Studium? Informatik vs Wissenschaft

4 Antworten

Wenn Du gut in Mathematik und in den naturwissenschaftlichen Fächern bist, würde ich mir an Deiner Stelle einmal die Studienpläne der verschiedenen Disziplinen anschauen, da kannst Du schon einen ersten Einblick gewinnen. Ich würde an Deiner Stelle auch ein Mechatronik-Studium in Betracht ziehen, da hättest Du mehrere Disziplinen unter einem Hut (Mathematik, Physik, Elektronik, Elektrotechnik, Maschinenbau). Informatik könntest Du so nebenbei mitnehmen, als Hauptfach würde ich es nicht wählen (zu überlaufen), wenn Physik und Chemie auch zur Auswahl stehen. Sieh Dir auch die Zahl der Studenten und Absolventen der einzelnen Studienrichtungen an, wo die wenigsten Studenten und Absolventen sind, ist der Konkurrenzdruck am geringsten.

Eine Doktorarbeit in einer naturwissenschaftlichen Disziplin würde Dich natürlich aus der Masse herausheben. Nach oben ist Alles offen...

mgausmann  07.04.2014, 01:31

also das kann ich bestätigen... Konkurrenzdruck ist in Chemie und Physik ein Fremdwort... Ist sehr kollegial, da man nicht möchte, dass der Studiengang sich weiter dezimiert...

Nicht so wie in Jura o.ä., wo niemand dem anderen einen Gefallen tut ;)

0

Also in Physik hast du das erste Semester nur Mechanik, aber die Aufgaben sind natürlich anspruchsvoller als in der Schule, das Gleiche in Theoretische Mechanik, wo aber Zahlen überhaupt keine Rolle spielen bei den Rechnungen. Das heißt du rechnest nur mit Formelzeichen. Im zweiten Semester hast du dann Elektrodynamik, aber noch keinen wirklich tiefer gehenden Stoff mit Atomen und im dritten kommst du dann langsam an Atome ran... Ansonsten natürlich ne Menge Mathe!

Geh mal auf die Internetseite einer x-beliebigen Uni und schau dir die Modulpläne und Modulbeschreibungen deiner Wunschfächer an. Dann weißt du ganz genau was in den jeweiligen Fachrichtungen gelehrt wird.

Bzgl. Promotion: meiner Erfahrung nach und meines Wissens nach ist eine Promotion in naturwissenschaftlichen Fächern nahezu "Pflicht", wenn man mit seinem Studium irgendwas anfangen will. Ich kenne sogar genug Dr. nat. die nach der Promotion arge Probleme hatten. Stellen an der Uni gibt es nicht wie Sand am Meer und in der Wirtschaft fangen sie oft fachfremd an. Eine promovierte Molekularbiologin aus meinem Umfeld musste trotz Auslandserfahrung nach ihrer Promotion erst mal bei Aldi an der Kasse jobben und wurde danach Marketingfachkraft. Promovierte Chemiker aus meiner Familie kriegen seit 10 Jahren nur befristete Stellen an den Unis und wechseln alle 2 Jahre den Wohnort, um eine neue befristete Stelle an einer anderen Uni anzunehmen. Und verdienen übrigens auch weniger als ich (Geisteswissenschaftler in der Wirtschaft ;-)).

Das soll dich aber alles nicht abschrecken. Ich bin immer dafür das zu studieren, für das das Herz schlägt und wobei man mit Leidenschaft bei der Sache ist. Alles andere ergibt sich dann.

Also deinen Blick aufs Chemiestudium muss ich doch etwas ändern:

Dieses "lass das mal reagieren, fertig" ist nicht... das ist ziemlich viel Quantentheorie... Nicht umsonst muss man 2 Semester Theoretische Chemie absolvieren, was eigentlich reine Quantenmechanik/Mathematik ist... ist allerdings auch das, an dem viele scheitern.

Über Physik kann ich nicht viel sagen...

Am kürzesten und mit wenigsten Aufwand verbunden wäre in jedem Fall das Informatikstudium. Physik und Chemie fordert soweit ich weiß beides Promotion, um damit arbeiten zu können.

Physik ist einfach Hardcore-Mathematik, Chemie viel im Labor stehen und auch einiges an Mathe..

Ich würde nicht unbedingt den sicheren Weg wählen und Informatik studieren. Besonders mit deinem Interesse an Quantenmechanik stehst du ziemlich alleine auf weiter Flur und das heißt, du kannst echt was draus machen. Wenns dann nichts für dich ist, kannst du immernoch abbrechen und Informatik studieren!