Sind Kitas an sich eine Gute Idee?

5 Antworten

In der Kita haben Kinder die Möglichkeit mit anderen Kindern zusammen zu kommen. Oft bekommen sie dort Dinge mit, die sie zu Hause niemals lernen würden.

Nicht jedes Kind kommt aus geordneten Verhältnissen und in einer Kita bekommen oft erstmals Ordnung gezeigt.

Kita ist die Abkürzung für Kindertagesstätte..... Das Gleiche wie ein Kindergarten, nur mit "über Mittag Betreuung" wenn dieses Paket von den Eltern gewählt wurde.

Krabbelgruppe:

U3 Angebot für Mütter/ Väter mit ihrem Krabbelkind/ Kleinstkind. Findet nur soundsooft pro Woche statt, an einem festen Ort, man triifft sich dort für ein paar Stunden, tauscht sich mit anderen Eltern aus. Die Krabbelgruppenleitung führt jedes Mal andere Hauptaktionen durch (die Eltern und Kind ermöglichen zusammen etwas zu erleben). Zu Beginn und zum Abschluss ein gleichbleibendes Szenario a la "die Eltern singen gemeinsam für ihre Kinder oder es gibt ein Einführungs/ Abschlussspiel (nur als mögliche Beispiele).

Die Kita oder der Kindergarten sind eine gute Möglichkeit für Eltern die arbeiten/ studieren/ täglich einen pflegebedürftigen Angehörigen versorgen.

Kita/ Kindergarten sind eine sehr gute Möglichkeit für Kinder im Alter von x (Standardkindergarten: 3 Jahre bis 6 oder 7 Jahre/ U-3 Modelll "Kinderkrippe" als Vorstufe zum Kindergarten).

Dort knüpfen sie Sozialkontakte zu Kindern die älter/ gleichalt/ jünger sind, erleben eine vielfältigere Sozialisation als "von Zuhause aus durch das eigene soziale Umfeld". Sie lernen beim täglichen Spiel (alleine/ zusammen mit anderen Kindern/ als Gesamtgruppe) grundlegende Dinge, aber auch Sozialkompetenzen.

DAS vermag nicht jeder elterliche Haushalt im vergleichbaren Umfang.

Ja und nein.
Als Erzieherin kann ich beides vertreten. Es gibt Fälle, da ist das Kind besser in der Kita aufgehoben. Ich arbeite in einer Kiez Kita. Sprich soziales Randgebiet. Was da abgeht ist der helle Wahnsinn. Ich arbeite 16 Jahre dort. Ich könnte Bücher füllen mit Beispielen für das was da abgeht. Viele dieser Kinder sind dort gut aufgehoben weil es ein Stück normale Welt ist und auch sicherer Hafen. Derzeit sind bei uns 3 Fälle von sexuellem Missbrauch und Gewalt an Kindern vorhanden. Und es gibt sehr viele grenzwertige Fälle. Derzeit eine Mutter mit Münchhausensyndrom. Die dichtet dem Kind Krankheiten und Probleme an die nicht vorhanden sind. Ein liebes und ruhiges Mädchen. Die macht alles mit, ist hilfsbreit, schießt in der Gruppe nicht quer und ist schlau. Angeblich geht zuhause mit ihr nichts, geht angeblich über Tisch und Bänke. Die Mutter will das Kind unter ADHS Pillen setzen. Hat es in die Tagesklinik geschickt, will es auf die Förderschule schicken. Das Kind ist schlauer als so manches andere meiner Kinder. Den Tick mit den Pillen haben sie ihr in der Tagesklinik schon ausgetrieben. Jetzt hat sie die Idee, das die in die Kita mit Einzelfallhelferin kommt. Ich werde der Dame oder dem Herren der dann kommt, wenn die Mutter das durchboxen kann, empfehlen, dass er oder sie sich was zu lesen mitnimmt und werde der Person dann einen Kaffee und nen Stuhl anbieten. Denn bei dem Kind hat ein Einzelfallhelfer nichts zu tun. Leicht verdientes Geld würde ich mal sagen. Die Dame beschäftigt einen ganzen Apparat an Therapeuten, Psychologen und Co. Für nichts.

Aber es gibt auch andere Kinder die normal aufwachsen und da zeigte zB der harte Lockdown, dass grade Kinder die zB sehr lange Verträge haben also auch teilweise 11 Stunden im Haus sind. Während des Lockdowns zeigte sich bei diesen Eltern, dass sie über ihre Kinder keine Handhabe haben. Man muss sich das mal vorstellen. Das Kind steht um 4.30 Uhr auf. Die Eltern bringen das Kind zu 6 Uhr und um 17 Uhr holen sie das Kind ab, es darf etwas spielen, etwas essen und dann gehts auch schon wieder ins Bett. Die Eltern erziehen das Kind dann quasi nicht mehr, sondern geben ihm Essen und bringen es ins Bett. Also Pflege und Verpflegung. Am Wochenende wird das Kind dann zu den Großeltern gebracht weil die wollen das Kind ja auch haben.

Bei einer Mutter, wo das Kind 4 Jahre bei uns so in der Kita war kommt derzeit das böse Erwachen. Er hat jetzt einen kleineren Vertrag weil die Mutter nur noch halbtags arbeitet. Er ist nun nur noch 6 Stunden da. Aber wenn die Mutter was machen will, dann geht der daheim über Tisch und Bänke. Einkaufen gehen mit ihm geht gar nicht. Der macht ein Theater ohne Ende. Die Mutter klagte mir ihr Leid. Neben normalen Essen und Bekleidung hat die im Monat um die 1000 Euro Zusatzkosten nur damit er seinen Willen bekommt. Und das alles nur weil das Kind schon mit 6 Monaten 11 Stunden in der Kita war und das bis letztes Jahr so anhielt. Jetzt ist er 6. Und sie hat keine Handhabe. Wenn ich mit ihm und der Gruppe einkaufen gehe pariert er. Macht was er soll. Hilft oder bleibt am Wagen. Kein betteln und kein Theater.

Ich liebe meinen Job. Er hat so viel Potential. Aber ich hasse ihn auch wenn ich sehe wie manche Eltern mit ihren Kindern umgehen. Da fragt man sich, warum haben manche Eltern überhaupt Kinder.

Also Krabbelgruppen sind so gedacht, dass Kinder MIT Eltern bzw. einem Elternteil oder einer Aufsichtsperson sich treffen. Es ist sowohl zur sozialisation der Kinder gedacht, aber auch zum Austausch der Eltern untereinander. Es ist sozusagen ein Treffen für Eltern, die mit ihren Kindern zu Hause bleiben, damit sie nicht isoliert sind.

Verwechselst du das gerade mit Krippen? Krippen sind die Kitas für 0-3 Jährige. Wobei Kita hier eher der Überbegriff für alle Betreeungsformen ohne Eltern von 0-6 Jahre sind. Ich werde also in der weiteren Ausführung nicht weiter differenzieren.

Klar haben Kitas auch einen Sozialisierungseffekt, das Treffen von Gleichaltrigen, Gruppendynamik, Funktionieren in Gesellschaft, Regelverständnis und so weiter. Aber dennoch behaupte ich schon, dass ein Hauptgedanke der Kita darin besteht, es zu ermöglichen, dass die Eltern wieder beide arbeiten können. Die Betreuung, damit Eltern erwerbstätig sind, stehen im Vordergrund. Sie sind also nicht unbedingt notwendig, WENN zumindest ein Elternteil (oder GRoßeltern, Babysitter....) zu Hause bleiben kann und MÖCHTE. Und da ist wieder ein Knackpunkt, denn nicht jedes Elternteil möchte 6 Jahre lang (bis Schulbeginn) nur Kinderbetreuung und Haushalt stemmen. Oder auch keine 3 Jahre lang. Da sind Eltern genauso individuell wie Kinder.

Ich finde es gut, wenn Familien soweit darin unterstützt werden, eine individuelle Entscheidung ohne finanziellen Druck treffen zu können. Wer seine Kinder zu Hause betreuen will 3 oder 6 Jahre lang oder sogar für immer, der soll dies tun können und sich leisten können. Ebenso ist es aber auch eine gute Lösung, das Kind in die Kita zu geben.

Und ja, für manche Familien ist es sogar eine bittere Notwendigkeit. Sie sind in Kitas besser aufgehoben, als zu Hause zu verwahrlosen, wo sich niemand kümmert, sie nicht gewaschen werden und nur vor dem Fernseher geparkt werden. Auch das gibt es. Wo Kita noch der letzte Anker ist, dass die Kinder Benehmen und Regeln lernen und geregelte, gesunde (gesündere) Mahlzeiten haben. Kita ist auch dann schon recht sinnvoll, wenn Eltern kein Deutsch können. So kommt Kind schon vor der Schule in Kontakt mit der Sprache.

Alleine schon wegen den sozialen Kontakten.