Soll ich mehr Zeit mit meinem Vater verbringen?
Ich kann leider nicht ins Detail gehen, aber ich bin w/23 und habe eine eher kompliziertere Beziehung mit meinem Vater. Er hilft mir zwar im Studium finanziell, ist aber emotional unverfügbar und hat absolut kein Feingefühl bezüglich was eine Tochter von ihrem Vater braucht.
Darüber hinaus ist er auch ein Mensch, dem ich normalerweise eh aus der Quere gehen würde. Ich mag seine Anwesenheit nicht und fühle mich jedes Mal unwohl und ausgelaugt, nachdem ich Zeit mit ihm verbracht habe.
Momentan bin ich 1 Woche zuhause, was auch nur 1 Mal im Jahr geschieht. Er hat mich gefragt, ob ich einen Spaziergang oder Ausflug mit ihm machen möchte. Ich bin positiv überrascht, aber danach werde ich mich wieder so energetisch/emotional kaputt fühlen, vor allem, weil er immer so viel redet-redet-redet-redet ohne mich antworten zu lassen. Außerdem habe ich Angst, dass ich unbewusst wie er werde, wenn ich mehr Zeit mit ihm verbringe. Allerdings fühle ich mich moralisch verpflichtet ihm Zeit zu geben.
Was soll ich tun?
3 Antworten
Er hilft mir zwar im Studium finanziell, ist aber emotional unverfügbar und hat absolut kein Feingefühl bezüglich was eine Tochter von ihrem Vater braucht.
Was braucht eine Tochter denn von ihrem Vater ?
Hast Du denn schon mal mit ihm darüber gesprochen?
Ich mag seine Anwesenheit nicht und fühle mich jedes Mal unwohl und ausgelaugt, nachdem ich Zeit mit ihm verbracht habe.
Er hat mich gefragt, ob ich einen Spaziergang oder Ausflug mit ihm machen möchte. Ich bin positiv überrascht, aber danach werde ich mich wieder so energetisch/emotional kaputt fühlen,
Diese Einstellung ist die Beste um einen positiven Umgang zu pflegen.
Allerdings fühle ich mich moralisch verpflichtet ihm Zeit zu geben.
Als Vater wüste ich nicht, ob ich mir das antun sollte.
Er unterstützt dich finanziell, also solltest du in den sauren Apfel beißen. Wenn du keinen Kontat willst, dann arbeite. So ist meine Einstellung. Wer etwas nimmt muss auch was geben.
Er will mit dir Zeit verbringen. Für ihn scheint das wichtig zu sein, wenn er sonst nicht nach sowas fragt. Du kannst versuchen mit ihm zu reden, damit der Ausflug dich nicht zu sehr belastet. Geht miteinander Kompromisse ein.
Vielleicht kann er es auch einfach nicht zeigen. Manche können für andere nicht das Mitgefühl entwickeln. Kann ich auch nicht wirklich. Erst im Nachhinein, wenn ich Ruhe habe, kann ich "sehen" wie sich der andere gefühlt hat. Wahrscheinlich meint er das hat nicht böse.
Du kannst nicht kassieren und die Unterstützung in Form von Geld annehmen, das immer auch Liebe und Verantwortung impliziert, und dann deinen Vater rundheraus ablehnen und dich verweigern.
Wo bleibt deine Gegenleistung? Wenn du das rein geschäftlich betrachtest, dann müsstest du diese erbringen und bleibst es deinem Vater schuldig.
Wenn euer Verhältnis seit langem schlecht läuft und du es nicht auf den Punkt bringst, nicht mal versuchst, etwas zu ändern, dann mache einen klaren Schnitt und nimm auch nichts mehr anderes an. Dann musst du dich selbst finanzieren und so zeigen, dass du auf deinen Vater verzichten kannst.
Auch Väter haben das Recht auf ihr Kind. Weißt du, wie er sich fühlt, wenn er erneut zurückgewiesen wird? Was er sich für Gedanken macht? Wieviel Anläufe er macht, und wie sehr er hofft auf eine kleine Chance bei dir? Er gibt dich nicht auf.
Betrachtest du deinen Vater als notwändiges Übel oder behältst du im Blick, dass es sich um deinen Vater handelt, den einzigen, den du hast und den du schmerzlich vermissen wirst, wenn er nicht mehr verfügbar ist?
Danke für deine Antwort. Ja ich denke auch, dass ich es ihm moralisch wohl schuldig bin...
Aber ich verstehe nicht, ob es meinem Vater tatsächlich wichtig ist Zeit mit mir zu verbringen oder nicht. Normalerweise ist es ihm ja nicht wichtig