Stromschlag bei leerer Lampenfassung?

6 Antworten

Wenn der Stecker eingefügt und der Schalter geschlossen ist, dann liegt an den beiden Kontakten der Fassung die Netzspannung von 230 V an.

Einer der beiden Kontakte hat das Erdpotential, der ist für sich allein völlig ungefährlich. Um einen Stromschlag zu bekommen, muss man also entweder beide Kontakte gleichzeitig berühren, oder den Außenleiter (Phase), der eine Spannung gegen Erde führt, und gleichzeitig einen geerdeten Körper, z.B. den Boden oder die Wand.

Alles klar, oder noch Fragen dazu?

Einer reicht, wenns der richtige ist. Der Neutralleiter ist geerdet und wenn du mit deinen Finger die Phase erwischt fließt der Strom über deinen Körper zur Erde. Wenn du Pech hast und es ist eine geerdete Leuchte aus Metall, wirds noch schöner, dann kann der Strom noch zusäztlich von Hand zu Hand wandern . Berührst du den Fußkontakt und Gewindekontakt gibt es Grillfinger zum Mittagessen. Wenn du Glück hast gibt es einen Fehlerstromschutzschalter FI oder neudeutsch RCD, der erinnert einen daran, den Finger nicht in die Fassung zu stecken. Beim nächsten mal weiß man es dann.

Viele solche Lampen unterbrechen mit dem Schalter nur einen der beiden Drähte zum Stecker.

Und somit hängt es davon ab, wie herum der Schuko- oder Euro-Stecker eingesteckt ist.
Entweder ist der Neutralleiter unterbrochen/geschaltet, dann liegt die Phase noch an der Lampenfassung, und das ist gefährlich.
Oder die Phase ist geschaltet/unterbrochen, dann ist es ungefährlich.

Bei dreipoligen Schweizer-Steckern Typ 13 und üblicher Anschlussart ist meist sichergestellt, dass die Phase geschaltet wird. Dies wäre dann ungefährlich. Aber ganz sicher kann man nicht sein!

Bei Elektrisierung (also in den gefährlichen Fällen oben, bei Phasen-Berührung) wird der Stromkreis via Erde geschlossen, weil der Neutralleiter Erdpotential darstellt.

Hallo,

in unserem Stromnetz (2Phasen) gibt es nur einen Leiter, der führt eine Spannung von 230V~ gegen den sog. Null-Leiter. Da aber der Null-Leiter geerdet ist (also keine Spannung gegen Erde führt) kann auch eine Berührung des Leiters zum Stromfluß führen. Die Höhe diesesw Stromes ist abhängig von den Faktoren wie Leitfähigkeit des Bodens und der Schuhe, muss also nicht Null sein.

Deshalb ist in allen Wohnungen ein FI-Schalter vorgeschrieben, der bei einem Stromfluß, der nicht über den Null-Leiter führt, ausgelöst wird.

http://elektro-wissen.de/Elektroinstallation/FI-Schutzschalter.php

Welcher Draht (und damit ob Spannung wo anliegt) nun wie an der Fassung wo angebracht ist - liegt bei mobilen Geräten nicht fest, da der Stecker ja auch verdreht in die Steckdose gesteckt werden kann.

Grüße aus Leipzig

Woher ich das weiß:Hobby – Ab dem Studium bin ich ein Freak für Elektronik u. Computer
spelman  30.12.2019, 12:43

Soweit ich weiß sind FI-Schalter in Wohnräumen nicht vorgeschrieben, nur empfohlen.

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RareDevil  30.12.2019, 12:45
@spelman

Sie müssen nicht extra nachgerüstet werden, solange die Installation nicht geändert wird, sind aber schon lange Vorschrift bei Änderung/Neubau für Stromkreise mit Steckdosen und mittlerweile generell auch für Leuchtenstromkreise...

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AlterLeipziger  30.12.2019, 12:46
@spelman FI-Schutzschalter sind in vielen Fällen Vorschrift

Dass RCD Leben retten können, ist auch dem Gesetzgeber nicht verborgen geblieben. "Seit Februar 2009 muss in jedem neu eingebauten Steckdosen-Stromkreis auch ein FI-Schutzschalter stecken, bereits seit 1984 sind die Schutzschalter für Feuchträume in Neubauten Pflicht", informiert die DSH. Seitdem haben sich tödliche Stromunfälle in Deutschland laut Statistischem Bundesamt mehr als halbiert. Eine gefährliche Gesetzeslücke ließ man allerdings offen. "Eine Nachrüstpflicht für ältere Anlagen gibt es derzeit nicht", berichtet Ripperger.

Zitat aus:

https://www.t-online.de/heim-garten/bauen/id_65972514/fi-schutzschalter-der-wirksamste-schutz-gegen-toedlichen-stromschlag.html

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Wenn du mit nackten Füßen auf nassem Boden stehst, kann es dich glatt umhauen, wenn du die Phase berührst.