Die mittelalterlichen Klöster waren Orte großer Bildung. Warum eigentlich?

15 Antworten

Weil damals schon als gebildet galt, wer zumindest lesen und schreiben konnte.

Sajonara  26.01.2011, 19:45

Das ist doch wirklich naiv und höchsthumoristsisch als Antwort?

denn wer damals lesen und schreiben konnte hatte sich mit wertvollen Texten und Sprachen befasst und meist nur hochwertige Texte gelelsen und war dadurch gebildeter als irgendjemand der heute lesen und schreiben kann.

Denn in den Köstern gab es meist auch gute Bibliotheken und sie waren dei Orte in denen Bücher abgeschrieben und dadurch vervielfältigt wurden, ..

ausserdem studierten an frühen Universitäten fast nur Adelige und Menschen die dem Glauben angehörten, ....

Um sich zu bilden musste man der christlichen Konfession angehören und nur über die Klöster war ein sozialer Aufstieg möglich,..

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holodeck  26.01.2011, 19:57
@Sajonara

Ich verstehe unter Bildung a weng mehr als die Anhäufung von Wissen oder die Befähigung, als Kopist zu arbeiten. Selber denken gehört definitiv dazu.
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Was nicht in Abrede stellen soll, dass es auch unter Geistlichen gebildete Leute gab. Beispielsweise bin ich ein großer Fan von Meister Eckhart. Den man mit Fug und Recht als einen gebildeten Mann bezeichnen darf ;-))
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Die mittelalterlichen Klöster waren keinesfalls Orte großer Bildung. Das allerhöchsten im Vergleich zu ihrer direkten Umgebung, denn nicht mal Fürsten konnten seinerzeit lesen. Allerdings nur dort, wo sich das Christentum durchgesezt hatte.

Kaiser Theodosius, der das Christentum erst richtig zur Staatsreligion gemacht hatte, befahl gleichzeitig, nur noch Bücher zu kopieren, die mit den christlichen Thesen in Einklang standen. Da damals die Haltbarkeit von Büchern nicht mal 100 Jahre betrug, dauert es nicht lange, bis die ganze antike Bildung verlorengeganen war. Hinzu kam noch, dass auch Bibliotheken bewusst gesäubert und Bücher verbrannt wurden. So kam es zu dem finsteren Mittelalter, in dem dann tatsächlich ein Kloster, in dem wenigsten einer lesen konnte, schon wie ein Ort großer Bildung daher kam. Auch dort gab es aber nichts als christliche Literatur und so war es selbst für die Lesekundigen nicht weit her mit wirklicher Bildung.

Anders war es in den Ländern, wo das Christentum nicht war. In Asien und auch im Islam. Dort wurde das antike Wissen aufgenommen und, anfänglich, sogar weiter entwickelt. Vieles, was mit der Renaissance und nachfolgend mit Aufklärung und Humanismus wieder ausgebuddelt wurde, kam über den Umweg aus islamischen Ländern wieder zu uns.

Tragisch, dass später auch der Islam seinen Bildungsniedergang erlebte. Wahre Bildung ist halt nur in nicht religiös dominierten Gesellschaften möglich.

salome77  26.01.2011, 20:43

So ein Schwachsinn. Antike Autoren wurden weiter kopiert, übersetzt und gelesen. Die meisten Codices, auf denen unsere Textausgaben beruhen, stammen aus Klöstern. Was im islamischen Raum vor allem tradiert wurde, war das griechische Wissen, denn im Westen sprach man ab dem 4. Jh. kein Griechisch mehr. Aber das alles nur darüber zu uns gekommen ist, ist nicht wahr.

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dreadnought  26.01.2011, 23:08
@salome77

Wer keine Zeit für Urteile hat, hat wenigstens Vorurteile. Die helfen, die Welt zu ordnen.

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Spaghettus  27.01.2011, 08:45
@dreadnought

Viele fallen noch heute auf die Geschichtsfälschungen der Kirchen rein. Kein Wunder, die sind da überaus geschickt bis in die heutige Zeit. Wer das mit den Bücherverbrennungen duch Theodosius nicht glaubt, möge einfach googeln. Es gibt mehr als genug Links dazu. Hier mal einer "Der Bestand der antiken Literatur ist vom späten vierten in das sechste Jahrhundert im Verhältnis von etwa 1: 1.000 verfallen. Parallel nahm die Analphabetisierung der Bevölkerung und der Rückzug der Wissenschaften und Künste zu. Wo liegen dafür die Ursachen?" http://hpd.de/node/7530

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Weil die Kirche damals alles Wissen, was ihr nicht gefiel, einfach weggeschlossen und verboten hat und somit das Monopol in Sachen Bildung war

Die ersten christlichen Klöster in Europa entstanden bereits im 5. Jh. Sie wurden schnell zu geistigen Zentren und Kulturträgern. Neben Gebet und Gottesdiensten waren die Mönche auch zur Arbeit und zu stetigem Lernen verpflichtet. Auf dem Lehrplan standen Latein, Rhetorik, Logik, Mathematik, Astronomie. Dieses Wissen sollte dazu dienen, dass sich beim Kopieren von Schriften, der vornehmsten Aufgabe der Mönche keine Fehler einschlichen. Die irischen Klöster brachten es auf diesem Gebiet schon zwischen dem 7. und 9. Jh zu größter Kunstfertigkeit.

einige der wenigen orte in denen sich bibliotheken befanden und schrift gelehrt wurde...

zudem hatten viele kloster ihr einkommen mit dem kopieren von büchern im auftrag der geldgeber...

klassische buchdrucke wie auch malereien wurden von den mönchen vorgenommen...

dafür gab es die sogenannten schreibstuben...

nunja... deshalb... eigentlich größere bildung... hat jedoch auch nichts genutzt...

in schlechten zeiten haben sie wichtige werke einfach verbrannt, in stücken verkauft oder einfach überschrieben....