Sollte der Kita-Platz für Kinder komplett kostenlos werden?

9 Antworten

Ich finde es nicht gut, wenn Kindergärten kostenlos sind, weil kostenlose Dinge nicht so wertgeschätzt werden, wie teure.

Ist ein Kindergarten kostenlos, gibt es Eltern, die ihre Kinder in den Kiga schicken, weil sie arbeiten und andere widerum nicht, weil diese nicht arbeiten.

Sind Kigas teurer, bezahlen die Eltern monatlich das Geld und schicken ihre Kinder regelmäßig in den Kiga (schließlich haben sie ja dafür bezahlt!). Und so soll es sein.

Die Kindergärten sollen voll sein, damit die Eltern entlastet sind. Die Kigas sollen zuverlässige Partner sein, das kommt dem Kind, den Eltern, den Trägern und den Erziehern zugute.

Wenn Kindergärten kostenlos sind, sollten jedoch eine Kindergartenpflich bestehen, so wie die Schulpflicht, damit die Kinder nicht zu Hause vor dem TV oder vor dem Handy sitzen.

Wir haben auch Kinder im Kiga, deren Beiträge vom Kreis übernommen werden, weil die Eltern sozial schwach aufgestellt sind. Diese Kinder kommen so selten in den Kindergarten, es ist schade, dass so viel Geld dafür ausgegeben wird und der Kiga-Platz ist besetzt und kein anderes Kind kann nachrücken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin ein erfahrener und vielseitiger Sozialpädagoge

Auch in Rheinland-Pfalz sind Kindergärten nicht kostenlos, sie werden nur anders finanziert.

Ich persönlich befürworte das Finanzierungssystem aus NRW mit den Elternbeiträgen. Die Elternbeiträge hängen - zumindest bei uns in der Stadt - vom Einkommen ab. Jemand der 250€ zahlt, der muss hier ein Jahreseinkommen von mehr als 60.000€ haben.

Alternative zu Elternbeiträgen wäre, die Allgemeinheit zahlt es.

Nein, finde ich nicht. Zumindest nicht generell. Kostenlos sind Kitas in solche gegenden nur für die Eltern, finanziert werden muss es ja irgendwie.

Aber man sollte den Kita Einkkommensabhängig bezahlen.

Seit wann gilt dieses "kostenloser Kita-Platz, keine Elternbeiträge zur Verpflegung der Kinder, keine Elternbeiträge für Ausflüge" in RLP?

Vielleicht hat sich dahingehend in komplett RLP innerhalb der letzten ca 15 Jahre was verändert, oder vielleicht kennst du da eine Kita die zufällig das SO handhaben kann.

Zusatz: Ach soooo, ja ich hab eben mal Google befragt.... da stand was von wegen "Beitragsfrei, Kinder bis zu zwei Jahren im Krippenbereich, seit 2020 "....

Heißt ja nicht das das bereits für alle Einrichtungen gilt in denen Kinder bis zum Schuleintritt betreut werden. Wenn ich mich richtig erinnere wurde/ wird bei jedem weiteren Geschwisterkind der monatlich zu zahlende Betrag etwas verringert. Aber vielleicht bin ich da auch auf nem total veralteten Stand.

Dann kommts oft auch noch drauf an "wo" ein Kind betreut wird. Elterninitiative Kindergarten? Ein privater Kindergarten? Ein städtischer oder kirchlicher Träger? Eine Art Eliteeinrichtung?

Ich hab meinen Nachwuchs damals halbtags in den Kindergarten geschickt, von kurz nach dem 3. Geburtstag, bis kurz vor den 6. Geburtstag. War wunderbar. Das eingehende Kindergeld glich knapp den Kostenbeitrag für den Kindergarten aus. Und für größere Ausflüge musste man eben doch etwas Geld bezahlen, macht aber nichts.... die paar Euro sollte man doch übrig haben. Und dann noch ein monatlicher Pauschalbetrag einiger Euro für die Frühstücksverpflegung in der Einrichtung - auch das ist kein Problem.

Der Besuch des Kindergartens war mir enorm wichtig. Denn auch wenn ich, durch meine eigene Berufsausbildung, wesentlich im Vorteil bin (gegenüber anderen Eltern), so kann ich nicht das alles kompensieren was ein Kind innerhalb der Gruppendynamitk mit und durch andere Kinder (älter, gleichaltrig, jünger) lernen kann.

Edit: zu deinem letzten Absatz:

"(Ich finde es sehr wichtig, da ich gute Freundschaften seit den Kindergarten/Kita tagen haben. Das ist wichtig für Kinder Soziale Kontakte zu haben. Wenn die Eltern es sich nicht leisten passen sie selber auf sie auf und haben dann weniger Kontakt zu anderen)"

Schließe nicht von dir auf andere Leute. Auch nicht von dir auf die persönlichen Erfahrungen deiner eigenen Kinder im Laufe ihres Lebens.

Jeder Mensch ist individuell, jeder macht eigene Erfahrungen. Kindergartenfreundschaften können auseinanderbrechen sobald es in die Grundschule geht. Manche Kinder kommen auf unterschiedliche Grundschulen, andere Kinder kommen in unterschiedliche Klassen. Diese Kinder werden älter, entwickeln weitere Sozialkontakte, Freundschaften kommen und gehen. Manchmal zerbrechen Freundschaften an einfachen Sachen wie "bäh, ich will nicht das du mit XY befreundet bist, der ist voll blöd zu mir".

Egal wie sehr die Muttis selbst miteinander befreundet sind, das hält ihre Kinder nicht zwanghaft zusammen.

Oh und dann gehts in die weiterführende Schule. Schon wieder kommen die Kinder auf die verschiedenen Schulen der Umgebung. Zwischendrin zieht die eine oder andere Familie um (in eine andere Stadt, in einen anderen Bezirk, in ein anderes Budesland). Somit zerbrechen einstige Kinderfreundschaften über kurz oder lang auch.

In Deutschland steht es Eltern frei ob sie ihre Kinder in eine Kindertagesbetreuung geben oder nicht. Auch aus Kindern die nur daheim betreut wurden und erst ab dem ersten Schultag über Stunden in einem Raum mit vielen anderen Kindern sein mussten, wird was.

Wichtig hierbei ist dann eben nur das diese Kinder, die einzig daheim betreut werden, die Möglichkeiten erhalten verschiedene Fähigkeiten zu erlernen und zu üben.... so wie man es im Kindergarten nach und nach erlernt. Manche Familien können dies leisten - andere nicht.

Ich bin zurzeit Schwanger und wir haben uns bereits auf eine Kita beworben. Hier sind die Kindergärten an sich auch Kostenlos, allerdings muss das Mittag extra bezahlt werden und die Kindergärten können besondere Leistungen extra Abrechnen aber auch nur bis zu einem Gewissen Grad
Ich denke auf jeden Fall das viele Kitagebühren einfach viel zu hoch sind. Es gibt Städte wo Eltern bis zu 400€ zahlen müssen für den Platz.

Ich verlange ja nicht, dass alles komplett kostenlos ist, da vieles auch bezahlt werden muss, nicht zuletzt auch die Erzieher aber das ist definitiv zu viel