Spiegelreflexkamera oder Spiegellos?

6 Antworten

Spiegelreflex ist die ältere Technologie, die seit 1938 verwendet wird, und bei der sich am Grundprinzip seit dem eigentlich nichts geändert hat.

Das Bild, das du im Sucher siehst, wird hierbei über einen Spiegel und ein Prisma umgeleitet, sodass du direkt durch das Objektiv schaust. Wenn die Kamera das Bild macht, klappt der untere Spiegel nach oben und das Licht fällt geradeaus auf den Sensor. Bild zum Beitrag

Bei einer Spiegellosen entfällt dieser ganze Raum, der die Kamera dick macht. Statt Spiegel und Prisma wird oben ein elektronischer Sucher verbaut, der das Bild zeigt, das der Sensor sieht.

Vorteil ist also bei Mirrorless, dass du direkt schon im Sucher siehst, wie das fertige Bild aussieht, du kannst dich also komplett auf die Komposition des Bilds konzentrieren. Vorteil bei der DSLR ist, dass du das Bild ohne Verzögerung wie in Echt siehst, was bei schnellen Bewegungen wie evtl. einem Fußballspiel von Vorteil ist. DSLRs verbrauchen auch weniger Strom und du musst die Batterien nicht so oft wechseln. Mirrorless hat darüberhinaus aber noch weitere Vorteile, da es die neuere Technologie ist, Features wie Gesichts- und Augenverfolgung findest du nur hier. Auch das ist wieder ideal um dich auf die Komposition des Bilds zu konzentrieren und den Rest der Arbeit macht die Kamera. Ideal für Portraitfotografie z.B.

wie hoch ist der Preis ?

Na das kommt auf die Kamera an, für die du dich entscheidest. 400€ ist aber schon arg wenig, da bekommst du neu eigentlich nur unterstes Einsteigerlevel an DSLRs. Wenn du dich für ältere Gebrauchtmodelle entscheidest, kriegst du auch schon ne Mirrorless für das Geld (z.B. Sony A6000) oder eine höher angesiedelte DSLR wie die EOS 70D.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003
 - (Technik, Kamera, Fotografie)
Julixma 
Fragesteller
 05.09.2021, 16:05

Eine Spiegelreflexkamera verbraucht weniger Akku ?

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Corinna2015  05.09.2021, 16:16
@Uneternal

Mit meiner spiegellosen Bridgekamera habe ich mal auf einem Ausflug in 7 Stunden fast 8.000 Fotos gemacht und dabei immer das Display und nicht den Sucher benutzt. Am Ende des Tages war der zweite von meinen beiden Akkus noch nicht ganz leer.

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Uneternal  05.09.2021, 16:24
@Corinna2015

Du hast also 7 Stunden lang alle 3 Sekunden ein Foto gemacht? Das nenne ich mal ambitioniert :)

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Corinna2015  05.09.2021, 16:31
@Uneternal

Serienbildfunktion. Der Ausflug ging rund um einen See mit Pferdeweide, Libellen, Blässrallenküken, Schwanenküken und zum Höhepunkt noch ein Haubentaucher mit zwei Küken im Gefieder auf dem Rücken, die alle ständig in Bewegung waren. Bei so viel Bewegung halte ich einfach drauf und gucke nachher am PC, ob ich auch mal den richtigen Moment erwischt habe.

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Eine Spiegelreflex hat eine umständliche Mechanik verbaut, bei der man mittels eines Spiegels durchs Objektiv schaut und somit eine ungefähre Vorschau auf das Bild erhält. Man sieht zwar den korrekten Bildausschnitt, aber nicht, ob es richtig belichtet ist. Für den Autofokus müssen extra Sensoren verwendet werden, damit die Kamera berechnen kann, wie sie das Objektiv ansteuern muss, damit das Bild anschließend scharf sein könnte. Wenn das Objektiv nicht auf die Kamera kalibirert war, konnte es zu einem Fehlfokus kommen. In den letzten Jahren der Spiegelreflex-Ära hat man versucht, mittels USB-Docks gegenzuwirken, so dass man seine Objektive selbst kalibrieren konnte.

Heute ist die Technik weiter fortgeschritten, so dass über den Bildsensor eine Livevorschau erzeugt werden kann. Dabei sieht man auch direkt, wie das Bild später aussehen wird. Man kann sich direkt im Sucher Hilfslinien oder eine Überbelichtungswarnung für helle Bereiche einblenden lassen, die dann als Zebramuster erscheinen.
Auch der Autofokus arbeitet direkt über den Bildsensor. Es muss nicht mehr umständlich berechnet werden, wie das Bild scharf werden könnte, es wird einfach gemessen, ob es scharf ist. Dabei kann jeder Bereich des Sensors verwendet werden, nicht mehr nur ~60 hardwareseitig vorgegebene feste Punkte. Die Kamera kann beipielsweise ermitteln, wo sich im Bild ein Gesicht befindet, kann davon das näher liegende Auge erkennen und exakt darauf fokusieren bzw es verfolgen.

An eine spiegellose Systemkamera lässt sich mittels Adapter nahezu jedes Objektiv adaptieren, da der für den Spiegelkasten nötige Raum wegfällt. Um ein DSLR-Objektiv zu verwenden, wird also ein Adapter verwendet, der genauso lang ist wie der sonst vorhandene Raum für den Spiegel, wodurch sich die optischen Eigenschaften nicht verändern.

Der eine große Vorteil den eine Spiegelreflex hat ist, daß Du ein echtes Bild siehst und meist insgesamt einen sehr guten Sucher hast. Außerdem gibt es Spiegelreflex Systeme auf die man Objektive aus den letzten 40 Jahren draufschrauben kann und die Auswahl an Linsen und Spezialzubehör ist endlos.

Für alles andere: Kein Spiegel!

Die Frage ist dann, ob dir eine Gute Kompakte oder vielleicht eine Superzoom Bridge mit fest montierter Optik und 1" Sensor ausreicht, oder ob sich eine Spiegellose Systemkamera lohnt.

Julixma 
Fragesteller
 05.09.2021, 14:41

Ich will mir eine Spiegelreflexkamera kaufen

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matmatmat  05.09.2021, 14:43
@Julixma

Gut, wenn Du den Sucher brauchst und keine Spiegellose willst, dann schau mal bei Pentax rein. Das sind die einzigen die diese Technik noch ernsthaft weiter entwickeln.

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matmatmat  05.09.2021, 14:55
@Julixma

Keine 7D, jetzt keine 5D Kameras mehr und Glas? Mal geschaut welche Canon RF Objektive noch verfügbar sind? Die verkaufen gerade die Lager leer und fokussieren sich auf Spiegellos... und wen wunderts.

Die bauen gute Kameras, aber die mit Spiegel vernachlässigen sie komplett.

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Wir haben es doch nun schon ausreichend erklärt. Spiegellose Systemkamera von Sony. Lass dich im Fachgeschäft beraten, dafür gibt es sie. Sony hat die Nase vorn, Canon liegt weit hinten.

Spiegelreflexkameras haben einen echten klappbaren Spiegel vor dem Bildsensor/Film. Hat den Vorteil, dass du im Sucher quasi direkt durchs Objektiv schaust. Bei teureren Kameras hast du 1:1 den selben Bildausschnitt im Sucher, wie auf dem Bildsensor. Bei preiswerteren Kameras kann es sein, dass nicht alles aus dem Sucher auch auf dem Bild ist.

Eine spiegellose Kamera hat keinen Spiegel. Daher ist der Sucher, wenn sie einen hat, digital. Es ist also ein kleiner Bildschirm. Nachteil daran ist, dass bei preiswerten Kameras dieser eine schlechte Auflösung hat. Das sieht nicht so natürlich aus, wie das Blicken durch einen Spiegelreflex Sucher. Teurere Kameras können dies besser.

Bzgl. Bildqualität gibt es keine Unterschiede zwischen mit oder ohne Spiegel. Dafür sind die Objektive ausschlaggebend sowie der Bildsensor.