Sind Striker oder Grappler gefährlicher?

4 Antworten

Wenn ich mich für eins entscheiden müsste dann ganz klar der Grappler.

Das Prinzip kann ich dir vielleicht ganz gut erklären, da ich Combat Sambo trainiere, was ein sehr freies Regelwerk hat und fast jeder der neu zu uns kommt oder nur probiert, einen Background in einer andern Kampfsportart hat. Grundsätzlich halte ich es für am besten, wenn man in beidem einigermaßen versiert ist. Aber meiner Erahrung nach (deckt sich auch mit Ergebnissen aus den frühen MMA Wettkämpfen) haben Striker das Problem dass sie fast immer schnell auf dem Boden landen. Der Grund ist der, dass Striker kein Feeling dafür haben wie schwierig es ist außerhalb der Griffdistanz zu bleiben, weil sie es aufgrund des Regelwerks ihrer Stile nicht brauchen. Um effektives Striking betreiben zu können, ist man entweder auf eine gewisse Distanz oder eine große Beweglichkeit angewiesen. Die Distanz zu halten ist aber kaum möglich, weil du dich dafür konstant rückwärts bewegen müsstest. Bist du aber nahe dran und wirst gegriffen, bist du praktisch völlig unbeweglich. Deine Arme werden durch Griffe blockiert oder es ist schlicht nicht mehr möglich auf Nächstdistanz wirkliche Wirkungstreffer zu erzielen. Auch die typische Boxer-Beinarbeit ist ab diesem Punkt nutzlos. Das Striker in der Regel keine Verteidigung gegen Würfe oder Takedowns haben, führt dazu dass sie selten überhaupt dazu kommen einen echten Schlag zu landen weil der Kampf meist nach Sekunden quasi entschieden ist. Und am Boden sind Striking Stile nutzlos. Selbst wenn der andere keine Hebel oder Würgegriffe kennt, kann er auf den am Boden liegenden Gegner ohne jede Technik einschlagen und wird ihn trotzdem ausknocken.

Das habe ich übrigens nicht nur bei Anfängern gesehen, selbst internationale Wettkampf Thaiboxer oder Kickboxer haben ohne Grapplingtraining kaum eine Chance einen einzigen Wirkungstreffer zu landen. Bei Boxern sieht es noch schlechter aus, weil sie noch stärker auf ihre Beweglichkeit angewiesen sind.

Ein Grappler blockiert also im Prinzip die Kampffähigkeiten eines Strikers sehr effektiv. Jedem der etwas anderes behauptet, fehlt es ganz einfach an Erfahrung in dem Bereich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Überlebender einer Messerattacke (ohne geschnitten zu werden
Tanawat  30.03.2023, 20:15

In einer reinen 1 gegen 1 Situation hast du Recht. Aber sobald man am Boden ist ist auch die Übersicht stark eingeschränkt. Was ich schon öfter in Videos gesehen habe ist das dann von hinten eine dritte Person hinzukommt und Soccerkicks verteilt oder sonst irgendwie auf die Leute eintritt. Solange man im Stand ist kann man immer noch wegrennen was gerade bei mehreren Leuten und Gruppendynamik auf der Straße von großem Vorteil ist, denn jede vermiedene Auseinandersetzung ohne Schaden ist eine gewonnene.

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RagingDemon  30.03.2023, 21:27
@Tanawat
Aber sobald man am Boden ist ist auch die Übersicht stark eingeschränkt

Ja, aber Grappling ist nicht gleich Bodenkampf. In vielen Stilen wird der Bodenkampf kaum beachtet. Es geht viel mehr darum das der Gegner auf dem Rücken landet und nicht du, wenn es in die Nächstdistanz geht. Und die Gefahr selbst auf dem Boden zu landen ist für einen reinen Striker definitiv nicht geringer, weil er kein bisschen die Verteidigung dagegen lernt niedergerungen zu werden.

Solange man im Stand ist kann man immer noch wegrennen

Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich habe das einfach mal mit meinem Bruder und einem Kumpel getestet. Wenn der Gegner näher als 4 Meter an dir dran ist, kann es mit dem Weglaufen schon ziemlich kritisch werden. Immerhin bewegt sich der Gegner zum Zeitpunkt des Angriffs bereits in die Richtung, in die du dich erst drehen und auch noch beschleunigen musst um wegzurennen.

Deshalb wäre meine Empfehlung für einen Judoka Beispielsweise auch nicht wie im Wettkampf zu arbeiten in der Selbstverteidigung. Sondern: Distanz schließen, Hüftwurf, Soccerkick, wegrennen.

Bei einem Angriff mit bloßen Händen.

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Das hat Mike Tyson (Striker) diesem Typen angetan in einer privaten Außeinandersetzung

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Ziemlich übel was eine Faust eines Boxers anrichten kann, was ? Das idt aber nichts im Vergleich dazu, was ein Grappler mit dir anstellen würde. Nach dem er dich einmal auf den Boden klatscht, heißt es Knochenbrüche, Knochenbrüche, und nochmals Knochenbrüche.

Ein Grappler ist Gefährlicher, da kannst Du drauf wetten.

 - (Boxen, Straße, Selbstverteidigung)

Grappler.

Ein Striker gibt dir eine Faust aufs Kinn und Du schläfst. Dauert nur eine Sekunde. Im schlimmsten Fall fehlt dir ein Zahn oder dein Kiefer ist gebrochen.

Ein Grappler zerstört dich aber komplett, er packt dich, hebt dich hoch und knallt dich auf den harten Asphalt. Sämtliche Knochen samt Schädel können brechen.

Gegen einen guten Grappler ist auch ein guter Striker im Nachteil, weil der Grappler blitzschnell zu den Beinen geht, so schnell kannst Du auch als Boxer garnicht reagieren. Und hat er dein Bein ist es vorbei.

Auf der Straße würde ich den Grappler mehr fürchten.