Soll ich meinen Fahrlehrer nach Pflichtstunden fragen?

6 Antworten

Ja natürlich solltest du, kostet ja auch alles geld.

Eigentlich sollte der Fahrlehrer von alleine damit anfangen

Fragen kannst du ihn natürlich. Er wird dir dann schon mitteilen, ob du dafür bereit bist oder noch ein paar Übungsstunden brauchst.

Klar kannst du fragen .. aber in der Regel teilen einem das die Fahrlehrer von alleine mit, wenn sie dein Fahrverhalten als gut genug dafür befinden.

Schalten, gucken, selbstständig fahren ohne viel Anleitung klappt?

Wie mag fragt: Wann kann ich denn mit den Sonderfahrten beginnnen?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wie gut fährst du denn bereits?

Wenn du dich während den Übungsstunden sicher fühlst und deine Fehler eher wenige sind, dann ist es Zeit für Übungsstunden. Muss dir der Fahrlehrer aber auch während normaler Übungsstunden ständig Dinge erklären die er bereits die letzten X-Fahrstunden versucht zu erklären, dann sind die Sonderfahrten noch nichts.

Für gewöhnlich fährt man die Sonderfahrten wenn man sich dem Ende der praktischen Ausbildung nähert.

Spikeman197  02.02.2020, 23:32

Ist das so?

Ich hatte vllt so insgesamt 25 Stunden, inkl. den Pflichtstunden, was schon vergleichsweise 'schlecht' war. Die Pflichtstunden wurden iwann, geschätzt nach den ersten paar Stunden in ruhigen Stadtteilen in Angriff genommen! Gerade die Fahrten über Land sind ja eher unspektakulär im Gegensatz zu dem 'normalen' Verkehr in der Stadt! UND die Fahrschulautos haben einen zweiten Satz Pedalen! Im Zweifel kann der Fahrlehrer auch die Geschwindigkeit reduzieren, oder ga z bremsen, wenn der Schüler zu übermütig wird und riskant fährt!

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olfinger  02.02.2020, 23:42
@Spikeman197

Wenn der Fahrlehrer einen anständigen Ausbildungsplan mit dem Schüler verfolgt wird er die Sonderfahrten dann ansetzen wenn der Schüler auch dazu bereit ist.

Ein Fahrschüler der sich während den normalen Übungsstunden noch hart tut wird bei den Sonderfahrten erst recht Schwierigkeiten bekommen. Mit Gewalt kann man einem Schüler nichts vermittelt, sobald sein Stresspegel auf Maximum steht schaltet er ab und fährt nur noch nach Anweisung ohne selbst zu überlegen. Dann macht eine Fahrstunde aber keinerlei Sinn und ist für den Fahrschüler tatsächlich nur raus geworfenes Geld.

Der bundesweite Durchschnitt für Klasse B liegt bei 35 Fahrstunden, das Variiert allerdings stark zwischen Land- und Stadt. In der Stadt sind auch mehr Fahrstunden nicht unüblich, das liegt einfach am dichteren Verkehr während am Land deutlich weniger Aufwand betrieben werden muss um den Führerschein bestehen zu können.

Was du aber vollkommen falsch siehst ist das Überlandfahrten "unspektakulär" sind. Auf solchen Strecken passieren mit die schlimmsten Unfälle und ist für Fahrschüler nicht selten mit zusätzlichem Stress verbunden. Der Fahrschüler muss im Bezug auf das "vorausschauendes Fahren" deutlich schneller agieren und auch viel schneller eine Entscheidung fällen. Wichtig ist dann das er die richtige Entscheidung trifft und nicht bei "Vorfahrt gewähren" drüber fährt und vom LKW mitgenommen wird.

Natürlich hat der Fahrlehrer Pedale auf seiner Seite, wenn er allerdings die Sonderfahrten angeht sind diese Pedale nur noch für den Ernstfall gedacht, dann muss der Schüler das Fahrzeug bereits bedienen können. Wenn da noch Defizite vorliegen wäre es vom Fahrlehrer fahrlässig den Schüler über solche Strecken zu jagen.

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Spikeman197  03.02.2020, 00:01
@olfinger

Ich komme aus ner Großstadt mit ü500'000 Einwohnern und hab hier auch meinen Führerschein gemacht.

Natl. sind Fahrten auf Landstraßen 'gefährlicher', weil bei der doppeltwn Geschwindigkeit die 4x Energie im Spiel ist, sich der Bremsweg vervierfacht und der Reaktionsweg verdoppelt. Trotzdem halte ich die Fahrt ansich für deutlich stressfreier! Weniger Verkehr, mehr Platz und Übersicht, nicht dauernd Rechts-vor-Links, ne Ampel, das Risiko von Kindern, Hunden, oder Bällen die zwischen parkenden Autos hervor kommen usw. man muss auch nicht einparken..

Vllt hat sich das ja auch in 30 Jahren geändert, aber ich war weder besonders talentiert, noch hatte ich den Eindruck besonders 'bereit' zu, was die Fahrprüfung angeht. Sie wurden nach meinem Eindruck einfach angefangen, auch um etwas Erfahrung zu sammeln und nicht erst, als ich quasi 'fertig' war! Da wurde eine FahrStunde im Winter nach der Dämmerung auch mal zur 'Nachtfahrt'.

Gut, man sollte natl. schon einigermaßen fahren können! Aber ich sehe nicht, dass man quasi PrüfungsBereit sein muss und dann erst mit den PflichtFahrten anfängt! War bei mir jedenfalls nicht so und auch nicht bei den meisten Bekannten, die eher nur 20 Stunden gebraucht haben! Nach ein paar Stunden 'Schonzeit' in Wohngebieten ging es quasi abwechselnd in den normalen Stadtverkehr, oder in die Sonderfahrten!

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olfinger  03.02.2020, 16:25
@Spikeman197

Mag sein das es bei dir so vor 30 Jahren gewesen sein mag, aber wie dir mit Sicherheit schon aufgefallen sein wird hat sich der Verkehr die letzten 30 Jahre massivst verändert.

Man kann keine Vergleiche mehr von Damals zu Heute machen, das geht einfach nicht. Damals waren 20 - 25 Stunden der Durchschnitt, heute sind es halt 10 Stunden mehr. Einerseits lässt sich das mit dem gewachsenen Verkehrsaufkommen begründen, auf der anderen Seite damit das die Fahrschüler deutlich mehr gefordert sind als es damals der Fall war. Geht man 30 Jahre zurück war der Druck in der Schule beiweitem nicht so hoch wie es heute der Fall ist, das liegt besonders auch daran das die Schüler mehr Wissen vermittelt bekommen welches sie auch abspeichern müssen.

Wie dem auch sei, Vergleiche mit vor 30 Jahren sind unrealistisch. Das hört man zwar immer wieder "aber vor 20 / 30 Jahren hat der Führerschein nicht so viel gekostet / so viele Stunden gebraucht". Das ist schon richtig, aber damals ist halt nicht heute.

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Spikeman197  03.02.2020, 16:29
@olfinger

Der PreisVergleich geht natl nur mit Berücksichtigung der Inflation!

Ansonsten: Bei den anderen Antworten steht leider nicht, mit welchem Zeitraum sie die Anzahl der Stunden vergleichen, aber auch sie finden 25 (ohne Pflichtstunden) ziemlich viel!

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olfinger  03.02.2020, 16:57
@Spikeman197

25 Fahrstunden inkl. der Sonderfahrten sind in der heutigen Zeit sehr wenige Fahrstunden, wie bereits schon erwähnt liegt der Bundesweite Durchschnitt bei 35 und das trifft auf die meisten Fahrschüler auch so zu.

Natürlich gibt es auch mal Ausreißer nach Oben/Unten, aber dafür ist es ja ein Durchschnitt.

Die Frage ist halt auch immer wie die Fahrschule den Schüler ausbildet, geht es darum dem Schüler ein sicheres Fahren zu vermitteln womit er auch nach der Prüfung sicher unterwegs ist, oder geht es vorrangig nur darum den Schüler irgendwie durch die Prüfung zu bringen.

Eine Prüfung zu bestehen ist leicht, sicher Autofahren im Anschluss ist aber eine ganz andere Hausnummer.

Ausgehend von 36 Fahrstunden sind das 18 Termine zu je 90 Minuten, fährt man in der Woche 2 Termine ist man mit der praktischen Ausbildung 9 Wochen beschäftigt.

9 Wochen sind durchaus eine lange Zeit, nimmt man die theoretische Ausbildung mit hinzu hat man schnell mal 16 Wochen und damit 4 Monate zusammen. 4 Monate für die Fahrausbildung ist aber immer noch im Rahmen, selbst wenn man mehr Stunden benötigt ist es immer noch im Rahmen.

35 Fahrstunden sind gewiss nicht viele Stunden, nicht in der heutigen Zeit. Natürlich gibt es regionale Unterschiede bei der Anzahl der Fahrstunden, aber das hat ganz andere Gründe. Ein guter Kumpel ist inkl. Sonderfahrten insgesamt 18 Fahrstunden gefahren, er hat seinen Schein vor etwa 8 Jahren gemacht. Er hat seinen Schein allerdings auch in einem Ort gemacht der mit 5.000 Einwohnern und 3 Ampeln nichts weiter zu bieten hat. In seiner Region kommt er gut klar, fährt er allerdings mal weiter Weg wie z.B. letztens als er mich besuchen gekommen ist, dann beginnt er hinter dem Steuer zu schwitzen.

Die Fahrausbildung nur an den Fahrstunden fest zu machen ist zudem auch der falsche Ansatz, nur weil man selbst weniger gebraucht hat bedeutet das nicht das der andere mit mehr Fahrstunden ein schlechterer Fahrer ist.

Es gibt sehr viele Autofahrer da draußen die mit Überzeugung von sich behaupten sie würden gut Autofahren weil sie ja seit X-Jahren und X-Kilometern noch keinen Unfall hatten. Fakt ist jedoch das da auch alle anderen auf der Straße mit Einfluss nehmen und ebenfalls mit daran beteiligt sind das er "so gut Auto fährt".

Aber bevor ich jetzt noch weiter abschweife...

Es macht durchaus Sinn die Sonderfahrten zum Ende der praktischen Ausbildung anzusetzen, das einfach mit dem Hintergedanken das der Fahrschüler erstmal die Möglichkeit bekommt das Fahrzeug und den Straßenverkehr kennen zu lernen. Natürlich kann man nach der 4. Fahrstunde direkt mal auf die Autobahn fahren und ihn einfach machen lassen, aber er wird schwitzend aus dem Auto aussteigen und effektiv nichts gelernt haben, ganz im Gegenteil, er wird froh sein einfach wieder heil angekommen zu sein. Ähnlich sieht es auf der Autobahn aus, da einen frischen Fahrschüler drauf zu schicken bringt rein gar nichts, mal davon abgesehen das man den Fahrschüler damit extrem stressen kann.

Fährt man die Sonderfahrten zum Ende der praktischen Ausbildung ist er in der Lage das Fahrzeug zu führen ohne das der Fahrlehrer ständig und alles kommentiert und "befiehlt". Es nützt dem Fahrschüler nichts über die Landstraße zu fahren wenn der Fahrlehrer ständig sagt was er zu tun hat. Natürlich muss der Fahrlehrer erklären was neu auf ihn zu kommt, die Basics müssen aber sitzen.

Auf der Autobahn ist es das selbe, wenn der Schüler keinen Überblick über das Fahrzeug hat, dann hat er auf der Autobahn nichts verloren.

Bei Nachtfahrten könnte man meinen "es ist dunkel, also Nachtfahrt", aber das ist so nicht richtig. Natürlich ist die Grundvoraussetzung für eine Nachtfahrt das es mindestens dämmert und beginnt dunkel zu werden, aber das Lernziel einer Nachtfahrt ist nicht einfach nur mit dem Auto zu fahren wenn es dunkel ist, sondern der Schüler soll erfahren welche Besonderheiten es mit sich bringt Nachts zu fahren. Nachtfahrten lassen sich wunderbar auch mit Überlandfahrten kombinieren, das gibt dem Fahrschüler einen nochmals besseres Blick darüber was es bedeutet mit dem Auto unterwegs zu sein wenn es dunkel ist und man umso mehr gefragt ist gut mit den Augen zu schauen.

Wenn man dafür 25 Übungsstunden oder mehr benötigt um sich selbst sicher zu fühlen ehe man die Sonderfahrten angeht, dann ist das nichts was man als "peinlich" oder "unfähig" einstufen kann. Manch einer tut sich schwerer oder möchte intensiver lernen als manch anderer. In der Fahrschule ist man um etwas fürs Leben zu lernen, ob das 20, 30 oder 50 Fahrstunden bedeutet ist irrelevant. Wichtig ist das Ergebnis daraus und das sollte im Idealfall ein Fahranfänger sein der trotz fehlender Langzeiterfahrung in der Lage ist sein Kfz sicher über die öffentliche Straße zu bewegen.

Es gibt viele die bereits Jahrzehnte den Schein haben, vom Fahren aber recht wenig Ahnung haben, noch es besonders gut können. Das sind aber meistens auch diejenigen die meinen sie wären die besten am Steuer.

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wenn du den Führerschein willst ja