Sterben Klöster aus?
Laut einer Statistik der DOK gibt es in Deutschland mit Stand vom 31.12.2020
3.496 Ordensmänner (davon 48% < 65 Jahre und 52% > 65 Jahre) und
12.575 Ordensfrauen (ca. 17% < 65 Jahre und ca. 82% > 65 Jahre).
Die Anzahl der Novizinnen betrug im Jahr 2019 noch 51; 2020 nur noch 37.
Sind Klöster noch zeitgemäß?
Was könnte "die Kirche", die ja selbst unter einem massiven Mitgliederschwund leidet, dagegen tun bzw. hat sie überhaupt ein Interesse am Erhalt dieses Einrichtungstyps?
Vielen Dank und einen schönen Tag!
Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen
3 Antworten
Klöster waren und sind seit Jahrhunderten Stätten des Glaubens, des Wissens und der Kultur und von daher von unschätzbarem Wert und unbedingt erhaltungswürdig. Leider sind viele von ihnen vom Untergang bedroht wegen des starken Mitgliederschwundes. Grund dafür ist der immer weiter um sich greifende Unglaube der Bevölkerung. Immer mehr Menschen haben keinen Bezug mehr zur Religion und treten aus der Kirche aus. Infolgedessen entscheiden sich natürlich auch immer weniger Menschen für ein Leben in einem Orden.
Warum treten derzeit soviele Menschen aus der Kirche aus ? Wenn man sich mal vor Augen hält, was in letzter Zeit an Verfehlungen in dieser Gemeinschaft zu Tage kommt, dann darf man sich nicht wundern, wenn viele Gläubige der Kirche den Rücken kehren.
Die Kirche ist selber dafür verantwortlich. Zu tausenden wurden Jugendliche von diesen pädophilen Priestern belästigt. Nicht alle haben sich gemeldet die solche Erfahrungen machen mussten.
Die Kirche hat das lange Zeit nicht verfolgt. Ganz im Gegenteil. Selbst bei der Aufklärung dieser Taten hat die Kirche versucht, alles zu vertuschen. Belastende Unterlagen nicht herausgegeben , oder abgestritten.
Größtenteils sind diese Vergehen verjährt. Keiner wurde dafür zur Rechenschaft gezogen oder gar bestraft.
Kam etwas heraus, so wurde der betroffene Priester in eine andere Pfarrei versetzt und konnte dann dort seinen pädophilen Neigungen nachgehen.
Wenn ich solch einer Gemeinschaft angehöre, dann muss ich mich als Christ fragen, bin ich da noch gut aufgehoben ? Ich denke nein. Das hat aus meiner Sicht mit Unglaube nichts zu tun, eher mit Ablehnung und das zu Recht.
Ein Leben im Kloster heisst zunächst Verzicht auf Vieles was man gewohnt ist, dazu muss man aus innerster Seele bereit sein.
Menschen die sich dazu berufen fühlen, gehen aus voller Überzeugung ins Kloster. Berufung kann man nicht befehlen. Es ist eine Sache des tiefen Glaubens.
Es wäre schade, wenn Klöster völlig verschwinden würden. Für manche Menschen ist ein kurzer Aufenthalt in einem Kloster (Exerzizien) etwas wunderbares. Mal abschalten vom stressigen Alltag, mal die Ruhe in einem Kloster erleben.
Ich besuche ab und an auch mal Klöster . Bewundere die Menschen die sich für ein Leben im Kloster entschieden haben. Ich selbe könnte mir allerdings ein solches Leben auf Dauer nicht vorstellen. Wahrscheinlich bin ich zu materiell eingestellt. Möchte auf das, was ich mir geschaffen habe, nicht verzichten.
Kann mir vorstellen, wenn jemand in einem sehr christlichen Elternhaus aufwächst, dass da eher die Bereitschaft gegeben ist, sich für ein Leben im Kloster zu entscheiden.
Klöster sind natürlich nicht mehr modern, aber wems gefällt. Abschaffen muss man sie nicht, das passiert wenn dann von alleine.
An sich ist halt die katholische Kirche selbst das Problem.
Klöster wären zeitgemässer denn je. Denn der heutige Mensch ist mit der heutigen Alltag oft überfordert. Die Arbeit ist zu belastend. Die Familiensituation schwierig.
Der Verbrauch an Medikamenten in Deutschland, damit man ein solches Leben aushalten kann, unglaublich gross. Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Kreislaufmedikamente...
Da wäre es für so viele Personen ideal, einmal für eine gewisse Zeit in einem Kloster aus dem Hamsterrad des Lebens auszusteigen. Viele tun es auch.
Dann gibt es die moderne Art des Klosters wie dieses
https://www.stadtklostersegen.de/
https://www.youtube.com/watch?v=kW9HQtAJDhQ
Klöster im alten Stil, mit Mönchen und Nonnen auf Lebzeiten, das dürfte immer mehr vorbei sein.