Sollte man die Pharmaindustrie verstaatlichen?
US-Präsident Donald Trump wirbt die deutsche Firma CureVac an, die in Tübingen ansässig derzeit einen Impfstoff für das Coronavirus entwickelt. Donald Trump möchte dabei den Impfstoff nur exklusiv für die USA haben. Alle anderen Ländern sollen diesen nicht bekommen:
Sollte man deshalb diese Firma verstaatlichen, eher sie abwandern kann? Denn immerhin steht hierbei das Allgemeinwohl nicht nur aller Deutschen, sondern aller Menschen auf dem Spiel, wenn ein Staat versucht den Impfstoff für sich alleine zu bunkern. Ein Bleibeangebot der Bundesregierung würde den Geldbetrag für eine Verstaatlichung deutlich übersteigen. Doch was meint ihr?
11 Antworten
Eine Verstaatlichung ist ein sehr scharfes Schwert mit zwei Schneiden. Es mag CureVac hier halten, doch es würde auch ein Signal an alle anderen Firmen senden: "Bringt euch in Sicherheit!"
Besser wäre ein Gesetz der EU. Wenn eine Pharmafirma in der EU Medikamente verkaufen will, dann muss sie auch hier in Europa produzieren. Das hätte den Vorteil dass viele Betriebe aus Indien und China zurück kommen würden und dass auch Antibiotika wieder hier produziert würden. Für CureVac wäre es vollkommen uninteressant in die USA zu gehen.
Man kann ein Unternehmen in einem demokratischen Rechtsstaat nicht mal eben zwangsweise "verstaatlichen". Das gehört ja jemandem. Im Übrigen ist es absurd zu glauben, dass die USA einen Impfstoff für sich bunkern und alle anderen Menschen auf der Welt verrecken lassen würden. Insofern besteht auch keine Notwendigkeit zu einer Verstaatlichung.
Sind wir wieder beim Thema "böse Pharma". Die Menschen werden weltweit immer mehr und immer älter - trotzdem ist die Pharma an jeder erdenklichen Erkrankung schuld.
Warum sich Menschen Medikamente nicht leisten können hat viele Gründe..
Die verkaufen dann Medikamente zu so einem hohen Preis, dass sie von uns Milliarden verlangen, was das deutsche Gesundheitssystem ruiniert.
Was für ein Quatsch.
Diesem Präsidenten wird nachgesagt, dass er endlich tut was er sagt. Er sagt er will es exklusiv, dann wird er andere „verrecken“ lassen. Davon ist auszugehen.
Er sagt er will es exklusiv, dann wird er andere „verrecken“ lassen.
Nö, das sagt nur irgendein Medienbericht. Und die Medien schreiben viel Bullshit, wenn der Tag lang ist.
warum sollte ich einen deutschen Unternehmen nicht glauben, dass Trump Exklusivität fordert für seinen Deal?
Und wenn er Exklusivität fordert, dann weil er sie nutzen will und sei es nur, um andere Staaten zu erpressen, bzw. seine Preise am Markt durchzusetzen.
Seine Pharmaindustrie ist seine Lobby, die Spenden ihm Geld nicht den Kranken und denen, die Hilfe brauchen.
Außerdem warum will Trump plötzlich gutes Geld für die Impfstoff Forschung ausgeben, wo er doch ein eingetragener Impfgegner ist?
Brennt ihm etwa der Kittel?
Das wird sicherlich nicht passieren.
Wer mit Mitteln aus Paul-Ehelich-Stiftung arbeitet, der kann nicht einfach abgeworben werden.
Den halbwegs moralisch gefestigten Wissenschaftler möchte ich sehen, der jetzt für ein wenig mehr Geld in die USA immigriert, mit dem unsolidarischen Gesundheitssystem und mit diesem Präsidenten im Nacken, der die Wissenschaft leugnet und nur zu seinem Spielball der Machtpolitik machen will.
Wer Forschung zur Lösung einer Pandemie exklusiv haben möchte, outet sich als wahrer Freund der Menschheit!
Hoffentlich, damit auch die Forscher von denen aus Berlin endlich mal das Geld bekommen, was die benötigen.
Um wieviele Milliarden haben die noch mal beim Fraunhofer I. gekürzt (Solar/Wind/Wasser) wegen Kernkraft brauchen wir nicht?
Noch haben wir freie Marktwirtschaft, wie sonst können die Chinesen hier fast alles aufkaufen und danach meist platt machen?
Ich persönlich denke, es könnte vielleicht der beste Weg sein!
Wenn die Entsheider dieses Unternehmens es auch nur im Ansatz in Betracht ziehen, auf Trumps Angebot einzugehen, dann definitiv ja! Es gibt einfach Momente, wo Kapitalismus absolut nicht mehr vertretbar ist. Da muss dann eben mal eine Runde Zwangsenteignung und Verstaatlichung her. Nicht ohne Grund steht in unserem Grundgesetz ja auch was zum Thema "Eigentum verpflichtet" und dass es auch dem gesellschaftlichen Wohlergehen nutzen soll.
Enteignung - wenn dann keiner mehr Bock hat unter den Umständen dort zu arbeiten - dann Zwangsarbeit?
Wie willst du das abwandern verhindern - die Leute einsperren?
Quatsch! Die Wissenschaftler, die da arbeiten sollen gut bezahlt werden. Die können auch wesentlich mehr als die Kanzlerin verdienen. Die Entwicklung wichtiger Medikamente muss uns diese Millionen wert sein. Aber Konzerne, die hier abwerben wollen, denen geht es nicht um Millionen sondern um viele Milliarden Profit. Das muss verhindert werden!
Das verhindert man ganz sicher nicht mit Zwangsmaßnahmen, auch wenn scharf links/rot/ grün das immer noch glaubt.
Ach komm. Wann hat es jemals zu sozialen Entscheidungen geführt, wenn man den Markt die Sache hat regeln lassen?
Zudem haben Wissenschaftler auch Familien, ein soziales Umfeld und oft wesentlich mehr Idealismus im Leib als die BWLer, die solche Entscheidungen treffen. Wenn die weiterhin ihr wahrscheinlich ganz gutes Gehalt bekommen und vielleicht noch ein kleines Gutsi zum Bleiben und als Anerkennung ihrer Leistungen oben drauf, dann wandern die schon nicht ab.
Dann braucht man auch nicht enteignen..
Ich halte es bereits für schändlich sowas anzudrohen.
Die Entscheidung für einen Verkauf bzw. Deal mit Trump treffen nicht die Wissenschaftler, sondern wie BWLer in der Verwaltung. Und ansonsten, wie siehst du Artikel 14 GG? Da steht explizit was von Enteignung, wenn der Eigentümer die Sache mit dem Dienen dem Wohle der Allgemeinheit nicht beherzigt. Sprich, genau für solche Fälle haben unsere Gründerväter schon eine Regelung dort hineingeschrieben. Und das waren sicherlich keine Kommunisten, oder ;)?
Von wegen, so einfach ist das zum Glück nicht.
Was wäre eine " enteignete" Firma ohne das Forscher-Team. Du enteignest und die kündigen, mit samt dem Wissen und reisen in die Staaten.
Dann besitzt du Labore und Equipment - aber keine klugen Köpfe die damit umgehen können.
Du glaubst ernsthaft die Vorstände der Firmen sind so blöde? Hast du schon mal was von firmeninternen Betriebsgeheimnissen und Patenten gehört? Da kommst du nicht ran.
Man könnte es mit Haft und Folter versuchen- aber hier steht auch dir das Grundgesetz im Wege. :-)
Die Vorstände sind nicht die Wissenschaftler! Wissenschaftler ergreifen diese Berufe in allererster Linie aus einem Mix aus Forschergeist und Idealismus. Sie wollen Dinge erforschen, herausfinden, sich vielleicht in ihrem Fachbereich einen Namen machen - aber in der Regel keine Gewinnoptimierung für das Institut, in dem sie arbeiten, herbeiführen. Das ist Aufgabe der Vorstände, die sich häufig aus BWLern und Juristen zusammensetzen - und bei denen oft wesentlich weniger Idealismus im Spiel ist bei der Berufswahl, sondern gerade bei solchen Karrieren maximale Rücksichtslosigkeit und Egoismus...
Zudem bedeutet Enteignung nicht, dass man die Leute kündigt. Die arbeiten dort ganz normal weiter, erhalten weiter ihr Gehalt, für die ändert sich nix. Das einzige, was sich ändert, ist das Eigentum an dem Unternehmen, der juristischen Person. Da steht dann halt "Staat" und nicht "Unternehmer XY".
Die unterliegen auch in der Forschung der "Schweigepflicht". Das Unternehmen ust der Besitzer der Forschungsergebnisse.
Mach dir die Mühe und beschäftige dich mit den Arbeitsverträgen wissenschaftlicher Mitarbeiter.
Du kannst nicht einfach die Führung wechseln und weitermachen. **lacht** Eine recht naive Idee.
Was glaubst du warum Pharma- Firmen Milliarden kosten.
Richtig - gegenüber dem UNTERNEHMEN! Die juristische Person. Nicht der Geschäftsführer, nicht der CEO, nicht der Vorstandsvositzende. Und wenn das Unternehmen dem Staat gehört, ändert sich daran rein gar nix für die Angestellten.
Und warum sollte bei einer Änderung der Eigentumsverhältnisse nicht einfach alles weitergehen? Unternehmen werden tagtäglich verkauft, vererbt, schließen sich zusammen, werden geschluckt. Was ändert sich da groß, wenn nicht irgendjemand von oben beschließt, dass sich irgendwas ändern muss?
Es geht nicht die Angestellten - die sind jederzeit austauschbar.
Es geht um die FORSCHUNGSERGEBNISSE!
Und die gehören dem Unternehmen. Was dann dem Staat gehört. Also?
Nö. **lacht**
Geistiges Eigentum:
Das geistige Eigentum ist „Eigentum“ im Sinne des Art. 14 GG [2] [3] und des Art. 1 des 1. Zusatzprotokolls zur Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) [4]. In Art. 17 Abs. 2 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (GRCh) wird es ausdrücklich geschützt. [5] Die in Art. 17 Abs. 1 GRCh für das Sacheigentum vorgesehenen Garantien sollen sinngemäß auch für das geistige Eigentum gelten. Das geistige Eigentum umfasst nach dem Willen des Konvents neben dem literarischen und dem künstlerischen Eigentum das Patent- und Markenrecht sowie die verwandten Schutzrechte.
Du glaubst also, dass diese Mitarbeiter dort die so ziemlich einzigen Mitarbeiter von Unis, Unternehmen und anderen Forschungseinrichtungen sind, die keine Klausel im Arbeitsvertrag haben, dass die Ergebnisse im Rahmen ihrer Tätigkeit (oft sogar ausgeweitet auf alles während der Vertragslaufzeit, also auch private Projekte!) automatisch Eigentum des Unternehmens/der Uni sind und auch nach Ausscheiden bleiben ;)?
Lies mal die Arbeitsverträge wissenschaftlicher Mitarbeiter - dann reden wir weiter.
Ich habe einen Vertrag mit einem medizintech. Unternehmen, es geht um eine freiwillige Studie an Patienten.Die Mitwirkenden Patienten und auch ich - wir sind alle verpflichtet über sämtliche Ergebnisse Stillschweigen zu wahren.
Das gleiche gilt für die gesamte Forschung..
Ich kenne solche Verträge. Hab die von meiner Schwester und ihrem Freund gegengelesen, als es um ihre Promotionsstellen ging bzw. bei ihm um PostDoc-Stellen an Unis weltweit. Überall befindet sich die oben genannte Klausel drin.
Und Verschwiegenheitspflicht ist 'ne Klausel, die so ziemlich alle Mitarbeiter in so ziemlich allen Branchen und Stellen im Arbeitsvertrag haben. Die bezieht sich aber darauf, dass man der Konkurrenz keine Geschäftsgeheimnisse weitergeben darf ;).
Dann hast du die Definition "geistiges Eigentum" hoffentlich verstanden. Das gehört dem Unternehmen, nicht den Mitarbeitern.
Warum - weil das Unternehmen die Forschung finanziert! Ohne die Gelder könnten die wissenschaftl. Mitarbeiter nicht forschen und es gäbe keine Studien - somit auch keine Zulassung.
Sag ich doch. Entsprechend bleibt das Wissen auch bei einer Änderung der Eigentumsverhältnisse im Besitz des Unternehmens. Also wo wäre nun das riesige Problem einer Enteignung = Übergang des Eigentums am Unternehmen an den Staat deiner Ansicht nach?
Du hast also NICHT verstanden das sich "geistiges Eigentum" nicht einfch enteignen lässt. :-/
Ließ doch bitte die entsprechenden Gesetze dazu - EMRK, CRCh.
Für mich ist die Sache an der Stelle durch.
Wow, du hast echt herzlich wenig Ahnung von Jura, Wirtschaft und Politik, oder ;)?
Die verkaufen dann Medikamente zu so einem hohen Preis, dass sie von uns Milliarden verlangen, was das deutsche Gesundheitssystem ruiniert. Und die Dritte Welt kann den Preis sowieso nicht zahlen und da gibt es dann Millionen Tote!