Sollen Noten in Musik, Kunst und Sport weiterhin gegeben werden?


23.06.2020, 12:53

bitte eure Meinung plus Argument und Beispiel eventuell von Studien

9 Antworten

Ich finds nicht gut.

Hab mich dazu auch schonmal geäußert.

Ich finde, dass es freiwillige Fächer sein sollten oder einfach nur Fächer, um ein bisschen Entspannung in den stressigen Schulalltag zu bringen, ganz ohne Noten.

Nehmen wir mal als Beispiel Volleyball. Jemand, der Volleyball im Verein spielt kann da lockerflockig alle Einser absahnen, als jemand, der das zum ersten Mal spielt oder einfach kein Gefühl für Ballsport hat & für ne 4 kämpfen muss.

Oder in Musik. Ich hab Musik z.b. abgewählt, weil ich auf der Realschule nur Musikgeschichte hatte & nie Notenlesen, während die anderen in meinem Kurs fast alle von der musischen Realschule kamen & teilweise mehrere Instrumente spielen. Die konnten problemlos die Einser kriegen, während ich das ganze Schuljahr über mit Ach und Krach versucht habe das alles, was die schon seit der 5. Klasse können, nachzuholen, was aber nicht geklappt hat.

Jetzt habe ich Kunst - ist zwar chillig, da man auch seine eigene Musik hören kann beim Zeichnen, allerdings bin ich auch kein großes Zeichentalent & das Potrait, was wir machen sollten, habe ich auch total verhauen. Ich habe nur eine zwei in Kunst auf eine Arbeit bekommen & das nur, weil eine Freunden für mich den Part des Abzeichnens einer Muschel übernommen hat.

So zur Entspannung etc können v.a. Kunst & Sport prima sein, aber dann bitte ohne Benotung. Für mich bedeutet Sport auch mehr Stress als Entspannung, denn außer den 35 Minutenlauf - das ist meine einzige 1 - bin ich jedesmal froh, wenns noch für ne 4 reicht. Und da bin ich nicht die einzige.

Man ist halt in diesen Fächern besonders benachteiligt oder hat enorme Vorteile.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich viel mit Musik/K-Pop & Serienjunkie

In allen drei Fächern gibt es genug Theorie, die man lernen, abfragen und dementsprechend benoten kann. Die Ausführung allerdings sollte nicht benotet werden.

schwarzerkicker  23.06.2020, 13:29

Gäbe es, ja. Aber gerade in Kunst und in Sport schreibt doch kaum ein Lehrer eine schriftliche theoretische Arbeit.

1
HelmeSchmitt  23.06.2020, 13:44
@schwarzerkicker

Das stimmt natürlich, aber dann muss man dies ändern. Die Fächer einfach gar nicht mehr zu benoten kann nicht der richtige Weg sein.

0
schwarzerkicker  23.06.2020, 14:19
@HelmeSchmitt

Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gehen einen anderen Weg, dort wird für die sogenannten "Talentfächer" Musik, Kunst und Sport eine gemeinsame Zeugnisnote errechnet, die sich aus dem Durchschnitt der Einzelnoten aus diesen Fächern ergibt. Dort kann somit wegen einer 6 in Sport auch niemand mehr sitzenbleiben. Finde ich auch eine praktikable Lösung.

0

Ich war früher ca. bis 13/14 im Fußballverein, bin fast jeden Tag mit dem Rad zur Schule und viel mit Freunden mit dem Skateboard auf der Skaterbahn gewesen - trotzdem hatte ich im Schulsport immer eine 4 oder gar 5. Zum einen hatte ich im Geräteturnen nicht viel gerissen, zum anderen hing es aber auch am Lehrer selbst, auch wenn das jetzt salopp klingt. Mein Sportlehrer damals war allerdings Jugend-Handballtrainer in einem anderen Verein und hat die Fußballjugend des "Konkurrenzvereins" notenmäßig gedrückt und klein gehalten.

Ansonsten kann man kleine Schüler nicht dafür notenmäßig bestrafen, dass die den Basketballkorb nicht treffen, wo der Größte der Klasse mit der flachen Hand rein trifft.

Ähnliches gilt zum Beispiel für Nichtschwimmer - wo es nichts zu bewerten gibt, kann man nichts bewerten. Also "Note nicht erteilt" statt "Note 6".

Kunst ist auch sehr subjektiv, aber das ist ein Fach, wo nach meiner bisherigen Erfahrung selten schlechter als Note 4 gegeben wird.

Fazit: Von Benotungen in diesen Fächern halte ich nix. Zumal der Sportunterricht laut Angaben vieler Schüler oft auch die Hauptursache oder Quelle für Mobbing ist. Dazu reicht es manchmal schon, einen verunglückten Sprung über den Kasten zu machen.

LilyInstaGirl1  23.06.2020, 13:43

Genau bei Sport am schlimmsten

dass man unabhängig von körpergrösse und Gewicht alle gleich bewerten will obwohl eine kleine dicke z.b. viel viel schlechtere Chancen als eine große schlanke hat

0

Nein, definitiv nicht. Man kann keinen Übergewichtigen mit einem dünnen Menschen vergleichen. Oder jemand sportliches mit jemand unsportlichem. Generell kann man egal wie man ist, keine Menschen miteinander vergleichen.

Kunst finde ich generell fragwürdig, da es immer im Auge des Betrachter liegt. Ich kann mein Bild total schön finden, die Lehrerin aber total miserabel.

Und in Musik haben auch die Leute teilweise verkackt, die kein Instrument spielen.

Das macht für mich alles keinen Sinn.

Aber genauso machen alle anderen Fächer mit der Benotung auch keinen Sinn. Viele Kinder leiden an einer Matheschwäche und dann kann man von denen nicht das gleiche erwarten wie von denen die Mathe können.

spelman  23.06.2020, 12:58

OK, lassen wir die Noten weg. Wir sagen dann auch nicht, ob ein Kind den Stoff in Mathe kann oder nicht, ist ja auch ungerecht. Eigentlich sollten wir überhaupt keine Aufgaben stellen, könnte ja frustrierend sein, wenn jemand das nicht kann. Und vielleicht sollte man Bildung einfach sein lassen - das ist dann die perfekte Gerechtigkeit.

1
MeeresZwerg  23.06.2020, 13:00
@spelman

Was redest du da?! Ich habe nicht gesagt das Noten nicht mehr gegeben werden sollen. Es sollten alle Schüler lediglich individuell betrachtet werden und daraus sollte sich die Note erschließen. Dann achtet man eben darauf ob der Schüler Fortschritte (beispielsweise bei einer Matheschwäche) gemacht hat.

Oder alle Schüler sollten ein individuell angepassten “Bildungsplan” haben.

2
spelman  23.06.2020, 13:47
@MeeresZwerg

Dann sind die Noten aber nicht mehr vergleichbar. Dann sagt die Note nicht mehr aus, ob der Schüler, gemessen am Lehrplan, mehr oder weniger davon kann, sondern bestenfalls noch, ob er sich Mühe gegeben hat. Davon weiß aber weder der Schüler noch dessen Eltern, ob die Mühe ausreichend war.

Ich hab auch große Schwierigkeiten mit dem individuellen Bildungsplan. Günstigenfalls könnte das Stärken fördern. Aber im ungünstigen Fall bedeutet das dann eben auch, dass ein Schulabgänger fundamentale Dinge nicht gelernt hat. Und es ist doch jetzt schon so, dass Berufsschulen verzweifeln, weil die Lehrlinge mit 10.-Klasse-Zeugnis keine Flächen oder Prozente berechnen können oder eine katastrophale Rechtschreibung haben.

Eine Zensur sollte nicht als Bewertung der Person verstanden werden. Niemand ist ein schlechter Mensch, weil er eine 5 in Mathe hat. Aber er ist eben auch kein Mathe-Genie, und genau das sagt die Note aus. Und nichts anderes ist das in Sport. (Ich hatte übrigens immer eher weniger gute Sport-Noten, was völlig gerechtfertigt war.)

0

Nein definitiv nicht

genauso nimmt man den Jugendlichen und Kindern nämlich den Spaß an Sport und Kreativität

aber dann wundern sie sich wieso wir nur am Handy hängen und kein Sport machen und fett werden nachdem sie uns beigebracht haben dass kreatives und Sport keinen Spaß macht, langweilig ist und mit Leistungsdruck zusammenhängt