Sollte man um den Geschlechtseintrag im Personal Ausweis ändern zu dürfen eine Geschlechtsumwandlung(Hormontherapie+Operation) vorgenommen haben müssen?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Nein 70%
Ja 27%
Andere Antwort... 3%
Ist mir egal 0%

12 Antworten

Nein

Natürlich nicht. Niemand sollte dazu gezwungen werden, medizinische Eingriffe vornehmen zu lassen, die für diese Person nicht notwendig sind.

Möchtest du gezwungen sein, Operationen vornehmen zu lassen und dich mit den Risiken und Schmerzen zu konfrontieren, nur um rechtlich das richtige Geschlecht zu haben?


Reinkanation 
Fragesteller
 04.03.2023, 07:37

Da könnte man erwiedern das niemand sein Geschlecht ändern muss

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Devoid8  04.03.2023, 18:53
@Reinkanation

Für Transgender ist es meist doch notwendig, den Geschlechtseintrag anpassen zu lassen.

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Nein

Rekapitulieren wir mal, viele sagen Transpersonen sollen doch lernen in ihrem Körper trotzdem glücklich zu sein.

Auf der gleichen Seite käme dann die Forderung, dass Transmenschen nur offiziell in ihrer Geschlechtsidentität leben dürfen, wenn sie sich angleichen.

Also was denn nun? Sollen sie sich auch ohne Angleichung entfalten dürfen oder doch nicht? Eines schließt das andere wieder aus. Hat man also wirklich Transpersonen die keine oder eine geringe Dys. haben, nimmt man ihnen trotzdem die Möglichkeit so zu leben wie sie es möchten. Wenn sie dann ihren Status ändern wollen bleibt ihnen ja gar nichts anderes übrig als, in ihren Fällen vielleicht sogar unnötigerweise, die Angleichung zu machen.

Man sollte darauf ein Auge haben, dass man auch Funktionen gegen Missbrauch dieser Änderungen hat, aber ansonsten sollte jeder das für sich handhaben können wie er es für sein Leben richtig empfindet.

Es gibt Transpersonen die schlicht sagen "Ich wurde als Mann/Frau geboren, aber ich bin es nicht, trotzdem kann ich mich mit dem Körper arrangieren", ebenso gibt es Transpersonen die aus gesundheitlichen Gründen oder persönlichen keine Angleichung vornehmen wollen. Erwachsene Transpersonen die vorerst für die Familie nicht angleichen wollen, Transpersonen mit Krankheiten die den Körper dafür zu stark belasten oder ganz einfach solche die die Verfahren nicht gut genug finden. Bei Transmännern ist der Aufbau eines Penis noch immer ein Problem, die gängigen Verfahren sind alles andere als Perfekt, zudem kann es zu Problemen kommen durch die Verlegung der Harnröhre. Muss man ja auch mit betrachten, der "neue" Penis ist ja nicht nur aus dekorativen Zwecken da sondern soll ja auch funktionieren, eine Neo Vagina ist da etwas simpler.

Man sollte den Menschen selbst überlassen ob sie den Weg gehen wollen und wenn wie weit. Wenn ihnen Schritte aufgezwungen werden durch die sie sich wieder nicht wohlfühlen ist nun wirklich keinem geholfen.

Nein

Gerade in höherem Alter ist das eine ziemliche Tortur - und außerdem kann man so die neue "Rolle" weitaus besser ausprobieren, es gibt, obwohl es wenige sind, aber jeder Fall ist einer zu viel, Fälle, in denen die Betroffenen "danach" merken, dass das doch nicht richtig war; wenn es gelingt, so diese Zahl weiter zu reduzieren, ist alles bestens.

Nein

Auf keinen Fall.

Grund Nummer 1: Es gibt Transpersonen, die aus medizinischen Gründen einen oder beide Schritte nicht machen können. Und die davon ausschließen, sich rechtlich angleichen zu dürfen ist Diskriminierung von Kranken/Behinderten. ZB, wenn eine Transfrau mal Brustkrebs hatte, ist es gut möglich, dass sie davon ausgeschlossen wird, Östrogen zu bekommen, weil manche Brustkrebsarten durch Östrogen extrem wachsen. Oder, wenn jemand wegen Problemen mit dem Darm oder Harnableitenden Organen bereits einige OPs im Genitalbereich hatte, könnte ein Chirurg für die GaOP sagen "Nein, da möchte ich nicht dran, das würde schlecht heilen und kein schönes Ergebnis geben".

Grund Nummer 2: Nicht jede Transperson möchte (jetzt) eine GaOP. Grade von Transmännern hör ich das sehr oft, dass sie darauf verzichten möchten, weil die derzeitigen Verfahren ihnen nicht zusagen. Eine Neovagina sieht zwar meist sehr überzeugend aus, aber ein Neopenis durch Phalloplastik oft nicht. Sie wollen nicht die Wahl zwischen "Mikropenis" und "keine eigenen Erektionen möglich" treffen.
Und, Transleute aller Geschlechter haben oft nicht mal das große Problem damit, wie ihre Genitalien aussehen, sondern mit deren Funktion in Bezug aufs Kinder kriegen. Und wenn eine GaOP nicht dafür sorgen kann, dass sie die andere Rolle ausüben können, sehen sie nicht viel Sinn darin.

Grund Nummer 3: Es ist wahnsinnig invasiv, wenn man in dem ganzen Prozess ständig über seine Genitalien reden muss. Stell dir vor, du gehst zum Bürgeramt um deinen Perso zu erneuern und du wirst da vor der Warteschlange laut gefragt "Haben sie einen Penis oder eine Vagina?"
Wäre komisch? Stell dir vor, wie komisch das für jemand ist, der sein ganzes Leben mit negativen Gefühlen über seine Genitalien kämpfen musste.

Wir sollten eher weg davon, bestimmte körperliche Schritte für irgendwas zu erfordern, einfach deshalb, weil das kein Thema für die Öffentlichkeit ist, sondern etwas sehr privates, eine Entscheidung, die nur einem selbst gehören sollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.