Skelett auswendig lernen

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Keine Panik, so wild ist das gar nicht, auch wenn es viel ist bzw. nach viel aussieht :-)

Mache dir eine Kopie von einer Skelett-Abbildung, auf der alle Knochen abgebildet sind oder druck dir so ein Bild aus dem Internet aus. Am besten so, dass das Skelett ein ganzes DINA4-Blatt ausfüllt.

Beschrifte die Knochen dann alle - am Besten handschriftlich und mit lateinischen Namen. Mit lateinischen Namen deshalb, weil das nun mal die wissenschaftliche Nomenklatur ist, die in vielen Fachbereichen, die mit Knochen zu tun haben, verwendet wird - darauf kannst du zurückgreifen, falls du später mal einen Beruf in der Richtung ergreifen solltest. Natürlich kannst du auch die deutschen Begriffe gleich mitlernen. Ich würde sie dann mit einem Bleistift in Klammern hinter/unter die lateinischen Bezeichnungen schreiben.

Und natürlich kannst du dir auch eine bereits beschriftete Abbildung von einem Skelett kopieren/ausdrucken. Man sagt allerdings, dass man sich Begriffe besser einprägen kann, wenn man sie von Hand aufschreibt - das Hirn verbindet die Bewegung der Hand mit dem Aussehen der Buchstaben auf dem Papier und gleichzeitig mit dem Klang des Wortes, so dass das Gedächtnis gleich auf drei ebenen angesprochen wird. Außerdem musst du zwangsläufig darüber nachdenken, welcher Knochen wie heißt, wenn du selber beschriftest - diese aktive Auseinandersetzung mit dem Thmea hilft wiederum, dass man sich später besser daran erinnern kann.

Du kannst für verschiedene Skelettbereiche verschiede Farben benutzen: zum Beispiel je eine eigene Farbe für die Beschriftungen des Achsenskeletts (Schädel, Wirbelsäule, Schultergürtel, Brustkorb, Beckengürtel), der oberen Extermitäten (Oberarm, Unterarm, Hand) und der unteren Extermitäten (Oberschenkel, Unterschenkel, Fuß). Analog zu den Schriftfarben kannst du auch die dazugehörigen Knochen farbig ausmalen.

Am kompliziertesten sind die Knochen des Schädels, der Hände und der Füße, weil sie aus vielen einzelnen Knochen bestehen. Diese Beschriftungen würde ich auf dem Blatt mit dem Gesamtskelett ganz weglassen. Druck dir stattdessen den Schädel, das Handskelett und das Fußskelett jeweils auf einem eigenen DINA4-Blatt aus, wo du genug Platz zum Beschriften hast.

Beim Schädel könnte es hilfreich sein, wenn du dir Bilder mit verschiedenen Ansichten (frontal, seitlich, Rückansicht, ev. von oben oder unten) raussucht. Die wichtigsten Knochen sind aber auch auf diesem Bild hier zu erkennen: https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4del#mediaviewer/File:Schaedel-mensch-seitenansicht.jpg.

Bei den Handwurzel- und Fußwurzelknochen würde ich auf jeden Fall mit verschiedenen Farben arbeiten. Ich schätze, um die zu lernen, wirst du am Längsten brauchen. Fieserweise haben die Dinger auch noch mehrere synonyme Bezeichnungen, die parallel in Gebrauch sind. Versuch dir klarzumachen, woher die Namen kommen und bau dir Eselsbrücken.

Bis zu diesem Punkt solltest du also insgesamt vier DINA4-Blätter mit handbeschrifteten Skelettabbildungen haben: das Gesamtskelett, den Schädel, das Handskelett und das Fußskelett. Jetzt musst du nur noch lernen :-)

Führe dir dazu die Bilder mehrmals am Tag zu Gemüte - ich würde vorschlagen mindestens dreimal pro Tag, zum Beispiel morgens, mittags und abends. In den ersten Tagen reicht es aus, wenn du die Knochennamen vorliest und dir den jeweils dazugehörigen Knochen anschaust - immer in der gleichen Reihenfolge (von oben nach unten oder von unten nach oben). Sprich die Bezeichnungen laut aus, damit das Hirn wie oben beschrieben die Verbindung zwischen Bild, Schrift und Klang herstellen kann.

Einige Tage später kannst du anfangen, dich selber abzufragen, indem du die Beschriftungen abdeckst, dir den Knochen anguckst und dich an die Knochenbezeichnung zu erinnern versuchst. Das wird natürlich nicht von Anfang an klappen. Im Idealfall werden dir aber jeden Tag mehr und mehr Begriffe einfallen.

Sobald du das Gefühl hast, dass du die meisten Knochen schon draufhast, kannst du den Schwierigkeitsgrad steigern indem du dir die Knochen nicht mehr in der üblichen Reihenfolge anguckst, sondern wild durcheinander. Umgekehrt kannst du auch das Skelett abdecken, dir die Knochennamen angucken und dich zu erinnern versuchen, welcher Knochen dazugehört.

Viel Erfolg!

Plasmaspender  07.02.2015, 09:44

Vielen Dank für die Auszeichnung!

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Das ist aber ganz schön heftig! Ich musste das auch alles lernen, aber im Rahmen meiner Ausbildung zur Ergotherapeutin...naja, also wenn du keinen Plan hast wie du anfangen sollst, dann mach es chronologisch von oben nach unten. Die Schädelknochen sind schnell zu lernen und die oberen Extremitäten (Hände und Füße nicht vergessen) sind ähnlich zu den unteren, da alles Paargleich ist, somit sind die auch schnell gelernt. Dann fehlt noch der Thorax und die Wirbelsäule, vergiss das Becken nicht und schon hast du alles, denke ich ;) Dauert aber. Ich weiß nicht ob ich das in 14 Tagen hingekriegt hätte, aber ich wünsche es dir! Hand und Fuß ist allerdings ganz schön kniffelig! Wenn ich da an das proximale und distale Handgelenk zurück denke... au weia :S Dafür also lieber etwas mehr Zeit einplanen. Becken fand ich auch schwierig, ansonsten gehts, einfach durcharbeiten. Es ist pures Auswendig lernen.

LeNudels 
Fragesteller
 14.01.2015, 18:51

Erst einmal danke für die Antwort.

Wenn Hände und Füße am schwierigsten sind, dann bin ich ja beruhigt. Die mussten wir vor ein paar Monaten schon mal lernen und es ging an einem Abend (war halt auch der Abend vor dem Tag an dem wir's können mussten).

Ich hatte eher Probleme mit den Schädelknochen (lag vielleicht daran dass ich am selben Abend schon Hände und Füße gelernt hatte) ;)

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Hey,

vielleicht ist ja Kenhub was für dich, obwohl die schon recht stark ins Detail gehen und du damit prinzipiell alle Strukturen im menschlichen Körper lernen kannst. Kannst ja einfach mal googlen und schauen, ob es passt. Mir hat es zumindest im Studium gut geholfen.

LeNudels 
Fragesteller
 16.01.2015, 21:00

Hab ich mir mal angeschaut, aber so viele Details schaff ich eh nicht in der Zeit, daher ist das für mich gerade nicht so geeignet.

Trotzdem danke

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Musst du jeden einzelnen Knochen mit lateinischem Namen benennen können? Oder wie viel musst du eigentlich wissen?

LeNudels 
Fragesteller
 14.01.2015, 18:13

Ich muss alle lernen. Ob auf Latein, Deutsch oder Englisch ist dabei recht egal.

Ich persönlich würde allerdings Latein bevorzugen.

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meereen  14.01.2015, 18:14
@LeNudels

Darf ich fragen in welcher Schulart, welcher Klasse und welchem Bundesland solche Anforderungen im Biologieunterricht gestellt werden?

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LeNudels 
Fragesteller
 14.01.2015, 18:16
@meereen

In einem Gymnasium in Mecklenburg-Vorpommern im Projektkurs der 11. Klasse. Dazu noch alle Organe und ihre Funktion.

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meereen  14.01.2015, 18:20
@LeNudels

Das ist echt viel.

Na gut. Ich mache mal einen Vergleich zum Fremdsprachenlernen bei mir. Kennst du Anki? Das ist eine Art elektronischer Lernbox. Du gibt Karten ein und bestimmst anhand des Schwierigkeitsgrades, wann genau du sie wiederholen willst. Es ist ganz leicht zu verstehen und kostenlos.

Das kann man für alles anwenden. Ich benutze es fürs Studium und fürs Sprachenlernen, weil es so praktisch ist.

Außerdem mache ich jeden Tag eine bestimmte Anzahl an Vokabeln oder Definitionen. Jeder hat so seine Grenze. Bei mir liegt sie bei etwa 20-30 Stück am Tag (also Vokabeln oder neue Definitionen). Hört sich zwar wenig an, aber über die Zeit häuft sich da wirklich viel Wissen an.

Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte. Gutes Gelingen :)

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Der Lehrer bzw. die Schule ist doch nicht ganz sauber, der Mensch hat immerhin 212 Knochen. Die all zu lernen ist völlig nutzloses Wissen,.sofern man keine Medizin studiert, ergo quält man sich völlig für nichts ab.

LeNudels 
Fragesteller
 02.02.2015, 22:10

Im Nachhinein muss ich sagen, dass allein die Knochen echt nicht zu viel waren. Nur dass wir zusätzlich noch alle Organe mit Funktion lernen mussten hat es heftig gemacht.

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Saatgut  02.02.2015, 22:55
@LeNudels

Gut für den Lehrer, denn brauch er für eine beträchtliche Zeit nix Anderweitiges mehr anzubieten, kann sich ganz auf das Abspulen dieser Anatomieeinzelheiten konzentrieren. Für die Schüler hingegen bedeutet es nicht nur ein Traktieren mit einer Wissensdetailflut fragwürdiger Art, (wenn nicht Medizin später studiert wird) sondern auch vorenthalten von Wissen in anderen Bereichen, denn wenn man sich stark auf eine Sache konzentriert kann man unmöglich noch andere Bereiche angehen. Stimmt`s ?

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Plasmaspender  02.02.2015, 23:11

LOL. Das nennt man Allgemeinbildung.

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LeNudels 
Fragesteller
 11.05.2015, 21:28
@Plasmaspender

Dann kannst du ja mal auf die Straße gehen und Leute fragen, ob sie das wissen.

Mein Vater ist Arzt und wusste das nicht...

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Saatgut  11.05.2015, 21:30
@Plasmaspender

@Plasmaspender. du hast vielleicht sonderbare Einstellungen zur Allgemeinbildung.

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