Sind Zeugen Jehovas die wahren Christen?

27 Antworten

Selbst Religionswissenschaftler, die nicht gerade im Auftrag einer Grosskirche arbeiten, sind sich einig, dass die Trinitätslehre nicht biblisch ist. Und auch zahlreiche Atheisten/Religionskritiker (z.B. Karlheinz Deschner) werfen den Kirchen gerade diesen Widerspruch vor. Da das Dogma der Dreieinigkeit aber immer noch vielen als unbestreitbare Tatsache betrachtet wird, wird die Bibel durch die Brille dieser Lehre gelesen und interpretiert. Aber bei allem was ich bisher aus der Bibel kennengelernt habe, kann man als echter Christ die Trinität nur ablehnen.

Sind Zeugen Jehovas die wahren Christen?

Das hätten sie vielleicht gern, aber wenn man bedenkt, was der Bibel nach Christus als wichtige Eigenschaften bezeichnet hat, um für Gott annehmbar zu sein, dann ist es sehr schnell damit vorbei, was die von Zeugen Jehovas gelebte Eigenschaften als (vermeintliche) Christen angeht.

Auch wenn diese die Trinität ablehnen?

Das wäre ja sogar noch ein Qualitätsmerkmal eines wahren Christen, denn die Trinitätslehre kam erst im 4 Jahrhundert auf und hatte mit der Lehre Jesu nichts gemeinsam - im Gegenteil.

Ich meine es klingt doch viel logischer, wenn Jesus "nur" ein Geschöpf Gottes ist und war, um als Mensch für die Sünden der Menschen zu sterben.

Das sagt die Bibel in gewisser Hinsicht auch aus. Nicht direkt dass Jesus ein Geschöpf Gottes ist, sondern dass er der Sohn Gottes ist.

Das finde ich jedenfalls logischer, als das Gott selber gestorben ist.

In der Bibel wird auch nicht behauptet, dass Gott selbst gestorben ist, sondern nur, dass Jesus gestorben ist und selbst am Kreuz hat er noch zum himmlischen Vater gesprochen, was sinnfrei ist, wenn man meint, dass der Vater und der Sohn (und der Heilige Geist) ein einziger Gott wären.

Eher betet Jesus  zu Gott und betet sich nicht an.

Jup.

Ich bin selber nicht gläubig, aber ich denke, dass die meisten Christen da ziemlich falsch fahren mit ihrer Interpretation.

So ist es.

Der größte Fehler in den verschiedenen Interpretationen beginnt bereits da, wo man von der ursprünglichen, klaren Aussage der Bibel zu interpretieren beginnt. Und auch erst da beginnen normalerweise die Abweichungen. Eine Ausnahme stellt dahingehend (zumindest beispielsweise) die Neue-Welt-Übersetzung dar, denn in dieser Bibelübersetzung selbst wurde bereits interpretiert.

WaltervP  15.03.2020, 13:38

Unlogisch das Gott am Kreuz gestorben ist?
Erstens "denkt" Gott sicher nicht mit deiner menschlichen Logik.

Zweitens vergisst du, daß Jesus seinen göttlichen Status aufgegeben hat, sich selbst erniedrigt hat und zum Menschen wurde. Warum sollte der Mensch Jesus nicht zum Vater beten?

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Mal davon abzusehen, dass eine Menge Konflikte auf der Frage gewachsen sind, wer die "wahre Religion" oder "wahre Christen" sein soll, sind die Bedingungen für das Prädikat "wahr" wohl sehr individuell.

Lustig finde ich aber bei so ziemlich allen Religionen, dass diese der Gesellschaft/Kulturkreis/teils auch Wissenschaft immer wieder hinterher laufen, mehr oder weniger zeitverzögert natürlich... Es gibt in keiner Religion irgendwelche Konstanz der Lehrinhalte, was m.Mn. schon ein Ausschlussgrund von diesem "Prädikat" ist. Waren die ZJ vor 50 Jahren genau so "wahr", wie die kath. Kirche vor 300 Jahren? Obwohl sich die angebliche Grundlage (Bibel) doch seit knapp 2000 Jahren nicht verändert hat... Und gerade die ZJ haben in ziemlich kurzer Zeit sehr viele Lehrinhalte teils drastisch verändert:

https://www.jwfacts.com/

Unterpunkt "changed teachings" oder

https://www.oliverwolschke.de/eine-kurze-geschichte-der-zeugen-jehovas/

Gott hat viele Gesichter. Es führen viele Wege zu Gott. Keiner der Wege ist auserwählt. Keiner der einzig gültige für alle Men­schen, Völker und Zeiten.Keiner von ihnen ist besser als der andere. Denn alle führen zu demselben einen Unerforschlichen, das die Religio­nen aller Zeiten und Völker meinen, wenn sie es auch mit verschiedenen Chiffren und Bildern begriffen und mit verschiedenen Namen benannt ha­ben - dasselbe eine Unerforschliche, das über alles Erkennen und Begreifen ewig hinausliegt und nur dem religiösen Erleben ahnbar wird.Und weil alle Wege sich dem Göttlichen von einem anderen Ausgangs­punkt nähern, eröffnet ein jeder eine andere Sicht. Denn auch ein und der­selbe Berg ist keinem Beschauer allseitig sichtbar, und nicht zwei Menschen bietet er denselben, völlig gleichen Anblick dar. Seine Gestalt hat Milliarden Umrisse, sein Antlitz Milliarden Profile. Und dennoch ist kein Profil richtiger, kein Umriß gültiger als der andere.Alle Beschauer nehmen dieselbe Gegebenheit wahr und doch nicht dassel­be: denn ein jeder erblickt sie von seinem Standpunkt aus in anderer Per­spektive. Und darum ist eines jeden Wirklichkeit genau so wirklich, genauso richtig wie die seines Nächsten und die seines Fernsten - "richtig" aber allein für ihn selbst. Und darum erfaßt die Schau des Göttlichen einer jegli­chen Religion nicht weniger religiöse Wahrheit als jede andere. Aber niemals ergibt die Summe aller möglichen Aspekte die ganze Wirk­lichkeit, die dem Menschen gemäß seinen Bewußtseinsmöglichkeiten ewigunzugänglich bleiben muß, wenngleich sie in allem Jetzt und Hier beständig anwesend und wirklich ist - niemals ergibt die Summe aller Religionen, was über alles Erkennen hinausliegt. "Gott", sagte vor über 700 Jahren ein Deutscher, "hat der Menschen Heil nicht gebunden an eine sonderliche Weise." Diese Erkenntnis, dem östlichen Den­ken vertraut seit Buddha bis zu Radhakrishnan, hat im Abendland in Mei­ster Eckhart und Jakob Böhme, in Lessing, Goethe und Nietzsche, Dilthey und Ortega y Gasset nur einsame Wissende gefunden, bis sie sich in der heutigen vergleichenden Religionswissenschaft Heimrecht erwarb. Sie bedeutet - von der Seite des Numinosen aus Das Göttliche spricht zu jedem in der Sprache, die er versteht. Aber sie bedeutet auch dies: In welcher Weise das Göttliche uns anspricht, in der werden wir wir selbst. Sie besagt - von der Seite des religiös erlebenden Subjekts aus -: Wie der Mensch dem Göttlichen begegnet, hängt davon ab, woher er kommt. Und wenn auch jeder einzelne einer Gemeinschaft nie ganz dasselbe schaut wie der neben ihm Stehende, so verbindet doch diese Gemeinschaft die gleiche Weise des Schauens, des Erlebens, des Fühlens, des Denkens. Und ihre Be­gegnung mit dem Heiligen vollzieht sich in derselben "sonderlichen Weise" ihres Welt- und Selbstverständnisses. Und sie bedeutet schließlich auch dies: Von dem unergreifliehen, unaus­sprechlichen Göttlichen zu sprechen vermag der Mensch nur in der Sprache seiner Welt, »immer ungemäß«, in den Bildern, Symbolen, Chiffren, die ihm aus der eigenen Vorstellungs- und Begriffswelt verfügbar sind. Darum enthält jedes Gottesbild beides, Gott und den Menschen, göttliche Wahrheit und das persönliche Selbstsein des von ihr Betroffenen, der sie sich formte nach seinem Bilde. Welche Vielfalt der Antlitze, die Gott dem Menschen hinhielt im zeitlichen Neben- und Nacheinander der Jahrtausen­de!

In der Bibel hab ich auch nichts gefunden, wo klipp und klar steht, dass Jesus Gott ist.

So? Dann schau doch genauer hin:

Das beschreiben die Schreiber der Bibel mehrfach.

Die Diskussion, ob Jesus Gott ist, gab es hier schon etliche Male.

https://www.gutefrage.net/frage/warum-haben-bibelexperten-recht-wenn-sie-1-joh-520-auf-gott-beziehen-und-nicht-auf-christus#comment-226893557

Gemäß dem Grundtext bezeichnen die Verse
2Petr1,1
Tit2,10
Tit2,13 und
1Joh5,20

sehr klar und unwiderlegbar, dass Jesus Gott ist. Schau bitte nach; nimm eine verlässliche Übersetzung oder einen NT-Griechisch-Lehrer.