. Finale, obgleich es insgesamt sehr leistungsstark ist, gilt heute als nicht mehr ganz zeitgemäß, übermäßig umständlich und nicht intuitiv. Sibelius ist demgegenüber praktisch ebenso leistungsfähig, sehr viel einfacher und viel intuitiver zu bedienen. Vor allem lernt man die Bedienung von Sibelius auch deutlich schneller als die Nutzung von Finale. Beide Programme kommen auch in professionellen Musikverlagen zum Einsatz.
Zwei weitere Programme solltest Du Dir unbedingt noch anschauen: Dorico ist ein relativ junges und ebenfalls professionelles Notensetz-Programm. Mit diesem wirst Du vielleicht eher "komponieren" können. Es ist von den ursprünglichen Entwicklern von Sibelius konzipiert worden und hat einen moderneren technischen Ansatz. In der Unterhaltungsmusik und in der Filmmusikbranche ist es beliebt, im professionellen Verlagswesen kann es sich als Notensatzprogramm aufgrund von einigen Mängeln und Unflexibilitäten bei der Darstellung nicht durchsetzen.
Das zweite Programm, Capella, will ein professionelles Notensetz-Programm sein, erreicht aber lediglich ein brauchbares bis gutes Notenbild, jedoch kein wirklich professionelles, auch wenn man damit beinahe alles darstellen kann, selbst äußerst komplizierte, moderne Partituren und experimentelle Notation. Daher ist es auch bei Musikverlagen unüblich oder teils auch verpönt. Aber es eignet sich hingegen gut zum Komponieren, weil Du nur bei Capella in der Benutzeroberfläche einen schlichten, blinkenden Cursor stehen hast und einfach nur Deine Noten hineinzuschreiben brauchst (ähnlich wie bei einem Textschreibprogramm). Dies ist ein einzigartiger Vorteil von Capella. Ein zweiter ist, dass man auf Capella irrsinnig schnell Noten schreiben kann.
Ich empfehle Dir, eine Testversion von Capella, Dorico und Sibelius (in dieser Reihenfolge) zu installieren und die Programme auszuprobieren. Wenn Du willst, kannst Du Dir auch Finale einmal anschauen, aber ich rate von dem Programm ab.
Von allen diesen Programmen gibt es eine günstigere Light-Version, von der ich jeweils aber abraten würde: Meist sind diese Versionen so eingeschränkt, dass die Benutzung kaum Freude macht, weil man immer wieder auf die Grenzen des Funktionsumfangs stößt. Ich rate eher zum Kauf der "höchsten" Lizenz (Pro, Ultimate, etc.). Wenn Du Schüler/-in oder Studierende/-r bist, kannst Du auch eine erheblich günstigere Schulversion (Education-Lizenz) von Dorico, Sibelius oder Finale kaufen. Capella bietet dies für einzelne Schüler/Studierende nicht an, kostet aber in der Vollversion "capella 8" ohnehin nur um EUR 220,- , während Sibelius Ultimate oder Dorico 3.5 Pro in einer permanenten Lizenz regulär um EUR 560,- kosten...
https://www.capella-software.com/de/
https://new.steinberg.net/de/dorico/
Für jedes dieser Programme eignet sich übrigens ein normaler aktueller Office-PC. Du brauchst für keines dieser Notensatzprogramme ein High-End Multimedia-System.
Ich selbst benutze übrigens zum Komponieren Papier, Bleistift/Radiergummi und auch Capella. Fertige Stücke schreibe ich dann zunächst in Capella und transferiere ich dann über MusicXML von Capella nach Sibelius, wo ich dann ein professionelles Notenbild erstelle.
Sogar wenn ich Stücke abschreibe/ediere, gehe ich so vor: Zunächst gebe ich ein Stück mittels Midi-Keyboard in Capella ein (statt direkt in Sibelius, denn selbst beim Abschreiben finde ich Capella schneller zu bedienen als Sibelius) und konvertiere den Notentext dann über XML nach Sibelius, wo ich das Notenbild dann layoute. Klingt umständlich, geht bei mir aber am schnellsten.
Dorico habe ich erst seit einige Monaten und nutze es gelegentlich auch. Mir gefällt es sehr gut, aber ich kenne mich noch nicht sehr gut darin aus.
Alle drei Programme, Capella, Sibelius und Dorico, laufen auf meinem fünf Jahre alten Standard-Office-PC mit i5-4590, 16GB RAM, 256 MB SSD und 64-Bit Win10 vollkommen einwandfrei.
Es gibt aber auch viele die direkt in zb Sibelius komponieren..
Dort Ideen entwerfen usw.
aha, Mahakaruna, ich danke dir für deine Tipps.
Ich werde mal von allem eine Demo runterladen und sehen wie die Programme agieren, und ob manche miteinander agieren.
bestimmt werden, von mir in ein paar Tagen, noch ein Paar Fragen kommen.
Ja, probiere die Programme am besten selbst aus. Du wirst sehen, wie Du zurecht kommst. Auf jeden Fall machst Du mit Sibelius und auch mit Dorico nichts falsch. Capella empfehle ich nur dann, wenn Du gut und gern damit arbeiten kannst.
Nicht ganz: entwerfen tu ich fast immer am Papier, Schreiben und Ausarbeiten dann auf Papier und/oder auf Capella, oft auch parallel. Sibelius kommt zum Schluss (ungeachtet, ob am Ende ein Diamant herauskommt oder ob es beim Bleiklumpen bleibt ;-) ) Chorsätze und Arrangements mache ich meist direkt in Capella, teils auch vom Klavier aus....
Dorico und Noteperformer 3
Zum reinen Notenschreiben brauchst du keinen besonders leistungsstarken PC, jeder halbwegs aktuelle PC mit Windows 10 schafft das
Willst du ein Programm rein fürs Notenbild täte es auch die Freeware lilypond, welches anders in der Bedienung ist.
Auch gut ist da Musescore.
Dorico ist das neueste der Programme und würde Ich im Verbund mit Noteperformer empfehlen, gerade was die Einbindung von VST Instrumente betrifft kommt hier nichts mit.
Wenn man lange Sibelius benutzt hat ist Dorico erstmal eine Umstellung, Dorico wurde von ehemaligen Sibelius Mitarbeitern entwickelt.
Schau mal, ein paar Einblicke in Dorico
Installier Dir einfach von allem Programmen die Demo Version.
Weil du schreibst Komponiersoftware, meinst du eher eine DAW?
Installier Dir mal das kostenlose Cakewalk by Bandlab (ehemals 500€)
Das bei Dorico, dieses Condencing klingt ziemloch cool, ich persönlich könnte damit aber erst etwas anfangen wenn man bspw:
Erste Klarinette lässt man die Noten Schwarz, Zweite Klarinette färbt man die Noten Blau.
ginge soetwas?, das wäre genieal, wenn man eine Spalte hat und man ganz leicht an den Farben sehen könnte wer was spielt, nachdem die beiden Stimmen zur einer Spalte vereint wurden.
Und noch eine Frage.
wenn du dir die Neuste Version kaufst und ein Jahr lang benutzt, dann aber siehst dass es schon 2 neue Versionen am Markt gibt, muss ich die Neuen Versionen dann voll bezahlen, oder nur den neuen Anteil oder ist es Ganz umsonst und man muss nur aktualisieren?
wäre, bei solch einer teuren, App gut zu wissen.
Du siehst das bei unerschiedlichen Rhythmen in den einzelnen Stimmen ganz einfach an den Notenhälsen, Erste Klarinette hat immer den Balken nach oben, 2te nach unten usw..
Wenn beide immer im selben Rhythmus spielen, gibt es zwar nur 1 Notenhals, aber man kann auch leicht sehen was was ist, untere Note Kl.2 obere Kl.1 usw.
Im Notendruck hast du auch keine Farben.
Ob das vll. dennoch möglich ist? Hab ich ehrlich gesagt noch nicht probiert.
Zu Frage 2:
Du musst nur für große Updates bezahlen, aber natürlich nicht immer wieder den Kaufpreis, das letzte 3.5 Update war 60€
sonstige Updates innerhalb einer Nummer (also 3.1, 3.2 usw sind kostenlos).
Es gibt aber auch eine abgespeckte Freeware Version von Dorico ..
Probier auch mal Musescore 3 aus, vll reicht Dir das ja völlig aus zum Notenschreiben.
https://musescore.org/de
Dazu Cakewalk .. 0€
Ergänzung
Andere DAWs die zum Komponieren und Arrangieren von Musik genutzt werden gibt es viele,
Presonus Studio One 5 hat zb neu auch einen integrierten Notationseditor.
Ansonsten Standards wie Cubase oder Logic (am Mac).
Vielen dank, das mit der Note setz software wusste ich nicht.
Also, wenn ich es richtig verstanden habe, dann tust du mithilfe von einem eher einfachem aber schnellen Programm (Capella) deine Idee verfassen, um das Ergebnis (den Roh-Diamant) dann in Sibelius zu transferieren und dort zu bearbeiten (dem roh-Diamanten einen schliff verpassen)?
klingt interessant, also auf Sibelius arbeitest du nicht direkt, weil dies ein NOTENSETZ-Programm ist und das deswegen zu viel Zeit auf sich nehmen würde.