Studium? Informatik vs Wissenschaft
Ich sollte mich langsam entscheiden, da ich dieses Jahr meinen Abschluss mache und danach Studieren will.
Ich kann mich nicht zwischen Physik, Chemie und Informatik entscheiden.
Informatik hab ich schon Vorkentnisse (PHP, C++, hatte auch schon Praktika) daher kam mir das als erstes in den Sinn. Könnte mich auch in Zukunft als Informatiker in einem größeren Betrieb sehen (VW-Werk hat mir sehr gefallen), doch irgendwie wünsche ich mir im inneren doch eher Richtung Wissenschaft.
In der Freizeit lese ich viel, hab viele Quantenphysik Bücher gelesen, ebenso wie Bücher über die (Super)Stringtheorie. Es fasziniert mich einfach.
In Physik war ich gut, aber irgendwie fand ich Chemie immer interessanter, da wir in Physik immer nur Bewegung, Mechanik und so zeugs gemacht haben (wie schnell ist das, berechne die kraft die auf bla wirkt usw), mich haben da Atome etc viel mehr interessiert. Heißt natürlich nicht, dass ich schlecht in dem Bereich der Physik bin.
Jetzt weiß ich nicht wie es in Physik im Studium aussieht, was macht man da überhaupt, eher das was ich nicht soooo gut finde (wie schnell bewegt sich blabla) oder auch theoretische Physik?
Oder wäre dann doch Chemie eher was für mich? Wobei Chemie ja eher "lass das mit dem reagieren und gut ist" und mich interessiert eher das warum, was ja jetzt simpel ausgedrückt im Bereich der quantenphysik liegt
Und was ist überhaupt nach dem Studium. Um Quantenphysiker oder sowas zu werden müsste ich doch bestimmt promovieren oder so ich weiß langsam selbst nicht was ich will.
Wäre es vielleicht besser den "sicheren" Weg zu gehen als seinen Traum zu leben?
4 Antworten
Wenn Du gut in Mathematik und in den naturwissenschaftlichen Fächern bist, würde ich mir an Deiner Stelle einmal die Studienpläne der verschiedenen Disziplinen anschauen, da kannst Du schon einen ersten Einblick gewinnen. Ich würde an Deiner Stelle auch ein Mechatronik-Studium in Betracht ziehen, da hättest Du mehrere Disziplinen unter einem Hut (Mathematik, Physik, Elektronik, Elektrotechnik, Maschinenbau). Informatik könntest Du so nebenbei mitnehmen, als Hauptfach würde ich es nicht wählen (zu überlaufen), wenn Physik und Chemie auch zur Auswahl stehen. Sieh Dir auch die Zahl der Studenten und Absolventen der einzelnen Studienrichtungen an, wo die wenigsten Studenten und Absolventen sind, ist der Konkurrenzdruck am geringsten.
Eine Doktorarbeit in einer naturwissenschaftlichen Disziplin würde Dich natürlich aus der Masse herausheben. Nach oben ist Alles offen...
also das kann ich bestätigen... Konkurrenzdruck ist in Chemie und Physik ein Fremdwort... Ist sehr kollegial, da man nicht möchte, dass der Studiengang sich weiter dezimiert...
Nicht so wie in Jura o.ä., wo niemand dem anderen einen Gefallen tut ;)
Also in Physik hast du das erste Semester nur Mechanik, aber die Aufgaben sind natürlich anspruchsvoller als in der Schule, das Gleiche in Theoretische Mechanik, wo aber Zahlen überhaupt keine Rolle spielen bei den Rechnungen. Das heißt du rechnest nur mit Formelzeichen. Im zweiten Semester hast du dann Elektrodynamik, aber noch keinen wirklich tiefer gehenden Stoff mit Atomen und im dritten kommst du dann langsam an Atome ran... Ansonsten natürlich ne Menge Mathe!
Geh mal auf die Internetseite einer x-beliebigen Uni und schau dir die Modulpläne und Modulbeschreibungen deiner Wunschfächer an. Dann weißt du ganz genau was in den jeweiligen Fachrichtungen gelehrt wird.
Bzgl. Promotion: meiner Erfahrung nach und meines Wissens nach ist eine Promotion in naturwissenschaftlichen Fächern nahezu "Pflicht", wenn man mit seinem Studium irgendwas anfangen will. Ich kenne sogar genug Dr. nat. die nach der Promotion arge Probleme hatten. Stellen an der Uni gibt es nicht wie Sand am Meer und in der Wirtschaft fangen sie oft fachfremd an. Eine promovierte Molekularbiologin aus meinem Umfeld musste trotz Auslandserfahrung nach ihrer Promotion erst mal bei Aldi an der Kasse jobben und wurde danach Marketingfachkraft. Promovierte Chemiker aus meiner Familie kriegen seit 10 Jahren nur befristete Stellen an den Unis und wechseln alle 2 Jahre den Wohnort, um eine neue befristete Stelle an einer anderen Uni anzunehmen. Und verdienen übrigens auch weniger als ich (Geisteswissenschaftler in der Wirtschaft ;-)).
Das soll dich aber alles nicht abschrecken. Ich bin immer dafür das zu studieren, für das das Herz schlägt und wobei man mit Leidenschaft bei der Sache ist. Alles andere ergibt sich dann.
Also deinen Blick aufs Chemiestudium muss ich doch etwas ändern:
Dieses "lass das mal reagieren, fertig" ist nicht... das ist ziemlich viel Quantentheorie... Nicht umsonst muss man 2 Semester Theoretische Chemie absolvieren, was eigentlich reine Quantenmechanik/Mathematik ist... ist allerdings auch das, an dem viele scheitern.
Über Physik kann ich nicht viel sagen...
Am kürzesten und mit wenigsten Aufwand verbunden wäre in jedem Fall das Informatikstudium. Physik und Chemie fordert soweit ich weiß beides Promotion, um damit arbeiten zu können.
Physik ist einfach Hardcore-Mathematik, Chemie viel im Labor stehen und auch einiges an Mathe..
Ich würde nicht unbedingt den sicheren Weg wählen und Informatik studieren. Besonders mit deinem Interesse an Quantenmechanik stehst du ziemlich alleine auf weiter Flur und das heißt, du kannst echt was draus machen. Wenns dann nichts für dich ist, kannst du immernoch abbrechen und Informatik studieren!