sind nahtoderfahrungen echt

11 Antworten

Die Erfahrung selbst ist echt in dem Sinne, dass die Leute nicht lügen, wenn sie sagen, sie haben ein helles Licht und andere "himmlischen" Sachen gesehen. Sie haben es wirklich gesehen, in dem Sinn, dass ihr Gehirn es ihnen vorspielen lies. Aber die Schlussfolgerunden, die daraus gezogen werden basieren nur auf dem Glauben. So sind die Gespräche mit verstorbenen Verwandten ein Gehirnstreich oder wenn man es auch anders ausdrückt: Halluzination. Genauso wenig gibt einen gesicherten Beleg, dass man den eigenen Körper verlassen kann.

Bei allen Leuten, die NTE gemacht haben, funktionierte das Gehirn währenddessen ständig weiter, d.h. sie waren nicht tot. Wenn das Herz nicht schlägt, dann heißt es nicht, dass der Mensch tot ist, erst wenn das Gehirn keinen Muks mehr von sich gibt, dann stirbt ein Mensch. Der Körper kann zwar auch dann durch Geräte "am Leben" erhalten werden, aber das Bewusstsein stirbt mit dem Gehirn. So gibt es keinen einzigen Fall, bei dem eine Person, bei der Hirnaktivität mehr gemessen wurde, wieder zum Bewusstsein erlangt ist.

Es gibt auch Versuche, bei denen ein Arzt bei einem Patienten durch stimulieren einiger Gehirnbereiche NTE auslöst hat. Mit dem Tod selbst hatte es nicht zu tun.

Betrachtet man die Fakten, so haben die NTEen nichts mit dem erwünschten Jenseits zu tun.

holodeck  27.04.2013, 08:39

Interessant.
Komplette Diskussion gelöscht. Das sehe ich ja jetzt erst.

Wieso?
Sollen andere nicht wissen, was an der Antwort von gfuser grundfalsch und deshalb grottenschlecht ist?

So halten sich Gerüchte und Falschaussagen.
In Kurzform, um der Desinformation vorzubeugen:

  • Kein Versuch hat bisher eine NTE ausgelöst.
  • Während eines Herzstillstandes stellt das Gehirn binnen max. 20 Sekunden alle Tätigkeit in Zentren ein, die zur Produktion einer NTE notwendig wären. Vor allem also in der Sehrinde.
  • Sämtliche NTE's sind mit Halluzinationen nicht zu vergleichen. Ganz im Gegenteil
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ArchEnema  29.04.2013, 10:50

Betrachtet man die Fakten, so haben die NTEen nichts mit dem erwünschten Jenseits zu tun.

Mit dem "erwünschten" sicher nicht. Aber die Idee einer jenseitigen Welt kam sicherlich dadurch auf, dass Leute von ihren NTEen erzählt haben.

Bei allen Leuten, die NTE gemacht haben, funktionierte das Gehirn währenddessen ständig weiter, d.h. sie waren nicht tot.

Die Definition von "tot" ist so eine Sache. Sicherlich war das Gehirn nicht irreparabel geschädigt. Aber das beweist strenggenommen nichts. Es eröffnet aber die Möglichkeit, NTEen als Hirngespinste anzusehen.

ein Gehirnstreich oder wenn man es auch anders ausdrückt: Halluzination.

So wie jede andere Wahrnehmung (nicht nur NTEen) genauso eine Halluzination sein könnte. In den einfach gelagerten Fällen allerdings eine, die erheblich mehr Leute teilen.

Wieviele Leute mit vergleichbarer Wahrnehmung sind nötig, um eine Halluzination als "Realität" bezeichnen zu dürfen? ;-)

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holodeck  29.04.2013, 11:01
@ArchEnema

Wieviele Leute mit vergleichbarer Wahrnehmung sind nötig, um eine Halluzination als "Realität" bezeichnen zu dürfen?

lol
YMMD

Coolness Faktor: 10 ;-))

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Meine Oma hatte mal einen Herzinfakt und wurde dann wiederbelebt. Sie sagte aber, sie sei auf einer schönen Blumenwiese gewesen und ihr hätten Schattengestalten mit Tüchern zugewunken und so. Dann sah sie ihren verstorbenen Vater, der ihr dann aber sagte, es wäre zu früh für sie und sie solle jetzt gehen und genau dann ist sie wieder zu sich gekommen. Da sie meine Oma ist glaube ich ihr das auch.

"Halluzinationen" erklären nicht, warum bei manchen Nahtoderlebnissen der Wiederbelebte anschließend Dinge konkret und im Detail beschreiben kann, die er aufgrund geschlossener Augen, Nulllinie, abgedecktem Körper u. Gesicht nach unseren Vorstellungen nicht gesehen haben kann und deren Wahrnehmung sich auch aufgrund der dafür erforderlichen PERSPEKTIVENWECHSEL (z.B. Schweben an der Decke oder Aufenthalt in einer anderen Raumecke) schlichtweg nicht erklären lassen.

Da wird gesehen, was hinter dem Rücken eines Chirurgen oder hinter einer Abtrennung steht und geschieht, obwohl dies erst nach Einleitung der Narkose dort aufgebaut bzw. hingestellt worden war oder stattfand. Da wird von konkreten Gedankengängen berichtet, die einer der Anwesenden im Raum hatte und die dieser dann später 1:1 bestätigen kann - und es werden konkrete Geschehnisse beschrieben, die zeitgleich in Nebenräumen oder 2 Stockwerke höher stattfanden - oder in der Notaufnahme - konkret überprüfbar. Und so detailiert, dass man hier nicht "geraten" haben kann.

Zeitlich betrachtet und bezüglich der Überprüfbartkeit solcher Beschreibungen ist das sehr interessant, da alle Vorgänge in einer Klinik z.B. nicht nur inhaltlich, sondern auch zeitlich genau protokolliert werden... sowohl ein Herzstillstand und die darauf folgende Einleitung einer Wiederbelebung als auch der Tod eines Menschen zur selben Zeit auf der Intensivstation zwei Stockwerke höher oder die Einlieferung einer Person nach schwerem Autounfall zum selben Zeitpunkt in der Notaufnahme - mit orangefarbiger Regenjacke, rotem Halstuch und blauen Boots mit markanten Zickzack-Nähten und einem roten Marken-Emblem. Noch Fragen? Viele!!

Allein aus diesem Grund ist eine NTE nicht erklärbar mit dem schwabbeligen Begriff "Halluzination". Eine Halluzination kann vorgaukeln, was nicht real ist - aber sie kann niemals mitteilen, was tatsächlich in naher und weiterer Umgebung bzw. in den Köpfen der Umstehenden vorhanden ist und wovon der Halluzinierende aber buchstäblich nichts wissen konnte.

Es gibt inzwischen Langzeitstudien zu NTEs. Warum bemerken hier die "Wissenschaftler" nicht den großen gedanklichen Perspektiven-Fehler, sondern biegen die ganze komplexe Sache mit Gewalt passend und brechen sie herunter auf Halluzination, Interpretation, Täuschung, falsche Erinnerung, Einfluß von Medikamenten? Kein Medikament der Welt macht, dass man durch Wände und Decken sehen kann - erst Recht nicht, wenn man sich mit Herzstillstand, Nullinie und Narkosemitteln im Blut unter einem OP-Tuch befindet...im Untergeschoss und abgerriegelten OP-Trakt einer Klinik.

Es bleiben ganz klar und deutlich ersichtlich einige ganz entscheidende Fragen offen und offensichtlich gezielt unbeachtet und unberücksichtigt, wenn man eine NTE derart plump und lückenhaft betrachtet. So unaufmerksam können seriöse Wissenschaftler doch gar nicht sein, oder doch? Was ist hier los?

Es gibt einer Reihe von Wissenschaftlern, die sich dieses Widerspruchs annehmen und besser forschen - und andere, weitaus passendere Erklärungen finden als diese. Aber die Halluzinations-Gehirn-Kiste mit ihrem "Sterbeprogramm inklusive Himmelfahrts-Movie" ist es, die bis heute überall "verkauft" wird und die sich hartnäckig in den Köpfen derer hält, die sich mit der Materie nicht gut und sachlich genug beschäftigen.

holodeck  29.04.2013, 10:36

Klasse Beitrag!!!

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Naja ansich sind die Erfahrung insofern echt, als dass die Patienten nicht "lügen". Sie erzählen, was sie erlebt haben. Allerdings wird im Moment vermutet, dass im Gehirn beim Übergang zu Tot, verschiedene Chemische Reaktionen passieren, welche zu "Halluzinatorischen Erfahrungen" führen.

Nahtoderfahrungen sind echt. Natürlich.

Gotteserlebnisse sind Bestandteil einiger Berichte. Nicht alle berichten davon.
Auffällig ist, dass sie im Falle ihres Auftretens kulturell eingefärbt sind.

Es ist deshalb eher davon auszugehen, dass es sich bei "Gottesbegegnungen" um nachträgliche Benennungen handelt. Wie bei mystischen und Awakening Erfahrungen auch. Ein außergewöhnliches Erleben während einer NTE, für das menschliche Sprache keine Worte findet - beispielsweise eine von einem Licht ausgehende allumfassende, bedingungslose Liebe - wird von einigen NTE Betroffenen verständlicherweise in das nächstverfügbare kulturell bekannte Transzendenzschema einsortiert. Und das ist ein Gott. Der aber mit dem Gott der Religionen vergleichsweise wenig zu tun hat. Weshalb NTE'ler eher areligiös werden nach so einer existenziellen Erfahrung.

holodeck  22.05.2013, 09:21

Es wurde ja weiter unten im Thread gelöscht, weshalb auch immer. Meinen Kommentar zur Antwort von @gfuser weiter unten stelle ich deshalb noch einmal ein:

Kommentar von holodeck 25.07.2012 – 12:11

Wieso "Beste Antwort", Tom? Weil sich hier jemand allzuweit aus dem persönlichem Glaubensfenster eines "ich-will-das-aber-so-haben" lehnt? Auf Basis der vollkommen unbestätigten und obendrein unreflektierten Annahme, das Gehirn sei "Ursache" von Bewusstsein. Für die nicht ein Beweis vorliegt. Nicht ein einziger.

Ich frage mich wirklich, weshalb ich mir bei Dir schon 'nen Wolf geschrieben habe, und das bei Dir nicht wenigstens zu einer unentschiedenen Aufgeschlossenheit geführt hat. Einer recht nützlichen Grundhaltung für einen Wissenschaftler, sollte man meinen. Ein letzter Versuch:

Mir ist keine wissenschaftliche Methode bekannt, mit der sich die subjektiven Bewusstseinserfahrungen bei NTE's im üblichen Sinne seriös, d.h. auf Basis empirischer Nachweise, als eindeutig irreal, weil Produkt des Gehirns, beweisen ließen.

Dass das Sujet "Bewusstsein" ein grundsätzlich unlösbares Methodenproblem hat (vgl. Metzinger) setze ich inzwischen bei Dir als bekannt voraus. Und verschone mich bitte von den reduktionistischen Illusionen eines Daniel Denett. Ich will hier keine erkenntnistheoretische Diskussion vom Zaun brechen. Es reicht mir, dass Du weißt, dass ich das könnte, und Herrn Dennett auf dieser Ebene stante pede in seine atomaren Bestandteile auflöse ;-))

Bleiben wir bei den bekannten Fakten .. bei Herzstillstand fallen mit innerhalb von durchschnittlich 6,5 Sekunden einsetzender Mangeldurchblutung des Gehirns auch all jene Zentren aus, die aktuell mit "Bewusstsein" korreliert werden. Nach bereits zehn bis 20 Sekunden ist in allen Fällen von Herzstillstand auf dem EEG eine Null-Linie zu verzeichnen. Das reicht nach unserem Wissen noch nicht einmal mehr für Halluzinationen aus. Geschweige denn für ein vollkommen klares Bewusstsein mit vollkommen klarer Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Allein diesbezüglich sind bei @gfuser9283 anscheinend simpelste medizinische Grundkenntnisse nicht vorhanden, um hier überhaupt auch nur ansatzweise fundiert mitreden zu können. Wie sieht es damit bei Dir aus, Herr Biologe? Oder ist das bei argentinischen Zugvögeln etwa anders? ;-)))

Antwort @gfuser9283 (plus etliche andere hier) fasst lediglich nahezu sämtliche Ignoranzen zum tatsächlichen Kenntnisstand zusammen. Es ist ebenfalls kein Verfahren bekannt, mit dem sich eine NTE künstlich stimulieren und herbeiführen ließe. Das sind alles Ammenmärchen für Leute, die sich nicht die Mühe machen, die Einzelheiten tausender dokumentierter NTE Fälle kennen zu wollen, ja, noch nicht einmal die Einzelheiten ihrer "Gegenbeweise" (allein schon das Wort Beweis ist in diesem Zusammenhang lächerlich). Es werden allerhöchstens die Headlines von Studien registriert, vielleicht noch die Abstracts. In vielen Fällen ist mir in Diskussionen dieser Art schon untergekommen, dass Studien als "Gegenbeweis" angeführt werden, in denen selbst die Forscher in der Conclusion Einwände gegen ihr Untersuchungsergebnis vornehmen. Soviel zur "esoterischen Auch-Glaubenspraxis" bei Wissenschaftlern, die sich im GF Schwarm der rundum Skeptiker mit gwup Nähe die Ehre geben. Rational funktioniert aber in meinem Verständnis nochmal anders.

Würde hier mit der notwendigen Sorgfalt einem derart sensiblen Thema gegenüber vorgegangen, und für NTE Betroffene ist dies ein sensibles Thema, es wäre sehr bald klar, dass all diese Induktions-Versuche lediglich verzerrte Bruchstücke mit nebulöser Ähnlichkeit zu einer NTE produzieren. Aber ganz gewiss keine NTE mit dem Kennzeichen eines vollumfassend klaren Bewusstseins und deutlicher Wahrnehmungen während eines Null-Linien-EEG-Zustandes. Oder sind Eurer Ansicht nach die VPn solcher Induktionen zuvor in diesen Zustand versetzt worden? Ganz sicher nicht, das kann ich Euch versichern. Der Unterschied zu Halluzinationen ist spätestens dann prägnant und nur noch vorsätzlich mit fest verzurrter Augenbinde ignorierbar, wenn sich die Angaben der Patienten zu Rettung, Reanimation, OP oder sonstigen Geschehnisse durch dritte Zeugen überprüfen und bestätigen lassen.

NTE's und Bewusstsein sind im Rahmen zugrundegelegter materialistischer Konzepte und Hypothesen über Bewusstsein als Produkt der Gehirnaktivität derzeit ebenso unerklärlich wie all jene Fälle, die zu der Frage führen:

"Is your brain really necessary?"
http://www.sciencemag.org/content/210/4475/1232.extract

Soviel rationale Fairness sollte man doch vielleicht walten lassen können. Oder?

Dass NTE's nichts aussagen über ein "reales" Jenseits versteht sich von selbst. Über diese Schwelle des Todes hinaus darf jeder seine eigenen Schlüsse aus den vorliegenden empirischen Daten ziehen.

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