Subjektive und objektive Berichterstattung?

3 Antworten

Wenn über den Nahostkonflikt berichtet wird, geschieht das ausschliesslich unter dem einseitigen Aspekt der deutschen Staatsdoktrin bezüglich von Israel und den USA, wobei günstigenfalls die "Zwei-Staaten-Lösung" als ewiges Versprechen an die Palästinenser Erwähnung findet, aber die Unmöglichkeit einer Umsetzung verschwiegen wird.

Objektiv richtig wäre die Behauptung, dass es keinen ethnisch sauberen Staat auf dem ehemaligen britischen Mandatsgebiet geben kann und wird, also weder ein rein jüdisches Israel noch ein rein arabisches Palästina.

Subjektiv ist es, nur über den Terror zu berichten, aber zu unterschlagen, was diesen Terror auslöst, nämlich die Siedlungspolitik im Westjordanland, die Exmittierungen und Vertreibungen durch die Israelis.

Das ist nicht einfach zu klären.

Denn OBJEKTIV kann eigentlich gar keine TV-Nachricht sein: Schon wenn z.B. die Kamera von unten auf das Objekt gerichtet ist (statt vopn oben oder auf Augenhöhe usw.), ergibt es einen unterschiedliichen (hier: bedrohlicheren) Eindruck für den Zuschauer. Ebenso ist die AUSWAHL des Gezeigten immer eine subjektive, weil gar nicht alles, was dazugehört, ins Bild gerückt werden kann.

Offene subjektive Berichterstattung können wir an den emotionalen Äußerungen des Reporters/ der Reporterin erkennen: " Netanjahuh hat sicher die Araber nicht wirklich gemeint, weil er bei seiner Antwort stets nach unten geblickt hat".

Etwas mehr an Objektivität liegt dann vor, wenn alle existierenden Meinungsunterschiede von ihren Vertretern ins Bild kommen dürfen, dann aber neues Problem der Suvjketivität: Wie gleichlange Sprechzeit erhält jeder ?!....

OBJEKTIVITÄT GIBTS NICHT ABSOLUT, aber umso mehr, als für Fakten und Meinungen die Quellen angegeben und überprüfbar bleiben !

Die Formulierung ist ein wichtiger Aspekt. Berichte sind grundsätzlich neutral formuliert. Es gibt keine Wertung, es werden lediglich Fakten wiedergeben. Deswegen werden Zitate auch, wenn von einem Dritten wiedergegeben (z. B. vom Moderator der Tagesschau), im Konjunktiv zitiert. Denn dadurch kommt es nicht zu einer Bewertung durch den Berichterstatter.

Gleiches gilt, wenn über Politik berichtet wird. Solange lediglich wiedergegeben wird, was Sache ist, ist es de facto ein Bericht von der Wortwahl her.