Subjektives Schreiben in einem universitären Essay erlaubt?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Naja, in einer wissenschaftlichen Arbeit wirst du ja alle Fakten/Aussagen/Beobachtungen/Daten, die nicht von dir kommen, entsprechend kennzeichnen. Im Grunde ist der ganze Rest dein "eigener Senf".

Aber Wissenschaft ist nunmal nicht Meinung. Sondern besteht darin, mittels objektiver Betrachtung logische Schlüsse zu ziehen. Und es gibt Standards, wie eine wissenschaftliche Arbeit aufgebaut ist.

In dem Teil, in dem es um den aktuellen Forschungsstand geht, geht es um den objektiv belegbaren, aktuellen Forschungsstand und nicht darum, was du darüber denkst.

In dem Teil, in dem die angewandten Methoden beschrieben werden, geht es um eine objektive Beschreibung der angewandten Methoden und nicht darum, was du darüber denkst.

In dem Teil, in dem deine Ergebnisse aufgeführt werden, geht es um eine objektive Beschreibung der Ergebnisse und nicht darum, was du darüber denkst.

Die Einordnung der Ergebnisse, was man hätte anders machen können/müssen, welchen sinnvollen Nutzen das Ganze hat, kommt ausschließlich in die Diskussion. Da kannst du ein Stückweit eigene Meinung reinbringen, aber die sollte zumindest zum Thema passen und anhand deiner restlichen Arbeit logisch nachvollziehbar sein.

Ich will meine subjektive Meinung im Fließtext integrieren bspw. Nach einer Zitation, die eigene Meinung abgeben und dann weiter mit wiss. Literatur arbeiten und diese wieder kommentieren.

Das darfst du gerne so machen, wenn du dich als Populist hervortun möchtest und ein Buch schreibst oder einen Assay für eine Website.

Eine korrekte wissenschaftliche Arbeit wird das so aber nicht.

Kommt drauf an wie du das meinst. In 90% aller Fälle wirst du die eigene Meinung IRGENDWIE mitreinbringen müssen, allein dann, wenn du verschiedene Quellen gewichten oder dich in einem Meinungsstreit für eine Seite entscheiden musst.

Das ist ja im Endeffekt auch Ausdruck der eigenen Meinung (oder dessen, was du als eigene Meinung ausgibst, weil man lieber auf Nummer sicher in der juristischen Hausarbeit geht und die herrschende Meinung vertritt, obwohl man eher der Mindermeinung anhängt).

RedPanther  14.10.2022, 18:29
allein dann, wenn du verschiedene Quellen gewichten oder dich in einem Meinungsstreit für eine Seite entscheiden musst.

Auch dann ist das eher nicht "ich sage mal meine Meinung", sondern ein nachvollziehbares Abwägen von Pro und Contra.

0