Strom im Meer?
Ich hab da mal ne Frage,die mir warum auch immer im Kopf herumschwirrt.Also folgendes:
Wasser leitet ja Strom.Jetzt ist meine Frage,was würde passieren wenn eine offene Stromkabel ins Meer führen würde,also dass der Strom ins Meer gelangen würde.Würde dann nicht theoretisch dass ganze Meer elektrisiert werden?
4 Antworten
Egal ob im salzigen Meerwasser oder auf dem Erdboden:
Bei Hochspannung bildet sich ein sog. Spannungstrichter um die Spannungsquelle/Eintrittstelle (Freileitung, Blitzeinschlag). Je weiter man sich horizontal von der Mitte entfernt, desto ungefährlicher wird die Spannung, welche sich zwischen zwei unterschiedlich vom Mittelpunkt entfernten Punkten befindet.
Im Wasser fließt der Strom dabei in Richtung Grund/Erdpotential. Alles was sich auf direktem Wege dorthin befindet, wird je nach Stromstärke gekocht und getötet. Nach Abschalten der Spannung/Ende des Blitzes normalisiert sich der Zustand des Wassers sofort wieder. Zurück bleibt das Grillgut...
Reines Wasser ist praktisch ein Isolator, das leitet so gut wie gar keinen Strom. Das salzige Meerwasser dagegen ist ein schwacher elektrischer Leiter. Das Eintauchen beliebiger Spannung führender Leiter in das Meerwasser bleibt grundsätzlich einmal wirkungslos.
Wird nun ein Leiter in das Meerwasser getaucht, das eine Spannung gegen Erde führt (z.B. ein Außenleiter unseres öffentlichen Stromversorgungsnetzes), dann tritt eine ähnliche Wirkung ein wie bei einem Einstecken des Leiters in den Boden, es wird ein Stromkreis über die Erde geschlossen (Erdschluss). Nur ist beim Meerwasser die Stromstärke vergleichsweise winzig. Beim Ackerboden z.B. ist die elektrische Leitfähigkeit 5000 mal größer als beim Meerwasser. Dementsprechend entfaltet sich beim Boden die 5000-fache Stromstärke. Aber deshalb wird nicht bei jedem alltäglichen Erdschluss die ganze Welt "elektrisiert".
Beim Erdschluss, ob im Sandboden oder im Meerwasser, bildet sich im Umfeld des "Eintauchpunktes" ein Spannungstrichter. Die Spannung nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab. In der unmittelbaren Nähe dieses Punktes bilden sich "Schrittspannungen" aus, die bei 230 V vergleichsweise harmlos sind. Bei Hochspannungsunfällen oder Blitzeinschlägen dagegen können diese Schrittspannungen für Menschen wie Tiere durchaus gefährlich werden. Aber es wird nicht die ganze Welt "elektrisiert"!
Wenn im heimischen Haushalt der FI-Schutzschalter auslöst, registriert der einen Erdschluss und einen Fehlerstrom.
Wasser leitet tatsächlich Strom. Aber Wasser ist nicht gleich Wasser. So leitet destiliertes Wasser sogut wie keinen Strom. Dagen mineralisiertes Wasser wie Leitungswasser und Mineralwasser schon. Befindet sich im Wasser auch noch gelöste Salze wie im Meerwasser, leitet es noch besser, aber bei weitem nicht so gut wie Metalle z. B. ein Kupferdraht. Legt man an Seewasser eine Spannung an kommt zwar ein Stromfluß zustande, aber nach ein paar 10 Metern ist diese durch den Widerstand des Wassers nicht mehr nachzuweißen. Kommt auf die Höhe der Spannung an.
Wasser leitet nicht einfach Strom. Wasser leitet z. B. keinen Gleichstrom, Wechselstrom setzt Wasser seinen Wechselstrom-Widerstand entgegen, ist also ein Verbraucher. Je weiter weg man ist von der Einleitung von Strom, umso weniger kommt an. Es wird also nicht alles elektrifiziert.
- Wasser leitet in Abhängigkeit von den darin enthaltenen und gelösten Stoffen.
- Keine Galvanisierung funktioniert ohne Gleichstrom!
- Den Wechselstromwiderstand gibt's nur in Spulen. Dem Wasser ist es egal, ob da AC oder DC fließt.
Du hast Glück, dass ich dir ausversehen ein Hifreich gegeben habe. Wieso sollt Wasser kein Gleichstrom leiten? Wo hast du den das her?