Stammbaumanalyse Hilfe (welcher Erbgang)?

2 Antworten

Moin,

du verstehst das nicht, weil deine Grundannahme schon falsch ist. Von Generation I auf Generation II haben deiner Meinung nach eine Frau mit einem doppelt rezessiven Allel (aa) und ein Mann mit einem doppelt dominanten Allel (AA) einen Sohn, der doppelt aa haben muss (nach deiner Meinung!).
Umgekehrt ist dir selbst schon aufgefallen, dass die betroffenen Eltern der Generation II (die deiner Meinung nach beide aa haben müssten) eine nicht betroffene Tochter (in deiner Vorstellung AA).

Du siehst sicher ein, dass dies so nicht sein kann. Die genetische Ausstattung „aa”, „AA” oder „Aa” (!) bringt stets Keimzellen (Spermien oder Eier, je nach Geschlecht) hervor, die nur einen dieser Buchstaben enthalten. Ein Organismus, der die Ausstattung „aa” hat, kann also in seine Keimzellen nur „a” oder „a” hineingeben. Weil also seine Keimzellen in Bezug auf dieses Allel immer gleich ausgestattet sind, wird er als homozygot (reinerbig) bezeichnet. Analog gilt gleiches auch für einen Organismus, der den Genotyp „AA” hat, denn in seine Keimzellen kann er nur ein „A” oder ein „A” packen. Auch er ist demnach homozygot (reinerbig).

Anders ist das bei einem Organismus, der die genotypische Ausstattung „Aa” hat, denn er kann in seine Keimzellen ein „A” ODER ein „a” geben. Demnach kann er an seine Kinder ein „A” oder ein „a” vererben. Da das bei ihm also verschieden ist, wird seine Ausstattung als heterozygot (mischerbig) bezeichnet.

Und jetzt werfen wir noch einmal einen Blick auf die Generation II... Dort hast du betroffene Eltern, die in Generation III eine nicht-betroffene Tochter haben.
Wäre das Merkmal rezessiv („aa”, wie du annimmst), dann ginge das nicht, weil beide Eltern nur Keimzellen mit „a” vereben könnten, so dass in der Tochter auch die Ausstattung „aa” herauskommen müsste. Aber damit wäre auch sie betroffen.

Gleiches würde auch für die Ausstattung „AA” der Eltern gelten. Auch dann müsste die Tochter „AA” haben und ihren Eltern in Bezug auf das Merkmal gleich sein.

Also müssen die Eltern beide die heterozygote Ausstattung „Aa” haben, denn nur dann könnten sie beide sowohl „A” als auch „a” an ihre Kinder weitergeben. Und hier hätten sie eben zufällig an die Tochter jeweils das „a” weitergegeben. Dann wäre aus dem „Aa” der Eltern (betroffen) ein „aa” bei der Tochter (nicht betroffen) geworden.

Alles verstanden?

Dann überlasse ich jetzt mal den Rest dir...

LG von der Waterkant

Nicht Personen sind dominant/rezessiv, sondern eines der Allele. Und je nachdem, sinde Heterozygote Personen Merkmalsträger (schwarz) oder nicht (weiß). Der Stammbaum zeigt nur den Phänotyp, die möglichen Genotypen musst Du Dir herleiten.

Ich verrate die Lösung mal noch nicht... selber denken .-)