Subwoofer von Heco?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hier der verspeochene zweite Teil meiner Antwort:

Eine Recherche brachte nur ein Messergebnis mit Frequenzgangkurven, aber ansonsten die üblichen Tests… immer mit Vorsicht zu genießen.

Klipsch R-12 SW:

preiswert und gut… schlichte Konstruktion, gibt also optisch nicht viel her...es geht aber um das Hören, also was solls.
Die gefundenen Daten (Übertragungsbereich von 29 bis 120 Hz und ein maximaler Pegel von 116 dB SPL) sind aussagekräftiger und scheinen mit den (gehörten) Testergebnissen übereinzustimmen.

http://subwoofertests.de/klipsch-r-12-sw/

Auf Grund der Konstruktion und Chassis-Größe (300mm) arbeitet er um mehr als 10 Hz tiefer als der Heco-Sub.

Yamaha NS-SW300:

In über 40 Jahren Erfahrung mit Produkten von Yamaha bin ich noch nie enttäuscht worden, immer qualitativ hochwertige, zuverlässige Konstruktionen und gehört in allen Bereichen, die Yamaha abdeckt (Musikinstrumente, Pianos, Digital-Pianos, Unterhaltungselektronik jeglicher Art, professionelle Beschallungstechnik, hochwertige HiFi-Produkte usw.) in die Spitzengruppe.

https://de.yamaha.com/de/products/audio_visual/speaker_systems/ns-sw300/specs.html#product-tabs

Die Daten sind vertrauenswürdiger als bei Heco...übrigens, Heco ist nicht mehr dieser alteingesessene deutsche Hersteller von Lautsprecher-Chassis und kompletten Lautsprecherboxen mit gutem Ruf...der Name wurde übernommen, Herr D´Appolito als neuer Eigentümer ist bekannt als Lautsprecher-Konstrukteur

https://de.wikipedia.org/wiki/D%E2%80%99Appolito-Anordnung
und produziert nun unter dem Namen HECO seine Produkte.

Zurück zu Yamaha, ich traue den technischen Angaben, denn sie werden durch glaubwürdige Testberichte bestätigt

http://www.toptenreviews.com/electronics/home-entertainment/best-home-subwoofers/yamaha-review/

Ein Ausschnitt eines Tests mit Messung des Frequenzganges mit dem Ergebnis, dass von 23Hz bis 120Hz innerhalb ±3dB übertragen wird:

http://i.nextmedia.com.au/Assets/yamaha_ns_sw300_subwoofer_review_test_lores.pdf

Und wenn dich „des Volkes Stimme“ interessiert, dann schau dir mal die Kundenrezessionen bei Amazon an… keine einzige negative Bewertung.

Jamo J 12 SUB:

Ich kenne Produkte von Jamo, insbesondere die Tieftonchassis und habe sie häufig getestet und wegen der guten Ergebnisse auch in eigenen Konstruktionen verbaut.
Dieser SUB hat ein 12“-Chassis, ist also mit ca. 300mm Durchmesser einem 200mm-Chassis sicher überlegen. Die Daten, die ich gefunden habe, sind stimmig, gute Beurteilungen, wobei die Klangcharakteristik eher „rund, voluminös und weniger prägnant“ sein soll, was eigentlich nicht meiner Vorstellung einer präzisen, trockenen, eher schlanken und gut differenzierten Basswiedergabe entspricht.

Da aber mein "Geschmack" nicht den Vorstellungen entspricht, den wahrscheinliche heute die Mehrzahl der Hörer hat, passt der Jamo-Sub sehr gut zu heutigen Hörgewohnheiten.
Der guter Preis ist ein weiteres Argument für diesen Sub, ich würde das Teil gerne hören.

Wichtig und bisher vergessen… Das Gewicht!

Ein guter Subwoofer muss schwer sein, denn das Gehäuse muss sehr stabil ausgeführt werden, um nicht in Schwingung zu geraten.
Wenn er präzise klingen soll, dann wünsche ich mir nur den Schallanteil zu hören, den der Lautsprecher und je nach Konstruktion der Bassreflex-Port / Passivstrahler usw. abstrahlen und nicht den Anteil, den ein mitschwingendes Gehäuse abstrahlt.

Insgesamt hast du eine gute Vorauswahl getroffen und der einzige Sub, der meiner Meinung nach nicht gut dazu passt...ist der Heco-Sub.

Die verbauten Verstärker und Filter mit allen Einstellmöglichkeiten habe ich nicht bewertet. Deren Qualität ist in der Regel auf ähnlichem, hohen Niveau, hier musst du selber mit deinem Anforderungskatalog vergleichen.

Wenn du dir in diesem Bereich noch nicht klar bist, stelle bitte eine weitere, präzisere Frage.

Zum Schluß:

Kaufen im Internet, zu Hause ein paar Tage ausgiebig hören, wenn das Ergebnis deinen Vorstellungen nicht entspricht...zurückschicken. Dein Hörraum und der Aufstellungsort sind extrem wichtige Parameter, informiere dich bitte über Raummoden

https://de.wikipedia.org/wiki/Raummode

https://blog.teufel.de/raummoden-wenn-der-subwoofer-nicht-zeigt-was-er-kann/

Grüße, Dalko

Rockez 
Fragesteller
 11.11.2017, 15:18

Wow ganz ehrlich. Ich habe noch nie so eine vollständige und hilfreiche Antwort bekommen. Da mein Raum sehr klein ist, suche ich definitiv nach einem Sub mit Qualität und Tiefgang. Nicht nach einem mit 350W. In dem Fall muss ich mich wohl entscheiden zwischen dem Klipsch und dem  Yamaha. Die Qual der Wahl. So wie ich es verstanden habe hat der Klipsch einen grösseren Wirkungsgrad, ist voluminöser und billiger. Der Yamaha hat einen stabileren Pegel, einen besseren Tiefgang und ist präziser. Dazu ist er drei Kilo schwerer. Richtig?

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dalko  11.11.2017, 16:37
@Rockez

Richtig, wobei ich jetzt nicht mehr alle Daten im Kopf habe.

Bei deiner geplanten Anschaffung könnte eine selbstgestrickte Excel-Tabelle mit den wichtigen Vergleichsgrößen hilfreich sein,,, ich gehe heute nur noch auf diesem Weg vor, denn ich erfasse so bisher nicht erkannte potentielle Probleme und Unstimmigkeiten viel schneller.

Wichtig ist der genaue Aufstellungsort im Zimmer, auch eine Veränderung der Aufstellungshöhe hat großen Einfluss auf die Qualität der Sub-Bass Wiedergabe.

Hier ist tatsächlich ausprobieren angesagt, außerdem gibt es Raummoden-Rechner.

Gut verständlich

http://praxistipps.chip.de/raummoden-berechnen-so-gehts_49559

vom Fachmann

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-raum-moden.htm

http://www.hunecke.de/de/rechner/raumeigenmoden.html

Bestimmte Konstruktionsunterschiede passen zu unterschiedlichen Aufstellungsorten besser oder schlechter, ein Bassreflex-Port auf der Rückseite verbietet eine Wand-nahe Aufstellung...ist sowieso nicht zu empfehlen.

Aber manchmal gibt die Einrichtung eines Zimmers nur eine geringe Auswahlmöglichkeit des optimalen Standorts und es sind Kompromisse angesagt, dazu gehört auch die Wahl des passenden Konstruktionsprinzips.

Raumecken verstärken den Bass, was für einen Bass-schwachen Lautsprecher eine Verbesserung bringen kann, sind aber bei einem Sub nicht zu empfehlen, weil er viel zu stark wird und gerne unangenehm dröhnt...Raummoden.

Noch ein Hinweis...Besitzer selbst von teuren, guten Anlagen bekommen manchmal Brumm-Probleme, wenn ein Subwoofer integriert wird.

Eine Analyse dieser Brummstörung ist eine Masseschleife mit Potential-Ausgleichsströmen auf der Masseverbindung und dem Schutzleiter der verbundenen Geräte.

Wenn du 2 gleichwertige aktive Subs gefunden hast und ein Gerät ist 3-polig mit der 230 V Wechselspannung verbunden, das andere nur 2-polig (Eurostecker), dann entscheide dich für das Gerät ohne Schutzerdung, denn du vermeidest dadurch die Masseschleifen-Falle.

Klipsch ab 275 Euro

https://www.heise.de/preisvergleich/klipsch-r-12sw-schwarz-a1163629.html

oder Yamaha ab 314 Euro

https://www.heise.de/preisvergleich/yamaha-ns-sw300-schwarz-a1000751.html

und beide unbedingt hören in deinem Raum, dir etwas anderes zu empfehlen wäre unredlich, denn nur du, deine Hörgewohnheiten, dein Raum und die vorhandene Anlage sind ausschlaggebend.

Ich mache solche Kauf-Test-Rücksende-Aktionen regelmäßig, vergewissere mich aber vorher, welcher Internethändler keine Schwierigkeiten macht... und wechsle schon mal den Anbieter ;-)

Grüße, Dalko

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Hallo,

ich kenne das Produkt von Heco zwar nicht, aber wieso zweifelst du an den Angaben? Einen Versträker der 350 Watt liefert kann man dank moderner Halbleitertechnik wirklich sehr klein bauen und einen Lautsprecher zu bauen der 20Hz wiedergeben kann ist auch nicht die hohe Kunst. Zudem nutzt er das Prinzip der Passivmembran, bei denen als "Bassradiator" bezeichnet. Dieses Prinzip wird gerne im Bereich der Kompaktsubwoofer eingesetzt. Es Unterscheidet sich nicht so groß vom Bassreflex-Prinzip, das übrigens alle anderen Produkte nutzen.

Heco ist kein Hinterhof-Boxenbauer, zwar findet sich in dem Datenblatt keine Angabe zum Wirkungsgrad, aber es ist davon auszugehen, dass du für dein Geld ein Gerät bekommst mit dem du in einem üblichen Wohnraum ordentlich Lärm machen kannst.

Klipsch gehört auch zur VOXX International und sollte damit wohl mit dem selben Mißtrauen deinerseits betrachtet werden.

Ich für meinen Teil würde mir den Yamaha näher anschauen. Erfahrungsgemäß machen die Japaner sehr gute Unterhaltungselektronik mit einem sehr guten Preis/Leistungs-Verhältnis.

Hallo Rockez,

Deine Zweifel scheinen gerechtfertigt zu sein.

Gründe:

Es existiert kein wirklich aussagekräftiger offizieller Datensatz zu diesem Subwoofer. Alle Angeben des Herstellers sind unvollständig.

Ich habe dann nach Testberichten gesucht, die auch Messergebnisse liefern, idealerweise mit Darstellung des Amplitudenfrequenzganges, und fand nur einen Bericht des Models Phalanx 200A als Teil eines Vergleichtest von 9 Subwoofern:

https://www.hifitest.de/test/vergleichstest/fazit_7286

Generell halte ich von Test (außer denen, die ich selbst gemacht habe ;-) nicht viel, denn sie haben meistens nur eine Bandbreite zwischen sehr gut und hervorragend, schlechte Produkte gibt es so gut wie nie...ein Schelm, wer böses dabei denkt!

Die dargestellten Frequenzgänge sind für mich aber durchaus sehr aussagekräftig.

Ich vergleiche mal folgende Subs in den Punkten

untere Grenzfrequenz (Abfall um 3 dB vom nutzbaren Frequenzbereich), Kurvenverlauf unterhalb der Grenzfrequenz (Flankensteilheit in dB/Oktave)
und Linearität (plus-minus 2,5dB) im nutzbaren Übertragungsbereich:

  1. Heco Phalanx 200A ist am schlechtesten, denn die untere Grenzfrequenz liegt bei 40 Hz, der Abfall unterhalb 40 Hz beträgt geschätzt mehr als 40dB/Oktave. Es tut sich also nichts nennenswertes unter 40 Hz
  2. Canton Sub 10.2deutlich besser, die untere Grenzfrequenz liegt bei 30 Hz, Abfall darunter viel flacher (30dB/Oktave).Die graue Kurve hat sogar eine sehr gute untere Grenzfrequenz von ca. 24Hz bei einem Pegel von 90dB SPL
  3. Mission MS-400ebenfalls deutlich besser als Nr.1
  4. SV Sound SB12-NSDGrenzfrequenz knapp unter 20 Hz, wirklich gut, im Heimkinobereich werden auch die tiefsten Effekte wiedergegeben
  5. KEF R400beinen noch höheren SPL-Pegel als Nr.4, ansonsten ähnlich gut wie Nr.4...aber 400 Euro teurer
  6. Velodyne SPL 1200 Ultramit 2000 Euro ganz schön teuer....aber im Subbass vergleichbar mit Nr. 5 und 4 und ist tatsächlich ein Spitzenprodukt

Ich konnte nur die Frequenzgangkurven vergleichen, aber diese Kisten nicht hören. Deshalb kann ich zur Heco nur sagen, dass sie keinen guten Subbass kann, dafür aber den darüber liegenden Bassbereich sehr ordentlich.

Die Canton ist mit aktiviertem Filter "Wide", siehe graue Kurve, für den Preis sehr gut  und dem Heco-Sub deutlich überlegen.

Auch die Mission ist überlegen, ab Nr.4 wird der Vergleich unfair.

Warum ist der Heco-Sub schlechter? Er hat das kleinste Chassis (200mm), der Canton-TT hat einen Durchmesser von 260 mm und ist damit deutlich grösser, Mission 230 mm. Das Canton-Gehäuse ist außerdem viel größer, was der Tieftonwiedergabe ebenfalls nützt.

Mehr zu sagen wäre reine Spekulation, aber es reicht für mich, den Heco-Sub abzulehnen.

Jetzt interessiert mich, wie Heco das Teil beworben hat. In der Bedienungsanleitung

http://www.heco-audio.de/media/articles/detail/phalanx_micro_200a_manual.pdf

finde ich den Frequenzbereich von 22 – 200 Hz angegeben... der Test sagt aber etwas vollkommen anderes, da sind die 22 Hz nirgends zu sehen und noch weniger zu hören.

Daraus schließe ich, dass ich den Angaben von HECO besser nicht vertrauen sollte... und das ist meine Antwort zu deiner Frage. Deine Bedenken sind gerechtfertigt und du solltest dich nur dann für das Teil entscheiden, wenn du es im Vergleich gehört hast und auf Frequenzen unter 40 Hz keinen Wert legst...und wenn der Sub unbedingt sehr klein sein muss.

Die anderen von dir vorgeschlagenen Subs schaue ich mir am Wochenende an und gebe dann mein Urteil ab.

Grüße, Dalko

Die Frage ist immer, was man will: höchsten Pegel oder tun es auch moderate Lautstärken.

Drer Heco ist sicher gut, aber ein 20cm Chassis wird mit einem 30er Chassis nicht mithalten können, was den Pegel angeht. Was den Klang angeht dagegen schon, eben bis zu einem gewissen Pegel. Die 350 Watt halte ich für einen Werbegag.Dieser 30er Bass fällt bereits lange vorher auseinander.

Rockez 
Fragesteller
 10.11.2017, 16:54

Da ich einen eher kleinen Raum habe suche ich nicht nach enormer Leistung sondern eher nach Qualität und tiefem Bass. Aber eben solch ein kleiner subwoofer bei solchen leistungsdaten?? Wohl eher nicht.

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Heco ist eine sehr alte Marke. Ursprünglich stammt sie aus Deutschland und war vor allem wegen seinen Lautsprecher chassis für den Do it yourself Boxen bau bekannt. Es gab aber natürlich auch fertige Boxen zu kaufen. Der Wirkungsgrad der Chassis Watt > m war für Hifi boxen durchaus beeindruckend. Seit ca. 12 Jahren gehört Heco dem Italienischen Boxen Bauer D´Appolito. D`Appolito selbst ist Akustik Physiker und Ingenieur. Der Name Heco ist geblieben. Ich mache Dir einen Vorschlag. Gehe zum Händler und sage ihm, dass Du den Subwoofer bei Dir zu Hause testen möchtest. Wenn Du nur einen kleinen Raum zur Verfügung hast, benötigst Du keinen Bass mit großen Membranen. Und schon gar keinen Bassreflex. Das führt in kleinen Räumen schnell zum dröhnen und wummern. Was Du mit 350 Watt anstellen möchtest, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Wenn Du diesen Subwoofer von Heco voll aufdrehst, steht mit Sicherheit bald das Ordnungsamt wegen Ruhestörung vor Deiner Tür.

Barbiesolaria  10.11.2017, 21:43

Sorry ich habe bei meinem Kommentar etwas vergessen. Die Wattzahl sagt nichts über den Wirkungsgrad des Lautsprechers aus. Sie bezieht sich vielmehr auf die Gesamtleistung des Systems.Bei dem Subwoofer Heco New Phalanx 202A handelt es sich um ein aktives System mit Verstärker. Wie viel db das Chassi abgibt, hängt vom Wirkungsgrad des Lautsprechers ab.

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Rockez 
Fragesteller
 11.11.2017, 00:24

Danke dir für deine Hilfe. Wie schon gesagt lege ich am meisten wert auf Qualität. Das mit dem Wirkungsgrad ist mir bewusst.

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