Sind die Unstudierten die neuen Besserverdiener?

Rheinflip  21.05.2021, 14:50

Hast du irgendeinen Beleg für deine wilde Theorie?

dermarkus123 
Fragesteller
 21.05.2021, 15:09

https://www.meisterleister.de/blog/meister-verdienen-mehr-als-akademiker/

https://www.derwesten.de/politik/gute-handwerker-verdienen-oft-mehr-als-akademiker-id6987370.html

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Als erstes muss man hier sagen: Du (bzw. dein Link im Kommentar) vergleichst Meister mit Akademikern.

Ziehe mal die ganzen Leute mit in die Betrachtung ein, die keinen Meistertitel haben. Denn wenn jeder im Handwerk einen Meister hat, dann sinkt auch dort das Lohnniveau weil es nichts besonderes mehr ist.

Ein Meister seines Handwerks verdient zwangsweise signifikant mehr, als ein Bachelor der Geschichtswissenschaften. Andererseits fallen die Unterschiede von einem Meister zum Bachelor der Wirtschaftswissenschaften oder der Informatik wesentlich geringer aus, sofern sie überhaupt existieren. Regionale Unterschiede spielen hier eine große Rolle.

Ja, wenn man sich nun als Vergleich eine der schelcht bezahltesten Akademikerlaufbahnen nimmt, dann ist das auch nicht schwer mehr zu verdienen.

So belegte erst kürzlich eine Studie vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), dass rund 28 Prozent der Meister und/oder Techniker einen höheren Stundenlohn als Akademiker vorweisen können. Die Mehrheit der Meister verdient sogar signifikant mehr Geld als ein Bachelor-Absolvent.
Lediglich die Master- und Diplomabsolventen verdienen im Durchschnitt noch mehr.

Ok, 28% der Meister verdienen mehr. Oder anders ausgedrückt: 72% verdienen weniger.

Dazu dann Vergleich zum Bachelor und damit dem niedrigsten möglichen Akademiker-Abschluss. Beim Master sieht es ja schon anders aus.

es gilt sich zu entfernen von dem Gedanken, dass Akademiker automatisch eine steile Karriere machen, während Nicht-Akademiker derbe Gehaltseinbußen verzeichnen würden.

Von dem Gedanken sollte man sich schon bei den Generationen entfernt haben, die nun in Rente gehen, da schon dort ein Studium (sei es auch erst später nach der Ausbildung) schon nicht mehr so besonders war wie noch bei deren Eltern.

Sind die Unstudierten die neuen Besserverdiener?

Ich würde sagen, dass man es pauschal nicht beantworten kann.

Bei Massenstudiengängen wie BWL ohne Spezialierung mag das zutreffen, da man damit eben auch oft nur noch "besserer Sachbearbeiter" wird. Wenn man hingegen besonders gut ist, sich spazialisiert und in einem gefragten Bereich arbeitet, sieht die Welt schon ganz anders aus.

Ebenso können auch Handwerker und Co. gut verdienen, wenn sie eben (wie bei Akademikern) gut sind, etwas gefragtes machen und über den Meister oder ander Fortbildungen weiteres Wissen gewinnen.

Letztlich ist es wie immer im Markt: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Gibt es für dich zu viel Konkurrenz und du kannst dich aus der Masse nicht abheben, dann sinkt dein Wert.

Um eine Gesellschaft am laufen zu halten ist beides wichtig, Leute die Handwerklich begabt sind, Leute die Planen und Verwalten, Leute die hohe Verantwortung tragen und in der Karriereleiter afsteigen, Leute an der Basis die weniger verdienen aber die Massen abarbeiten.

Das kommt denke ich immer auf die individuelle Person an.
Mag sein, dass Menschen, die mit 16 ihre Ausbildung anfangen früher Geld verdienen und früher in den Job einsteigen.

Tendenziell verdienen Akademiker dann aber trotzdem noch mehr und das gleicht sich dann ja auf lange Sicht mindestens wieder aus.

Naja, was heißt "verdient"?

Ich hab ein Handwerk gelernt und würd auch fürs gleiche Geld nicht da arbeiten wollen^^

Unter Verdienst schauen viele nur aufs Geld, aber das ist einfach zu kurz gedacht. Jetzt nach meinem Studium habe ich Spaß an der Arbeit. Mal im Büro, mal auswärts, mehr denken als hart arbeiten, immer was Neues statt immer das Gleiche.

Auch das sind Komponenten die man betrachten sollte. Wenn ich mein Leben lang nur das arbeite, was mit Spaß macht.. Dann ist das Geld ja sowieso nicht so wichtig.

Deine Fragestellung ist überflutet von unbelegten Allgemeinplätzen.

Wir wissen alle, das sich höhere Abschlüsse und qualifizierte Berufsausbildung direkt im Lohn, besonders im Lebens Arbeitslohn niederschlagen.

// Vielen Dank für deine Reaktion auf meine Nachfrage.

Tatsächlich stützen diese Links meine Antwort. Eine qualifizierte Berufsausbildung ist gleich im Rang mit dem Abitur, die Meister Ausbildung steht im selben Qualifikationsrahmen wie der FH Bachelor.

Wie man die Bildung bekommt sei dahingestellt. Eine höhere Schul- bzw Berufsausbildung bringt immer mehr als ein einfacher Hauptschulabschluss.


Rheinflip  21.05.2021, 15:26

https://igbau.de/Maler-und-Lackiererhandwerk-Tarifabschluss-2021.html#:~:text=Mindestlohn%20ab%201.&text=Gelernte%20Arbeitnehmer*innen%2FGesellen%3A,Euro%20%3D%20%2B2%2C7%25.

Der Malergeselle bekommt 13,80€ und ist im Winter mal 3 Monate arbeitslos.

44.836 Euro ist das Jahreseinstiegsgehalt Akademiker.

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Silo123  21.05.2021, 17:13
@Rheinflip

"44.836 Euro ist das Jahreseinstiegsgehalt Akademiker." Ich kenne exakt keinen einzigen! Akademiker mit nur einem annähernd hohen Einstiegsgehalt. und ich kenne sehr! viele Akademiker

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Das ist nichts Neues. Ist schon sehr lange so, war auch schon so, bei der Generation, die bald in Rente geht