Sollte das Lehramtsstudium durch eine (herkömmliche) Ausbildung ersetzt werden?

6 Antworten

Ich finde man sollte da etwas abstufen.

Grundsätzlich sollte ein vollwertiges Studium (Master-Äquivalent) schon die Regel sein. Allerdings gibt es auch auch viele Fächer wo ich das nicht so sehe (bei uns gab es so Sachen wie Werkunterricht), da kann ne ordentliche Ausbildung auch reichen. So Ansätze gibt es ja schon, gibt ja Fachlehrer (ohne Studium) und klassische Lehrer (mit Studium). Eine Regel für Alle wird dem nicht gerecht wie ich finde.

Viel größer finde ich die Ungleichbehandlung bei der Thematik Verbeamtung. Manche Lehrer sind verbeamtet, manche angestellt (trotz identischer Aufgaben, identischer Qualifikation). Weiter ist ja auch der akademische Mittelbau an Universitäten (welche als Hochschul-Lehrkräfte eingesetzt werden) nur angestellt und nicht verbeamtet. Das führt dazu dass ein "einfacher" Lehrer an einer Schule mehr verdient als ein promovierter Wissenschaftler welcher Vorlesungen an einer Uni hält. Das gesamte Gefüge ist irgenwie nicht mehr in sich schlüssig. Daher bin der Meinung, die Verbeamtung von Lehrern sollte abgeschafft werden und sämtliche Lehrkräfte jedweder Art nur noch angestellt werden. Damit wäre wenigstens in dem Punkt die Gleichbehandlung wieder hergestellt.

So wie man es bei der Bahn und Post auch gemacht hat. Das waren auch mal alles Beamte und sind jetzt normale angestellte.

Kristall08  18.01.2023, 18:31

Werklehrer gab es schon in den 70ern. Die hatten einen Meister und bekamen die pädagogischen Anteile am Lehrerkolleg beigebracht.

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Nein.

Das sollte man auf gar keinen Fall tun.
Eine Ausbildung reicht nicht in diesem sehr verantwortungsvollen Bereich. Wie tief soll das Niveau denn noch sinken?

Deshalb schaffen die ersten Bundesländer die Vorraussetzungen eines Master-Abschlusses ab. Man kann jetzt auch als Quereinsteiger:in [d.H ohne Lehramt studiert zu haben] und ohne Master verbeamtet werden.

Es ist mal wieder totaler Quatsch, was du hier verbreitest. Das gibt es schon lange. Ich habe vor über einem Jahrzehnt an einer Schule unterrichtet und da war das Prinzip schon nicht mehr neu. Bei den Werklehrern sowieso nicht.

Es bedeutet übrigens nicht, ohne Master. Nur ohne Master im Lehramt. Ein Bachelor reichte vielleicht vor hundert Jahren mal, um in einer Dorfschule bei wohlerzogenen Kindern dem Anspruch gerecht zu werden.
Heute ist das keinesfalls mehr ausreichend.

Wie kommst du nur auf diese seltsamen Ideen?

trans64 
Fragesteller
 18.01.2023, 17:59

Also die Medien haben das als Neu dargestellt. Ist es ja auch weil man keinen Master mehr benötigt halt. Ob es cor 70-80 Jahren so war kann ich nicht sagen. Aber in den letzen 10-20 Jahren hat man je nach Bundesland ein Master benötigt

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Kristall08  18.01.2023, 18:01
@trans64

Du glaubst anscheinend alles, was irgendwo gedruckt wird. Das haben wir ja neulich schon festgestellt. 😁

Ist dir eigentlich klar, wie anfällig dich das für Manipulation macht?

Einen Master benötigt man immer noch. Und das sollte auch so bleiben.

Denn daran liegt ja der Lehrermangel nicht.

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Bloss nicht!

Ich hatte im Leistungskurs einen Dr. der Chemie, der als Quereinsteiger ohne jegliche didaktische Ausbildung auf die Abiturienten losgelassen wurde. KA-TA-STRO-PHE! Der Kurs hat damals alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen didaktisch fitten Lehrer zu bekommen... hat uns ein halbes Jahr Schulstoff gekostet.

Die fachwissenschaftlichen Grundlagen und Erziehungswissenschaften können nicht innerhalb von nur 2 Jahren erarbeitet werden.

Die reguläre Ausbildungszeit dauerte nicht umsonst mindestens 7 Jahre. Bereits die Kürzung des Referendariats von 2 auf 1,5 Jahre ist stark umstritten. Die Qualität der Ausbildung hat m.E. dadurch abgenommen.

trans64 
Fragesteller
 18.01.2023, 14:05
Die fachwissenschaftlichen Grundlagen und Erziehungswissenschaften können nicht innerhalb von nur 2 Jahren erarbeitet werden. 

Ich finde schon. Aber das ist ja Ansichtssache.

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WECoyote  18.01.2023, 17:58
@trans64

Welche Erfahrungen hast du denn? Hast du ein Lehramtsstudium erfolgreich beendet? Hast du das Referendariat durchlaufen?
Wenn nicht, kannst du das nicht beurteilen.

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Kristall08  18.01.2023, 18:28
@WECoyote

Ich schätze mal, da liegt überhaupt keine Studienerfahrung vor.

Solche Ansichten findet man nach meiner Erfahrung meistens bei Menschen, denen das Verständnis für höhere Bildung abgeht. ;)

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Kristall08  18.01.2023, 18:29
@trans64
Ich finde schon. Aber das ist ja Ansichtssache.

Das ist keine "Ansichtssache".

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Midgardian  19.01.2023, 03:21
@WECoyote

trans64 hat, außer seinem Abi, noch gar nichts erfolgreich abgeschlossen.

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Man sollte das Studium auf keinen Fall verkürzen.

Erzieher brauchen 5 Jahre Ausbildung und Lehrer soll man nach 2 Jahren auf Schüler los lassen?

Dann kann man ja gleich jeden Hilfsarbeiter einstellen

ToTo012  18.03.2023, 18:02

Mit Abi ist man meines Wissens nach aber bereits nach 3 Jahren Erzieher, zumindest in Rheinland-Pfalz. 5 Jahre ist nur mit mittlerer Reife, da man 2 Jahre Sozialassistenz davorhängen muss. Ich habe den Fall gerade in der Familie und bin ehrlicherweise auch eher der Meinung, dass 5 Jahre einfach zu viel sind.
Klar kenne ich die Inhalte nicht alle, aber so lange dauert kaum eine andere Ausbildung. Ja, die Verantwortung ist hoch, da man für den Nachwuchs verantwortlich ist, aber ich finde das sollte man generell auf 3 Jahre herabstufen, dann würden sich auch wieder mehr dafür begeistern können. Leider werden nämlich oft inzwischen Praktikanten und FSJler als vollwertige Arbeitskraft "missbraucht", einfach, weil auch dort der Nachwuchs fehlt.

Bei Lehrkräften sehe ich es ähnlich. Klar reicht da keine Ausbildung, aber in Summe 6,5 bis 7 Jahre, bis man wirklich Lehrer ist, schreckt einfach sehr viele ab, mich als jetzt angehenden Abiturienten, der an der Lehre von jungen Leuten eigentlich sehr interessiert ist, ebenso. Wenn man nach dem Bachelor merkt, dass das vielleicht doch nicht zu 100% das Richtige ist, ist man meist einfach der Gearschte und als Lehramtstudent sehr limitiert. Die hohen Abbrecherquoten sprechen ja auch eher dafür, dass da nicht alles richtig läuft.
Meine Vorschläge sind auch wahrscheinlich nur wenig durchdacht, aber meiner Meinung nach, sollte man im Referendariat nicht mehr so geknechtet werden dürfen und schon bereits deutlich mehr verdienen, kaum einer kommt mit dem Gehalt einigermaßen gut um die Runden.
Außerdem wäre ich schon dafür, dass auch Bachelorstundenten auf Lehramt an Schulen unterrichten dürfen und man den Master + Staatsexamen nicht mehr als Pflicht anssieht. Gerne logischerweise dann auch in einer niedrigeren Besoldungsgruppe oder erstmal ohne Aussicht auf Verbeamtung. Das würde ich alles in Kauf nehmen, aber knapp 7 Jahre fast nur theoretisch ackern, bis man dann wirklich arbeiten kann, reizt mich und auf viele andere einfach nicht, da versucht man dann potentiell lieber einmal in vielen Jahren den Quereinstieg, sofern der Lehrwunsch noch wirklich so enorm ist.

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