Sollte man als Christ alles vergeben?
Hallo.
Also was wenn ich als Beispiel, einen Freund habe der mich jedesmal nervt, sich aber dann in kurzer Zeit wieder entschuldigt und es dauert dann vielleicht eine Stunde bis er es wieder tut.
Er sagt dann jedesmal tut mir leid, aber es ist klar das er das nur sagt um weiterhin befreundet zu bleiben und Streit zu vermeiden. Er bereut es eigentlich überhaupt nicht.
Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber sein Gewand und warfen das Los [darüber].
Lukas 23:34
Da vergab Jesus ja Leuten die sich nichtmal Entschuldigten und noch während sie es taten.
Ich kann auch sagen das ich nicht will das ihm diese Sünde angerechnet wird, weil ich nicht will das er in der Hölle landet.
Allerdings denkt er wenn ich die Entschuldigung annehme ist alles wieder wie vorher und er macht dann später weiter.
Habt acht auf euch selbst! Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn es ihn reut, so vergib ihm. Und wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigte und siebenmal am Tag wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben.
Lukas 17:3-4
Wenn er zwar sagt es reut mich, aber ich spüre das es ihn nicht wirklich reut, kann ich ihn dann zurechtweisen und sagen ich nehme deine Entschudligung nicht an? Ich vergebe dir nicht?
Weil sonst denkt er alles ist vergessen und er kann machen was er will.
Aber manche leute interessiert es sogar nicht wenn man die Entschuldigung nicht annimt, sie denken man ist trotzdem noch befreundet.
Eigentlich sagt der Vers schon alles, ich will noch eure individuelle Meinung dazu hören, da Jesus wie gesagt auch Menschen vergab die es nicht bereuten.
7 Antworten
Vergebung heißt in meinen Augen, dass ich einer Person nicht mehr böse bin. Es heißt für mich aber nicht, dass ich einer Person alles durchgehen lasse.
Ich würde vielleicht sagen, "ich bin nicht böse auf dich, alles gut, aber bitte verhalte dich in Zukunft nicht mehr so."
Wenn die Person trotzdem weitermacht, würde ich vielleicht sagen:
"Ich finde es nicht schön, wie du mit mir umgehst und ich möchte nicht, dass weiterhin mit mir so umgegangen wird. Ich vergebe dir (also ich bin nicht böse auf dich), aber zu meinem eigenen Schutz möchte ich in Zukunft keinen Kontakt mehr mit dir haben."
Wenn ich nach dieser Ansage den Eindruck habe, dass die Person es wirklich von Herzen bereut, würde ich der Person wohl eine weitere Chance geben, aber ihr klar aufzeigen, dass es nicht in Ordnung ist sich mir gegenüber respektlos zu verhalten.
Vielleicht helfen dir die Gedanken von mir ja weiter.
Danke für die Auszeichnung, ich freue mich darüber!
Du kannst/sollst ihm vergeben, auch wenn du weißt, dass seine Reue nicht ernst ist. Das zwingt dich aber nicht sein nerviges Verhalten ertragen zu müssen. Wenn du klare Verhältnisse diesbezüglich schaffst, und ihm klarmachst, dass du sein Verhalten nicht tolerierst und den Kontakt zu ihm meidest, wird er, wenn ihm deine Freundschaft wirklich wichtig ist, vielleicht zum nachdenken kommen und bereit sein, sein Verhalten zu ändern weil es ihn wirklich reut. Dein Gewissen bleibt aber rein, wenn du generell dazu bereit bist, anderen zu vergeben.
Ja, wir sollen vergeben. Aber wir müssen uns auch nicht alles gefallen lassen. Wenn jemand immer wieder dir gegenüber Fehler macht (= sündigt), dann darfst du dich auch von der Person fernhalten, den Kontakt auf das Nötigste beschränken oder beenden.
Oder, wenn die Person vernünftig ist (was wünschenswert wäre), dann kannst du ihn liebevoll, freundschaftlich auf seine negativen Charaktereigenschaften hinweisen und ihm helfen, sich zu ändern. Das wäre auch der richtige Weg laut der Bibel, ist aber nicht mit jeder Person gleich gut möglich. Denn es kratzt am Stolz und man will ja nicht hören, dass man "falsch" ist.
In deinem Fall würde ich mal eine klare Ansage machen. Es tut ihm ja gar nicht leid, und das würde ich auch ansprechen.
Ich kann auch sagen das ich nicht will das ihm diese Sünde angerechnet wird, weil ich nicht will das er in der Hölle landet.
Da machst du einen Denkfehler. Das hat nichts damit zu tun, ob du vergibst oder nicht. Das hat auch nichts mit dem von dir genannten Bibelvers zu tun. Diese Person in deinem Leben weiß sehr wohl, was sie tut, würde ich sagen.
Da machst du einen Denkfehler. Das hat nichts damit zu tun, ob du vergibst oder nicht.
Ich könnte mir vorstellen, dass er sich mit seiner Aussage auf den folgenden Bibelvers bezogen hat:
Welchen ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. Johannes 20:23
Ansonsten finde ich deinen Ratschlag hilfreich!
Ich habe es so verstanden, dass es dabei um die Aussage Jesu geht, wo er am Kreuz sagt, dass Gott seinen Schächern vergeben solle.
Jedenfalls danke!
Ich möchte ergänzen, dass Vergebung und Versöhnung zwei Paar Stiefel sind.
Vergeben ist meine Reaktion auf erlittenes Unrecht. Dazu verpflichtet mich das Vater Unser. Wir verzichten auf das Recht auf Vergeltung.
Das bedeutet aber nicht, das erlittene Unrecht gut zu heißen.
Versöhnung hingegen beruht auf der Einsicht des Täters und echter Reue, sowie einer Entschuldigung und Wiedergutmachung..Dann kann auch die zerstörte Beziehung wieder geheilt werden.
Ergibt das einen Sinn?
Sollte man als Christ alles vergeben?
Zumindest sollte man es versuchen, anstreben. Es gelingt nicht immer und meist auch nicht sofort.
Hm...
Jesu empfiehlt das (Mt.6,15; 18,21-22).
Manche glauben das nicht so (Lk.6,46).
Also sollte man in so einem Fall die Entschuldigung annehmen?