Sind Chihuahuas wirklich so aggressiv?

12 Antworten

Wenn sie wie Hunde behandelt, (körperlich und geistig) ausgelastet und liebevoll, konsequent erzogen werden, nicht. Dennoch ist die Rasse an sich relativ "bellfreudig".

Viele machen den Fehler, Chihuahuas nicht als "Hunde" zu sehen, sondern eher als laufende Kuscheltiere. Deshalb werden sie oft nicht konsequent erzogen, total verhätschelt, vermenschlicht und nicht gefordert. Gerade, wenn sie nicht richtig sozialisiert werden und/oder bei jeder Kleinigkeit hochgerissen werden, neigen Zwergrassen zu Unsicherheit, die sich oft in "aggressivem" Verhalten zeigt. Wenn es dann zu "Fehlverhalten" kommt, wird es oft ignoriert oder verharmlost, anstatt dass sich rechtzeitig Hilfe gesucht wird, wenn man es nicht selber "korrigieren" kann. (Man sollte sich immer fragen, ob man das Verhalten auch "süß" oder "lustig" finden würde, wenn es ein Rottweiler wäre.)

Chihuahua's sind weder aggressiv noch bellen sie übermäßig viel - wenn man sie wie Hunde behandelt und ein paar "Kleinigkeiten" beachtet.

Diese aggressiv in der Leine hängenden und wild kläffenden Zwerge die Du oft siehst, sind einfach nur völlig überfordert. Ein Chihuahua geht nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Wenn der Halter ihnen keinen Schutz und Führung gibt, dann versuchen sie halt die Situation alleine zu meistern indem sie so laut und aggressiv wie möglich bellen um den anderen zu beeindrucken (z.B. bei Hundebegegnungen).

Stell Dir einfach mal die Perspektive eines Chi's vor. Du bist da ganz unten am Boden - winzig klein - und dann kommt ein Feuerwehrauto mit Tatü Tata um die Ecke. Die Zwerge erschrecken sich zu Tode. Oder eine Gruppe Menschen die frontal auf ihn zugehen. Oder Fahrräder, Kinderwägen - egal was. Aus SIcht des Chihuahua's sind das alles riesige und bedrohliche Dinge.

So - und dann haben wir am anderen Ende der Leine jemanden der nichts macht sondern nur die Leine festhält. Was soll der kleine Hund denn sonst tun als aggressiv kläffen um das Monster zu vertreiben ?

Wenn Du einen Chi bekommst, ist es sehr wichtig, daß Du viele verschiedene Situationen mit ihm übst. Geh z.B. an einen Kindergarten oder Schulhof wenn gerade Pause ist. Bleib außerhalb des Zauns und laß den Hund nur zuschauen. Wenn er zwar verunsichert ist wegen dem Geschrei und den vielen rumrennenden Kindern, aber nicht bellt, dann findest Du ihn prima, aber stopf ihn nicht mit Leckerchen voll. Er muß lernen sich auf Dich zu verlassen. Wenn Du ruhig und gelassen bleibst, dann kann er es auch. Wenn er Angst bekommt - geh ein paar Meter zurück und stell Dich vor den Hund - biete ihm Schutz. Laß nicht zu daß sich fremde Menschen auf der Straße auf Deinen Hund stürzen weil der so niedlich ist und alle ihn streicheln wollen. Laß den Hund in diesen Situationen nicht alleine. Klar kann ihn mal jemand streicheln - wenn der Hund von selbst auf den Menschen zugeht. Aber nicht zwangsweise.

Bring dem Hund bei neben oder hinter Dir zu laufen. Laß ihn nicht an der 8 Meter Flexi vorausrennen. Da vorne ist er ganz alleine auf sich gestellt. Dann wird er kläffen wenn etwas ist das er für gefährlich hält.

Gib ihm die Zeit und die Möglichkeit sich die Dinge anzuschauen die ihn verunsichern. Zerr ihn nicht einfach weiter.

Sorge dafür daß ihm nichts passiert. Er wird Dir sonst nicht mehr vertrauen. Gerade beim Gassigehen lauern Gefahren - über die denkt ein Besitzer von großen Hunden gar nicht nach.

z.B. Gitterroste auf der Straße - der Chi fällt mit seinen kleinen Pfötchen da durch, Aufzugtüren oder automatische Türen in Geschäften - der Chi ist oft unterhalb der Lichtschranke.. Leute auf der Straße mit Einkaufstaschen. Die Leute passen nicht auf und übersehen so kleine Hunde gerne mal. Die erschlagen Dir den Hund schon mit der Einkaufstasche.

Mit einem Chi an der Leine mußt Du sehr aufmerksam und achtsam durch die Gegend laufen. Nix nebenbei telefonieren oder ins Handy gucken :-)

Wenn Du es schaffst, ihm Sicherheit zu geben und sein Selbstbewußtsein zu stärken indem Du ihn ermunterst immer wieder neue Situationen selber zu meistern (ich meine jetzt nicht den Hund einfach auf den Arm und fertig), dann bekommst Du einen lustigen, fröhlichen und intelligenten kleinen Hund der genauso viel lernen kann wie ein Großer und genauso nett und freundlich ist.

Sorry - ist jetzt schon wieder ein ganzer Roman geworden, aber ich bin halt so begeistert von meinen Zwergen :-)

Chihuahuas haben ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein und sind sehr intelligent, sie wissen was sie wollen! Neuhundehalter sind oftmals mit Ihrem Eigensinn überfordert, das nutzen diese Hunde gnadenlos aus. Ist man nicht konsequent genug bei aller Liebe, dann übernimmt der Chi das Zepter ... auch haben sie die Tendenz gerne zu Kläffen und jedenfalls meiner will bewachen und hat auch einen nicht zu unterschätzenden Jagdtrieb. Sie wollen erzogen werden und Hund sein, kein Modechichi, für Kinder sind sie eher nicht geeignet da Körperlich doch relativ zerbrechlich allein schon durch ihre Winzigkeit.

Als Ersthund finde ich die Rasse ungeeignet, da würde ein Pudel, Havanneser oder Malteser besser passen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Problemhunde finden bei mir ein Heim/Pflegestelle

Viele kleine Hunderassen sind degeneriert. Das bedeutet, das deren Erbgut durch häufige veränderung beschädigt ist. Die Auswirkung ist, mal abgesehen von diversen Artbedingten Krankeiten, das Sozialverhalten. Man kann pauschal sagen, dass kleine Hunderassen der Neuzeit schwieriger zu erziehen sind, als alte Rassen.

Narva  13.06.2018, 18:27

Nun der Chihuahua ist eine sehr sehr alte Rasse....

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William1307  13.06.2018, 19:03

Selten so einen Unfug gelesen. Der Chihuahua ist eine der ältesten Hunderassen der Welt. Und daß sie häufiger bellen liegt garantiert nicht am beschädigten Erbgut.

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Blödsinn was hier alle schreiben. Ich habe einen fantastischen Chihuahua Rüden. Er ist bestens erzogen, bellt nie, beißt nicht, hört auf alles was ich sage und verhält sich perfekt sozialisiert anderen Hunden gegen über. Chis sind für mich die beste Hunderasse überhaupt, sie sind sehr intelligent, zielstrebig, sportlich und aktiv. Ich mache mit meinem agility und wir sind jeden Sonntag in einem riesigen Hundefreilauf wo wir auf Hunde aller Art treffen. Er ist kinderlieb, ruhig und menschenbezogen. Diese Vorurteile dieser Rasse machen mich wahnsinnig.. So oft höre ich unsinnige Sprüche wie „die bellen und beißen ja nur“ „die mögen keine Kinder“ „sie brauchen keinen Auslauf und ne Wohnung reicht“ oder der Klassiker „Taschenhunde“. Wir gehen täglich 2 Stunden mit ihm gassi, er braucht das sowohl körperlich als auch vom Kopf her. Deine Nachbarn scheinen wohl nicht begriffen zu haben, das ein kleiner Hund genau die selbe Erziehung wie ein großer braucht.