Sollte man Obdachlosen Geld geben

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Ja 52%
Nein 48%

16 Antworten

Ja

Das entscheidet im Grunde ja doch jeder für sich selbst und natürlich ist stimmt es, dass das Geld nicht immer "sinnvoll" verwendet wird. Aber muss immer alles sinnvoll sein?

Es ist egal wie jemand in diese Lage gekommen ist, es kommt im Grunde auch nicht darauf an ob derjenige ein Säufer ist oder er ja eigentlich gar nicht auf der Straße leben "müsste" (und im Umkehrschluss für viele ja "selber Schuld" ist - könnte ja genauso gut von Harz IV leben...).

Dieser Mensch ist in einer Notsituation aus der er sich offensichtlich nicht selbst befreien kann, sonst würde er nicht betteln und dementsprechend ist es mir persönlich vollkommen egal wie er in diese Lage gekommen ist und warum - es kommt mir nur darauf an jemandem zu helfen der sich nicht selbst helfen kann. Ob ich das tue indem ich Geld gebe oder einen Kaffee spendiere, kommt auf die Situation an, ich tue jedenfalls beides. Im Grunde eine Sache der Einstellung.

Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Was man sich jedoch "sparen" kann sind die guten Ratschläge wie "aber keinen Alkohol davon kaufen" - entweder man gibt was, oder eben nicht!

Ich sehe das so:

Ob Andere Obdachtlosen Geld geben, ist mir egal. Wer einem Obdachtlosen Geld gibt, um sich an seiner Dankbarkeit zu ergötzen oder um sich von der Sorge eines entstehenden schlechten Gewissens freizukaufen, dann soll er das tun. (Auch wenn er beides letztlich nur wegen seinem Eigennutz macht)

Das ist deren Recht auf persönliche Freiheit.

Problematisch ist es, wenn ich moralisch dazu gedrängt werde(n soll), das zu tun. Einen moralischen Anspruch auf mein Privateigentum hat nämlich niemand.
Ich habe in meinem Leben insgesamt ein paar Mal Obdachtlosen Geld gegeben und bereue es ein wenig, denn ich kann anderen auch eine Freude machen, ohne dafür selber zu bezahlen. Die Freude des Obdachtlosen, die auf mich abfärbt, lohnte sich nicht, denn ich profitierte von ihr nicht lange. Natürlich war das nicht viel Geld, das ich insgesamt dadurch verloren habe, aber es war der Beginn einer schlechten Angewohnheit. Es war eine Form der 'short term grafification', die langfristig wahrscheinlich eher minimal schädlich war.
Ein mal ein paar Euro im Casino liegen zu lassen schadet für sich genommen auch nicht viel, aber natürlich baut man damit eine Angewohnheit auf und beim nächsten Mal ist die Verlockung besonders groß. Das könnte sich dann ebenfalls langfristig negativ auf den Geldbeutel auswirken. Die Fähigkeit, mit Geld umgehen zu können, ist wichtig, jedenfalls dann, wenn man nicht selber obdachtlos werden will. (Drastisch formuliert)

Dann wäre da noch die Sache, wie viel es dem Obdachtlosen bringt. Obdachtlose denken meines Wissens oft sehr kurzfristig und überlegen nicht langfristig, wie man das Geld am besten investiert, um aus der Armut rauszukommen. Daher nehme ich an, dass man sie in dieser Opferrolle hält, wenn man ihnen Geld gibt. Ihr Gefühl von Selbstverantwortung wird dann wohl weiter geschwächt. Davon haben sie selbst und andere langfristig nichts.
Manche Menschen haben gute Absichten (was auch immer man unter 'gut' versteht), wenn sie einem Obdachtlosen Geld geben, aber wie heißt das Zitat: "Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten."

Ein weiteres Zitat, das meine Philosophie in diesem Kontext gut zusammenfasst ist: "Wenn jeder um sich sorgt, ist um jeden gesorgt."

Wer weiß, vielleicht haben sich in meine Gedanken auch Denkfehler oder Biases eingeschlichen. Wenn ihr sachliche Gegenargumente habt, immer her damit!

Ja

Ich denke das ist sehr schwierig. Finde die Frage aber mal echt gut. Also ich denke es kommt ganz darauf an. Einerseits kann es passieren, dass Leute auf der Straße landen, die wenig dafür können. Es gibt aber auch Leute, die einfach frei sein wollen, ohne Regeln, ohne einen festen Alltag, ohne ständigem Zeitdruck/Stress. Ein Beispiel wäre, wenn jemand unter Depressionen leidet. Er schafft den Alltag nicht zu bewältigen. Will er Hartz 4, muss er schon gearbeitet haben. Hat diese Depression allerdings schon sehr früh angefangen, wird er es nicht schaffen, jemals einen richtigen Alltag zu haben (siehe Selbstmord - Ein Thema über das sich ungerechter Weise oft lustig gemacht wird. Die Wahrheit ist, dass diese Leute keine Kraft mehr zum Leben haben, sie sehen keine Alternative und gehen in vollster Verzweiflung.) Desweiteren muss man sehen, dass diese Leute von der Straße das eben gespendete Geld meistens gleich im nächsten Laden in Alkohol einlösen. Wieder gibt es hier zwei verschiedene Varianten. Einerseits denkt man sich: Na toll, da hätt ichs lieber selbst behalten. Andererseits muss man auch sehen, dass einige Leute von der Straße sowieso keine andere Alternative mehr haben. Letztendlich werden sich schätzungsweise 99% totsaufen. Aber man muss bedenken, dass diese Leute nicht mehr anderst können, nicht nur wegen der Sucht, sondern um die Probleme zu vergessen. Im Winter desweiteren um sich warm zu halten. Alkohol macht warm, das müsste jeder hier der mindestens 18 ist wissen. ;) Das Problem ist, dass Alkohol nur innerlich wärmt - er kann der Kälte nicht stand halten in Wirklichkeit ist so die Gefahr, dass die Glieder erfrieren noch viel größer. Aber man merkt die Kälte wenigstens nicht so sehr. So nun letztendlich muss jeder selbst wissen, ob er was spendet. Ich selbst finde es okay, wenn ein kleinbetrag gespendet wird, spende aber im Normalfall selbst nicht - höchstens in Ausnahmefällen.^^

vlg. :)

Nein

Bei uns vor dem Kaufland sitzt immer einer....mit Hund.....mit dem habe ich mich mal unterhalten,und gefragt,wie es dazu kam.

Na ja,fast das Übliche,einfach Drama...Scheidung,Alkohol,Führerschein weg,Job verloren,und wegen Zahlungsunfähigkeit auch noch die Wohnungskündigung.....

Der bekommt von mir einmal in der Woche ein Fanta und 2 Leberkässemmeln.